In Cuenca findet der Hutliebhaber so manche Hutfabrik und kann dort eine kleine Führung durch das Museum und somit einen Eindruck von der Geschichte des Panamahutes erhalten. Auch zum Shoppen laden die Anwesen ein. Hüte in mannigfachen Farben und Formen, zu diversen Anlässen und in unterschiedlichen Preiskategorien warten auf einen Kopf zum Schmücken oder gar Verstecken.
Der Klassiker:
Hüte für die Dame:
Der Panamahut wird aus Toquilla-Stroh geflochten und mit Hilfe von Druck, Feuchtigkeit und Wärme in seine klassische Form gebracht. Man sagt, ein guter Hut müsse zusammengerollt durch einen Ehering passen und umgedreht ein Glas Wasser halten können.
Das Flechten der Hüte (allerdings hat die Dame nur Modellfunktion):
Diese Hüte werden mit einem Hammer und einem Bügeleisen in eine runde, ebenmäßige Form gebracht. Die Strohränder werden vernäht:
Und so bekommen die Hüte ihre endgültige, markante Form:
Billige Hüte kosten ca. $ 25 und werden innerhalb eines Tages geflochten. In der Preiskategorie gibt es nach oben keine Grenzen und so kostet ein richtig teurer Hut mit sehr, sehr feinem Stroh, an dem ca. ein halbes Jahr geflochten wird, $ 900.
Und wie kommt es, dass der Hut „Panamahut“ heißt, wo er doch aus Ecuador stammt?
Dafür gibt es mehrere Theorien: Eine davon besagt, dass die breitkrempigen Hüte besonders bei den Panamakanal-Arbeitern beliebt waren, denn dieser bot einen guten Sonnenschutz. Und so gelangten tausende Hüte nach Panama und die Dinge nahmen ihren Lauf.
Wenn wir zwei also schon an der Quelle des legendären Panamahutes waren, dann wollten wir uns mindestens eine Hutfabrik anschauen und ich meine kleine Hutsammlung auffrischen, denn meine Liebe zu Hüten habe ich sicherlich vererbt bekommen. Und da auf der Schwäbischen Alb ein rauer Wind weht, habe ich schon früh gelernt, dass ich ein „Hutgesicht“ habe: „Mädle, setz‘ nr du an Huat auf, damit mr dei bleds Gsicht net sieht.“
Nun schmückt der Panamahut nicht nur Brad Pitt und Sean Connery wie in der Louis Vuitton Werbung sondern auch mich. Und dies bedeutet, dass ich ab jetzt mit Rucksack und Hutschachtel reise 🙂