Mit dem Boot von Laos nach Vietnam

Inzwischen haben wir schweren Herzens Laos verlassen und sind im Vietnam angekommen. Zwei Tage im Boot und einen Tag im Bus haben wir nun hinter uns. Es wäre einfacher gewesen nur den Bus zu nehmen, aber wir wollten uns nicht die Freude nehmen ,in einem engen Boot mit den Locals und anderen Touris auf harten Sitzen gen Norden zu tuckern. Abenteuer pur in einer Gegend, wo nicht viele Menschen wohnen und auch nicht allzu viele Touristen vorbei kommen.

Laos

Auf dem Boot war’s eng. Immer mehr Menschen wurden auf die kleinen Holzbänke gepfercht, doch zum Glück nur eine Stunde, dann hatten wir den alten Kahn für uns alleine. Fast! Ein holländisches Pärchen und eine Schweizerin leisteten uns Gesellschaft. Dazu der Bootsfahrer und die „Stewardess“, die sich mit einem Buschmesser die Fingernägel geschnitten hat, in der Pinkelpause im Fluß baden ging und schon einmal das Abendessen vorbeibereitete. Wir passierten einige Dörfer, Kinder spielten im Wasser, die Männer fischten und die Frauen sammeltn Seegras. Wir dachten immer wieder: Wie romantisch und idyllisch!

laos

Foto: Auf der Suche nach einer Unterkunft.

Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Dorf, aßen abends in einem Family-Restaurant und konnten mal wieder die Abgeschiedenheit und die Entfernung zur Zivilisation genießen.

Laos war für uns eine positive Überraschung, wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Meine ehemalige Pendlerfreundin hatte mir schon jahrelang von Laos vorgeschwärmt. Auch ist das Land noch relativ unversaut, was den Tourismus angeht (nehmen wir mal die Saufstadt Vang Vieng aus).

Doch wie immer lassen wir Bilder sprechen:

[mygal=laos-boot]

Am Schluss dann aber doch etwas Ernüchterung: Die Chinesen holzen große Teile der Regenwälder ab und bauen Kautschukplantagen an. Die Baumaschinen und Unterkünfte der chinesischen Arbeiter zeugen von einer „Übernahme des Landes durch die Chinesen“ auch hier. Laos hat anscheinend ein vierzigjähriges Abkommen mit den Chinesen über ausgewiesene Regenwälder, die zur Abholzung und zum Kautschukanbau vorgesehen sind, so berichtet uns ein Laote. Zahlreiche Gästehäuser und Restaurants sind ebenfalls schon in chinesischen Händen. Die roten Lampen und Girlanden verraten den Eigentümer.

china in laos

abrodung

Foto: Kautschukplantage am hinteren Hang

Sabai-dii aus Luang Prabang

… und eine Brise Sonne und Wärme ins winterliche Deutschland

Über das „Backpackerdorf“ Vang Vieng sind wir bereits vor einer Woche im schönen Luang Prabang gestrandet. Die kleine Stadt Luang Prabang direkt am Mekong mit seinen zahlreichen französischen Villen, den buddhistischen Tempeln, seinen Mönchen sowie den schönen Straßencafes ist UNESCO Weltkulturerbe und nun wirklich mehr als verzückend.

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Foto: Traditioneller laotischer Tanz

Laos gefällt uns so extrem gut, dass wir unsere Weiterreise in den Vietnam um ein paar Tage nach hinten verschoben haben. Weder mit Strand noch mit Meer kann Laos gegenüber seinen Nachbarländern auftrumpfen. Es zieht mit dem Charme und der Freundlichkeit seiner Bevölkerung die Reisenden an.
Wir sind der Meinung, dass die Laoten die freundlichsten und ehrlichsten Menschen sind, die uns auf unserer Weltreise bisher begegneten. Es muss nicht gehandelt oder gefeilscht werden. Die Preise für Zimmer, Eintritte und Verpflegung sind immer mehr als fair und sogar die Tuk-Tuk-Fahrer sind nett und respektvoll. Niemand ist aufdringlich, niemand muss abgewimmelt werden, niemand nervt. Absolut hilfsbereit, entspannt, ehrlich, sicher und echt, so erleben wir das Land, das leider kaum jemand kennt. Ein zwischen Angkor Wat, Ko Phi Phi, Bangkok und der Halong Bay verstecktes Juwel, das sich absolut schön und stressfrei anfühlt. Jederzeit wieder!

