Achtung: Der folgende Beitrag ist blutrünstig und ekelhaft. Schwache Gemüter bitte nicht weiterlesen. Lieber hier klicken!
Ein Festessen für die Löwen oder: „The circle of life“
Unser vierter Tag im Krüger Nationalpark, es regnet. In aller Frühe haben wir unseren Campingplatz verlassen und fahren wieder durch den Park. Wo sind all die wilden Tiere hin? Lediglich ein paar Giraffen, eine Elefanten-, eine Zebraherde und ein fauler Löwe haben sich bei diesem Wetter aus ihren Ställen getraut. Wo sind unsere geliebten Katzen?
Es ist kurz vor Mittag und wir haben wieder Glück. Wow, aber was soll das werden?
Am Straßenrand wacht ein selbstbewusster Löwe über einem dreifach so großen, leblosen Körper. Es ist ein dunkles Huftier mit geschwungenen Hörnern. Könnte ein Büffel sein. Diesen müssen die Löwen unmittelbar vorher gejagt und erlegt haben.
Was uns in der kommenden Stunde erwartet?
Mittagsschmaus im Regen:
Zwei Löwenweibchen kommen aus dem Dickicht über die Straße gelaufen. Legen sich auf die Erde. Fangen an am Hinterteil des Tieres zu nagen und zu beißen. Sie scharren hörbar mit ihren scharfen Zähnen am Fell entlang. Das Gewebe knackt. Ein Riss. Darm und Blase quellen heraus, platzen auf, werden verspeist. Die Löwinnen fressen gemeinsam. Die Weibchen haben das Zepter fest in die Hand genommen. Der König hat wohl keinen Hunger und verlässt das Spielfeld.
Aasgeier lauern gespannt in der unmittelbaren Nähe. Die Löwinnen unterbrechen ihr Mahl, horchen. Laufen um das tote Tier herum. Sind unruhig. Die Geier müssen weg! Ein Weibchen lässt einen tiefen Warnschrei los. Erinnert mehr an einen Hund als an einen Löwen. Gebrüllt hat sie nicht. Erschrocken haben wir uns trotzdem. Während die eine Löwin sich auf den Weg macht die Geier zu verscheuchen, frisst die andere genüsslich weiter. Die wachende Dame checkt die Lage. Alles klar!
Das Festmahl kann weitergehen: Immer wieder mit der Zunge den toten Büffelkörper und den Mund ablecken. Jetzt ist die Bauchdecke dran. Ein paar kräftige Bisse. Aber das reicht nicht. Der Büffel muss gewendet werden. Mit ein bisschen Kraft schafft das eine Dame alleine. Eine Pfote von hinten gegen den Körper gestemmt, mit dem Eckzahn anbeißen, Gewichtsverlagerung und nach hinten ziehen. Die Bauchdecke ist offen. Sieht aus wie ein Kinderspiel. Jetzt mit aller Kraft am Magen ziehen und zerren.
Während die eine Löwin weiter mit den Verdauungsorganen kämpft, geht die andere wieder ans Hinterteil. Was macht die da??
Wir hatten sie schon fast vergessen, bis sie plötzlich aufsteht. Ein entsetztes Raunen geht durch die Zuschauer. Der Atem stockt. Im Maul trägt die Löwin ein ungeborenes totes Büffeljunges, verlässt den Ort des Geschehens, lässt sich drei Meter weiter im hohen Gras nieder und verschwindet vollkommen von der Bildfläche.
Die andere Löwendame zieht und zerrt weiterhin mit vollem Körpereinsatz am Magen. Er reist auf, sein Inhalt fällt zu Boden. Sie ist noch nicht zufrieden. Zerrt weiter. Stemmt sich gegen die Erde. Ihre starken Schultermuskeln, deutlich strukturiert, sind nicht zu übersehen. Der mittlerweile längst aufgerissene Magen verlässt die Bauchhöhle. Sein Inhalt gut sichtbar auf der Erde. Es ist geschafft. Der Büffel dürfte weitgehend „leer“ sein. Löwenkopf und ein Großteil ihres Rumpfes verschwinden in der Bauchhöhle des Büffels. Mit blutverschmiertem Maul kommt sie wieder heraus. Ihre Schnauze rot. Das Blut tropft von ihrem Bart. Sie leckt sich die Zunge. Schaut, überprüft die Lage. Alles gut! Sie ist satt. Fertig! Zufrieden verschwindet auch sie im hohen Gras. Verdauungsnickerchen?
Ruhe und Frieden sind wieder eingekehrt. Alles wie immer.
Der Kreislauf des Lebens hat für die Büffeldame und ihr ungeborenes Junges am 29.10. gegen 12 Uhr ein Ende gefunden.
Wir sind platt! Was uns die rohe Natur in knapp einer Stunde Schauspiel geboten hat, ist der helle Wahnsinn und schon ein bisschen eklig!
Lassen wir Bilder sprechen:
[mygal=loewen]