28 Stunden im Bus durch Argentinien

Zunächst einmal: Ein schönes Osterfest nach Deutschland. Ostern hier ist gar nicht existent für uns, jeder Tag ist ja „frei“.

Seit unserer Navimag-Irrfahrt durch die Kanäle von Patagonien ist einiges schief gelaufen: Wir haben keine anderen Transportmöglichkeiten gefunden Richtung Süden zu kommen – und der Winter mit Schnee und Eis naht. Auch hier in Chile bzw. Argentinien sind Osterferien, die die Einwohner für einen Kurzurlaub nutzen. Somit sind alle Flugmöglichkeiten entweder zu teuer (1.500 US mit Iberia über Madrid!) oder ausgebucht. Die Busse sind auch alle voll gewesen.

Somit sind wir von Chile über die Grenze nach Argentinien , um zumindest etwas näher unserem südlichen Ziel zu kommen. Nach 2 Tagen nun in Bariloche fahren wir doch Richtung Süden: in 28 Stunden im Bus durch Argentinien.

Dazu muß man wissen, daß hier in Südamerika das Busnetz hervorragend ausgebaut ist. Züge dagegen gibt es kaum. Ich würde ja nie auf die Idee kommen von München nach Hamburg mit dem Bus zu fahren… Fliegen ist hier natürlich auch möglich, meist aber nur erschwinglich, wenn man Wochen vorher bucht. Doch soviel Planungsgewißheit können wir einfach nicht bieten. 😉 Und wollen es auch nicht…

28 Stunden im Bus – schrecklich? Naja, man muß „cama“ buchen, dann gibts nen Bett, Essen, Dvds und hier in Argentinien natürlich stundenlange Landschafts-Guck-Sessions. Auf jeden Fall auch Zeit etwas über den Alltag auf Weltreise zu sinnieren.

Wir posten ja meist Berichte über Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten, alles andere interessiert ja keinen. Oder doch? Immer wieder werden wir per Email von Freunden gefragt, ob wir tatsächlich den ganzen Tag in der Hängematte liegen, Cocktails trinken, Essen gehen, Städte oder Ruinen anschaunen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Natürlich nicht!

Viel Zeit verwenden wir natürlich, um unsere wietere Reise zu planen. Wie von A nach B zu kommen und wohin überhaupt. Was gibt es dort zu sehen und wie könnte es danach weiter gehen. Somit verbringen wir auch relativ viel Zeit mit Reisen selbst, im Bus oder Flieger. Auf der Fähre.

Dann heisst es, sich in den neuen Orten zu orientieren. Meist buchen wir per Internet ein Hostel, daß wir dann erst einmal finden müssen. Geld besorgen, Einkaufen gehen: Wasser, Kekse oder andere Lebensmittel, wenn wir dann doch nicht essen gehen, sondern selbst kochen wollen.

Fragen über Fragen. Reisen ist also nicht nur Urlaub, sondern auch viel „Arbeit“ (natürlich nicht im eigentlichen Sinne), Anstrengung, Nerven lassen, neue Leute kennen lernen und immer wieder aufs Neue lernen und Erfahrungen sammeln. Es macht richtig Spaß, ist aber nicht immer nur Ponyhof. Zum Glück sind die richtig großen Probleme bisher ausgeblieben.

Oh, nun bin ich vom Thema Busfahren abgekommen. Wir sitzen also im Bus, hören Musik, schauen das RTL-Nachtjournal auf dem ipod, Essen und laben uns an der Landschaft, die an uns vorbeizieht. Auch 28 Stunden im Bus gehen irgendwann vorbei. Zum Buch lesen sind wir aber inzwischen zu faul geworden. Ich sitze am Laptop, sortiere Fotos oder beantworte Emails. An der Tankstelle gerade eben hatten wir sogar WIFI.

Hier einige Eindrücke von unserer Busfahrt:

Busfahren in Argentinien

Foto: unser Bus, 1.Klasse.

Busfahren in Argentinien

Fotos: Die weite Landschaft von Argentinien.

Argentinien

Argentinien

Der Herbst ist da:

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Irgendwann wirde es karger und trockener:

Argentinien

Nun sind wir in El Carafate angekommen und werden schon morgen in den weltbekannten Los Glosciares Nationalpark fahren. Mehr danach…