Wissenswertes: Wenn ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen gerne studieren möchte, dann wird er Novize. Nach vielen Jahren Leben als Novize bzw. als Mönch und manchmal auch nach einem Leben im Ausland gehen sie mit besten Englischkenntnissen und guter Bildung zurück ins bürgerliche Leben. Wer sich nicht für ein Mönchsleben entschieden hat, arbeitet tagsüber in Hotels, Restaurants,… besucht die Abendschule, um dort Englisch zu lernen.

Was dürfen wir euch pünktlich zum 1. Dezember in euren Adventskalender aus Luang Prabang schicken?

Das leuchtende Orange der Mönche?

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Das Glitzern der Tempelanlagen?

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Die Lebensfreude, die Gelassenheit und die Freundlichkeit der Menschen?

[mygal=laos-menschen]

Oder die laue Sommerabendstimmung am Fluss?

Vientiane – die entspannteste Hauptstadt der Welt

Vor kurzem wussten wir noch nicht einmal, wie die Hauptstadt von Laos überhaupt heißt: Vientiane. Wir wussten auch nicht wirklich, wo Laos exakt liegt: in Südostasien (im Norden China, im Westen Burma, im Süden Thailand und im Osten der Vietnam). Beides wissen wir nun. Auch wissen wir nun, dass die Hauptstadt von Laos die entspannteste Hauptsatdt der Welt ist, zumindest in unseren Augen.

Foto: Die Gnomads in Laos

Beerlaos

Das führt uns gleich zum nächsten Foto:

„Diese Geschwindigkeitsbegrenzung wird von Beer Lao präsentiert!“ oder: „Don’t drink and drive!“ (das sage ich)

Autoschild

Die Stadt hat wie unsere Wahlheimat Augsburg knapp 200.000 Einwohner, ist aber viel jünger (erbaut von Siamesen um 1828) und wurde am Ende des 19. Jahrhunderts französisch. Bis heute sieht man deren Spuren: Schöne Villen und alte Häuser, die heute edle Hotels und Restaurants beherbegen. Wir schlemmen französisch wie nie zuvor, billiger und besser als in Paris. In den 60er Jahren und während des Vietnamkriegs lungerten dann hier CIA-Agenten, abgestürzte Piloten und russische Spione herum. Doch die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

Foto: Schlemmen auf Französisch für fünf EUR.

französisch-essen

Foto: Frankreich in Laos

frankreich

Denn wir hören uns selbst sagen: „Lauf nicht mitten auf der Straße, wir sind schließlich in der Hauptstadt!“. Ja, hier kann man noch auf der Straße laufen ohne von einem verrücktem Tuk-Tuk-Fahrer umgefahren zu werden. Die Straßen hier im Old Quarter sind ruhig und fast leer.

Foto: Der Triumphbogen von Vientiane

triumphbogen von Vientiane

Doch nicht an diesem einem Morgen: Nachdem wir abends schon das Flowerfestival am größten Tempel der Stadt Pha That Luang erlebt haben, an dem tausende von Gläubigen wunderschöne Blumengestecke am Tempel niederlegen, findet morgens das Almosen-Festival statt. Hierzu kommen die meisten Mönche des gesamten Landes in die Hauptstadt, bauen morgens um fünf Uhr ihre Opferschüssel auf und warten auf den nicht enden wollenden Strom der Spender.

Fotos: Wunderschöne Tempel, gefühlte 325 an der Zahl…

… und eine Menge Eindrücke von Vorgägne, die man ohne Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann…

tempel in laos

mönche

tempel

laos

mönche

blumen

Opfergaben

Tempel

buddhas

Okay, wer nun immer noch nicht genug hat: Schreibst in die Kommentare, dann gibt es als nächstes eine schöne Tempelgalerie…

Es war einmal ein „Beach“ in Thailand

Es war einmal ein wunderschöner weißer Sandstrand. Er lag in einer einsamen Bucht, türkisblaues Wasser mit vielen Fischen im Süden von Thailand. Es herrschte eine Stille, die unglaublich war. Die Sonne brannte. Es kam ein Boot vorbei. Es hatte Amerikaner an Bord, einige mit kurzen Hosen und einer Käppi auf die Kopf , andere mit Turnschuhen und Tennissocken. Sie waren aus Hollywood und suchten dem perfekten Strand für den Movie „The Beach“. So wurde dieser Beach, er heisst übrigens „Maya Beach“ weltberühmt.

