Kostenlose Navimag Irrfahrt nach Patagonien

Nachdem wir schon auf den Inseln zwischen Hawaii etwas umherirrten (ich sage nur: Go!!! – die schlechteste Airline der Welt), sollten wir nun einer ähnlichen Odyssee im Süden von Chile entgegenblicken. Nach vier Tagen und vier Nächten an Bord sind wir wieder an unserem Ursprungsort Puerto Montt angekommen.

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Foto: Die Gnomads im Kommandostand der Navimag

Doch alles von Anfang an:

Mit dem Flugzeug oder einem Frachtschiff durch die Kanäle Patagoniens sollte es von Puerto Montt aus in den fernen Süden nach Puerto Natales gehen, um danach im Torres del Paine Nationalpark wandern zu können. Ein Flug wäre zwar wesentlich günstiger und schneller gewesen (100 US und 2 Stunden), dennoch entschieden wir uns für die abenteuerliche Variante mit dem Frachter der Firma „Navimag“ und hofften auf eine wunderschöne Landschaft, selbst wenn wir bereits einige negative Fakten über Navimag gehört haben.

Für die Seekrankheit waren wir gewappnet, die Tiere an Bord im unteren Laderaum und die permanenten Verspätungen sollten uns nicht stören. Mit 16 Stunden Verspätung lief unser Boot am 4. April aus. Strömender Regen begleitete uns den ersten Tag, von der Landschaft war nichts zu sehen. Die Berge waren im Nebel versteckt. Das Essen war kantinenmäßig ungewürzt, es wurden Filme gezeigt und viele nette Menschen haben wir kennen gelernt. Am zweiten Morgen jedoch hatten sich die Wolken verzogen. Endlich strahlendblauer Himmel, Sonnenschein und Berge rechts und links von uns. Welch eine Pracht!

Auf der Navimag Fähre

Foto: Mal schönes Wetter…aber nur einen Tag (von vier)

Aber irgendetwas passte nicht! Eigentlich sollten wir längst auf dem offenen Meer sein und die Sonne stand irgendwie falsch. Theoretisch bedeutete dies, dass wir wieder auf dem Weg nach Norden waren!! Komisch, was war in der Nacht geschehen?

Eine der zwei Maschinen war ausgefallen und somit hatte der Frachter nicht die Kraft, das offene Meer zu passieren, das vor uns lag. Wir waren also tatsächlich auf dem Weg zurück nach Puerto Montt, unserem Ausgangspunkt. Blöd, wollten wir doch noch die letzten schönen Tage mitnehmen bevor der Winter Einzug hält. Und auch verpassten wir somit den schönsten Abschnitt der Reise durch die engen Fjorde Patagoniens.

Die Navimag Fähre mit Regenbogen

Foto: Aus dem linken Schornstein kommt nix mehr…

Stattdessen sind wir nun am 7. April abends wieder in Puerto Montt eingelaufen. Es windet, es regnet, patagonisch eben. Wir werden unsere Kosten zu 100% erstattet bekommen und sind nun mit dem Bus auf dem Weg nach Argentinien und wenn es das Wetter noch erlaubt, werden wir uns noch mal auf den Weg nach Süden machen.

Somit endet eine viertägige Frachter-Kreuzfahrt wieder am Ursprungshafen, ohne dass wir etwas zahlen mussten. Euphorisch sind wir aber dennoch nicht, wollten wir doch im Torres del Paine Nationalpark wandern gehen. Ein Erlebnis war es trotzdem und wir haben allerhand nette Mitreisende kennen gelernt.

Mehr Informationen über die Navimag Fähren

Und hier noch einige Eindrücke vom Schiff.

Mitten in der Nacht gehts auf den Frachter:

Navimag Fähre

Die Gnomads haben eine Kabine für sich:

Kabine in der Navimag

Statt Swimmingpool Aussicht auf die Laderampe, hier werden gerade Schafe verladen:

Laderampe

Am ersten Tag regnete es nur, dann wurde es am 2. Tag schöner…Trübe Aussichten auf der Navimag

Die Gnomads

Und die Aussicht wurde schöner…

Aussicht auf der Navimag

Aussicht

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Doch die richtigen schönen Passagen von Patagonien blieben uns verwährt… aber zumindest brauchten wir die Rettungsboote nicht…

Lifejackets

Auf dem Weg in den Süden von Patagonien

Morgen früh gehen wir für vier Tage auf die „Navimag“ – einem umgebauten Frachter, der durch die Fjorde von Patagonien fährt. Wünscht uns gutes Wetter und nur kleine Wellen! Ansonsten haben wir natürlich Mittel gegen die Seekrankheit dabei, denn derzeit soll das Wetter bis zu 9 Meter hohe Wellen bescheren…. Ich wollte ja fliegen 😉

Navimag

Und: Kein Internet an Bord, deshalb wird es auch nichts Neues von uns geben.

Stattdessen noch ein paar Eindrücke aus dem Süden von Chile aus Puerto Varas und Umgebung.

Deutsche Kirche

Foto: Überall Deutsche, diese Kirche soll fast 1 zu 1 irgendwo im Schwarzwald stehen…

Dann sind wir noch am Lake gewesen und wollten eine Bootsfahrt machen. Doch die alten Seelenverkäufer sahen nicht Vertrauens erweckend aus…

alte Boote in Chile

Altes Boot

Und bevor wir dann heute Abend noch eine neue North Face Regenjacke für mich kauften (die alte hat sich in ihre Einzelteile aufgelöst), gings in den Supermarkt. Mir ist aufgefallen, dass es hier viele emanzipierte Frauen geben muss: Eine Schlange extra für Schwangere:

„Futura Mamá“ – Klasse, oder?

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Pucon – Kanada in Chile?

Wir staunten nicht schlecht, als wir 1.000 Kilometer südlich von Santiago de Chile in Pucon aus dem Bus gestiegen sind: Falsche Richtung gefahren oder was?

Schwere Blockhütten, schwere Geländewagen, schwere Männer, zudem noch ein STIHL Kettensägenladen? Sind wir denn nun in Kanada angekommen? So fühlten wir uns, als wir uns umschauten. Ich war zwar noch nie in Kanada, aber genau so stelle ich es mir vor. Zudem war es auch a…kalt. Nur der Schnee fehlte, der doch liegt auf dem Vulkan Villarica.

Hier ein paar Eindrücke:

Pucan - Kanada in Chile?

Pucan - Kanada in Chile?

Und wohl der schönste Vulkan, den wir bisher gesehen haben:

Pucan - Kanada in Chile?

Pucan - Kanada in Chile?

Pucan - Kanada in Chile?

Pucan - Kanada in Chile?

Man beachte die kanadischen Blockhütten im Vordergrund:

Pucan - Kanada in Chile?

Ach ja, ca. vier Stunden wandert man hinauf und kann dann in seinen Schlund schauen. Leider ist er gerade nicht aktiv und außerdem haben uns einige Wehwehchen von der Tour abgehalten…;-)

Nun geht es nach Puerto Varas bevor wir zu unserem Höhepunkt in Patagonien aufbrechen – Seid gespannt!