Das Liebesspiel der Giraffen

Aus Gnomads Tierwelt:
Das Liebesspiel der Giraffen und wer behauptet Giraffen seien ausschließlich friedlich?

Etosha Nationalpark im Januar 2010:
Es ist drückend heiß, der Himmel blau. In der Ferne ein Gewitter. Ein paar Giraffen machen sich an grünen Bäumen zu schaffen. Ins Auge sticht eine fressende Kuh, der ein großer Bulle nachstellt. Es liegt ganz offensichtlich ein Knistern in der Luft. Die Giraffen Dame frisst ungeniert und stolziert von Baum zu Baum, von Gebüsch zu Gebüsch. Der Bulle folgt ihr dezent. Wir folgen den beiden Giraffen unauffällig im Auto.

Der Bulle nähert sich seiner Auserkorenen von hinten an. Geduldig bleibt sie stehen, wartet und reibt kurz ihren Hintern an seiner Brust. Dann läuft sie weiter. Er folgt. Sie frisst und bleibt stehen. Er nähert sich ihr an. Sie reibt ihren Hintern an seiner Brust. Er stupst sie freundlich mit seiner Schnauze am Hals an. Sie läuft weiter. Er folgt. Er wendet sich ab und läuft in die entgegengesetzte Richtung. Dann überlegt er es sich anders und nimmt die Verfolgung wieder auf. Das ambivalente Spiel von Verführen und Verfolgen beginnt von vorne. Entzückend. Dann nützt er seine Gelegenheit und versucht, sie zu beglücken. Sie stolziert weiter. Er gibt nicht auf. Sie blickt zu uns herüber. Wir stören und irritieren sie offensichtlich. Das Spiel von Verfolgen und Verführen beginnt nochmals. Bei seinem dritten Versuch und nach über einer Stunde warten im glühenden Auto ist das Knistern nicht mehr zu ertragen. Die Luft steht. Das Liebesspiel findet seinen Höhepunkt.

Der eigentliche Akt dauerte circa fünf Sekunden. Staksig und schnell ist der Bulle. Anschließend liefen sie in getrennte Richtungen, als hätten sie sich noch nie gesehen.

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Und plötzlich geht es richtig los: Der zukünftige Vater trifft auf einen anderen Bullen. Es ist keine friedliche Begegnung, denn sie stellen sich eng nebeneinander und holen mit ihren Hälsen Schwung, um dann den Kopf an des anderen Hals zu stoßen. Ein deutlich hörbarer Streit spielt sich vor unseren Augen ab. Nach zwei Minuten ist wieder Frieden eingekehrt und die Männer machen sich in getrennte Richtungen auf.

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen und Fußball?

Kann sich eigentlich noch jemand an „Goleo“ erinnern?

Stimmt, das war dieses Maskottchen der Fußball WM 2006. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum wir nicht einen Braunbären oder Hirschen, sondern einen Löwen, als Maskottchen gewählt hatten um Deutschland in aller Welt zu präsentieren.

Bei der Fussball WM 2010 in Südafrika hat man sich für einen Leoparden entschieden: Zakumi. Das macht auch Sinn. Zakumi soll zugleich die Menschen, die Geographie und den Geist Südafrikas symbolisieren.

Doch auch anderswo versucht man die afrikanische Tierwelt zu den Fußballfans zu bringen. Beim Stadionbau zum Beispiel! Glaubt ihr nicht? Seht selbst: Das neue Mbombela Fußballstadion von Nelspruit gehört zu den zehn WM 2010 Stadien, in denen nächstes Jahr die WM Spiele stattfinden. Als wir in der Nähe waren, musste ich mir dieses natürlich genauer anschauen.

Zutritt verboten…

Fußballstadion von Nelspruit

Fußballstadion von Nelspruit

Das Besondere an diesem Stadion, das knapp 46.000 Zuschauer fassen wird, ist die Konstruktion: Es wird von 18 stilisierten Giraffen getragen.

Fußballstadion von Nelspruit

Fußballstadion von Nelspruit

Fußballstadion von Nelspruit

Die „echten“ Giraffen in Südafrika tauchen dafür unerwartet zwischen den Bäumen auf, laufen vor uns über die Straße oder stehen einfach an einem Baum und fressen genußvoll das Grün.

Giraffe in Südafrika

Giraffe in Südafrika

Giraffe in Südafrika