Die Postkarten verraten schon vorher, was auf uns warten sollte:

Maja Beach

Und wenn man diesen wunderschönen Beach heute besucht, erwartet einen folgende Realität:

The-Beach

TheBeach

Mittags und abends ist der Strand gesäumt von Speedbooten, die von der benachbarten Insel Koh Phi Phi und aus Phuket kommen. Nachmittags kommen noch mehr Ausflugsdampfer hinzu. Diese sind so groß, dass sie vorher den Anker werfen müssen und gar nicht an den Strand können. Horden von sonnencremebedeckten Touris hüpfen ins Wasser und versuchen, die wenig übrig gebliebenen Fische zu entdecken. Wir essen Lunch in der Bucht, bevor es zum zweiten Tauchgang weitergeht.

Wir haben rund um die Insel Ko Phi Phi und den Maya Beach zwei Tauchgänge gemacht. Diese waren relaxt und völlig stressfrei, die nierderländische Divemasterin hat uns gut geführt. Doch leider gab es nicht viel zu sehen außer ein paar Haien im trüben Wasser, die kurz vorbeihuschten. Der Rest war weiß, die Korallen sind durch die Erwärmung des Wassers verblichen und tot, die vielen Fische wurden von den hiesigen Fischern weggefischt, trotz marinem Nationalpark. Abends essen wir keinen Fisch sondern ordinäres Chicken.

Ihr merkt unsere Enttäuschung! Aber wir hatten auch keine große Erwartung, sondern wollten nach dem Hochland von Tibet und Nepal Strand genießen. Schon in der Tauchbasis kam auf unser „Oh, Maya Beach!“ der ernüchternde Kommentar „Maybe you will see the beach – there are too many boats!“.

Die beschauliche Insel Koh Phoi Phi

Kohphiphi

Doch auch die Tauchbasen sind ein Witz: Da werden Videos und Bilder von vor einigen Jahrne gezeigt. Riesige Fischschwärme und bunte Korallen. Nach dem Tauchen machten wir uns den Spaß und fragten bei solchen Gelegenheiten, wo denn diese Bilder entstanden seien. „Oh hier, jaja! Ihr müsst unbedingt einen Tauchkurs belegen. Kostet nur 19.900 Baht, nirgends ist es so billig wie hier!“. Da können wir nur lachen.

Okay, genug gelästert. Wir fanden am Long Beach ein schönes Fleckchen, das Wasser ist Badewannenwarm und wir sind zufrieden, hatten schöne Tage mit Sonne. Vom Viewpoint sahen wir abends die Insel – „The Island“.

thebeach

Sein und Schein. Erzählung und Wirklichkeit. Wir haben gesehen, was ein Hollywoodfilm alles anrichten kann.

The Beach 2.0, gleich neben dem echten – es gibt ihn.

Beach 2.0

Angkor Wat in Kambodscha

Drei Tage haben wir vom 30.10. bis 1.11. mit dem Rad und einem Tuk-Tuk die Tempelanlage von Angkor Wat in der Nähe der Stadt Siem Reap besucht. Mehrere Hauptstädte mit Haupttempel wurden vom 9. bis 15 Jhd. auf einer Fläche von 200 Quadratmetern errichtet. Über 1000 Tempel wurden entdeckt. Für uns sind die Tempel schwer in Worte zu fassen. Hier ein kleiner Versuch:

Angkor Wat

 

Vor über 1000 Jahren wurden auf Flößen Unmassen an Sandstein über 50 km auf dem Fluss antransportiert. Zahlreiche, gigantische Formen wurden geschaffen. Endlose Details wurden in diesen Sandstein gemeißelt und Altare und Buddhastatuen errichtet. Während der Zeit der dunklen Geschichte des Landes Kambodscha haben die Tempel ziemlich gelitten. Heute sind sie verwittert, fast allen Buddhastatuen wurden während der Zeit der Khmer die Köpfe abgehackt, Kunstraub wurde begangen und einige Tempel sind dem Verfall nahe, was ihnen wiederum ein besonderes Flair verleiht.
Paten aus China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan (und sicherlich noch vielen anderen Ländern) sind aktiv, um dem weiteren Verfall vorzubeugen. Die Renovierungsarbeiten sind in Gange. Der Haupttempel Angkor Wat wird z. B. mit Hilfe deutscher und italienischer Hände restauriert. Ein grünes Baugerüst schmückt ihn derzeit an einigen Ecken.

Zweimal sind wir um 4 Uhr aufgestanden, um Angkor Wat im Sonnenaufgang erleben zu können. Ab 5 Uhr strömen tausende Touristen an den Haupttempel und genauso viele Fotokameras klicken im Sekundentakt, um Angkor Wat im schönsten Morgenlicht einzufangen. Und genau hier liegt der Hund begraben. Diese Menschenmassen zerstören jeden Hauch von Atmosphäre und Mystik. So suchten wir uns eine ruhige, einsame Stelle im hinteren Teil des Tempels. Noch war wenig los. Die letzten Sterne am Firmament. Plötzlich betrat eine Amerikanerin die Anlage und rief mit lauter Stimme „Where the hack is Starbucks?“ Ihre Freundinnen lachten laut. Eine Chinesin keifte mit ihrer Katzenstimme einmal quer über die Anlage. Und ehe wir uns versahen, hatte sich eine asiatische Reisegruppe direkt vor unseren Linsen breitgemacht. Tolle Aussichten! Das frühe Aufstehen hatte sich also nicht wirklich gelohnt.

Ruhig und schön wurde es dann nach Sonnenaufgang, als sich alle Reisegruppen zum Frühstück verzogen hatten oder als wir uns abends bei Nieselregen nochmals aufmachten.
Unser Lieblingstempel ist der Preah Khan. Er durfte ganz ursprünglich bleiben und ist mehr eine Ruine als ein Tempel. Dort gibt sogar einen kleinen entlegenen Altar, den nur wenige Besucher entdecken. Dann ist da noch der Tempel Ta Prohm, der bekannt ist für seine mehrere hundert Jahre alten Baumwurzeln, die auf den Tempelmauern wachsen. Einst hatte der Urwald die Tempelanlagen für sich eingenommen und alles überwuchert. Ein paar Überbleibsel der einstigen Wildness kann man heute in diesem Tempel auf Holzbrettern gehend noch sehen. Wer will, kann sich dann auch auf eine kleine Holzbühne vor die Wurzeln stellen, eine Fratze schneiden und sich ablichten lassen.

Wir können und wollen es nicht verbergen. Die größte Tempelanlage der Welt ist wunderschön und die Menschen haben Großartiges vollbracht. Respekt! Vor allem die ganzen eingemeißelten Figuren und die filigranen Arbeiten sind der Hit! Dennoch haben uns die Tempel leider nicht so sehr fasziniert wie erhofft. Wenn wir eine Rangliste mit Machu Picchu, dem Taj Mahal, der Terrakotta Armee, Angkor Wat und den Ruinen von Tikal aufstellen müssten, dann wäre Angkor Wat leider das Schlusslicht.

[mygal=angkorwat]

Reisepass ist voll – die Lösung

Hallo zusammen,

wir sind nun zurück vom Deutschen Honorarkonsulat und somit um einige Informationen reicher.
Euch allen erstmal vielen Dank für die guten Tipps gestern zum Thema „Reisepass voll – was tun?„. Mittlerweile haben wir die Lösung der Lösungen gefunden. Sie ist ganz simpel aber nur sehr wenig deutsch, weshalb vermutlich keiner von uns allen auf diese glorreiche Idee gekommen ist.

Honorarkonsulat

Hier die Informationen, die wir von einem überaus freundlichen Herrn in Jeans und Holzfällerhemd und seiner thailändischen Assistentin erhalten haben:

  • Die letzte Seite eines Reisepasses kann immer mit Stempeln versehen werden, das ist kein Problem. Schwierig wird es jedoch bei Visen. Hier liegt es im Ermessen und letztendlich an der Laune des Zollbeamten, ob dieser bereit ist, seinen „Aufkleber“ auf die letzte Seite zu kleben.
  • Die Beantragung eines neuen Reisepasses würde sechs Wochen dauern. Dieser kommt aus Berlin. Preis: 120€
  • Ein vorläufiger Reisepass beantragt in Bangkok kostet etwa 70€, beantragt auf Phuket 120€. Dauer circa 2 Wochen, manchmal auch schneller. (Was die Kosten betrifft, sind wir uns nicht mehr ganz sicher.)
  • Ob wir einen Zweitpass bekommen würden, müsste beraten werden. Hierzu braucht man einen guten Grund.
  • Das Visum für die USA wäre auch bei einem Zweitpass oder Nachfolgereisepass gültig, denn es wird nur der Pass entwertet, bzw. bei einem Zweitpass ist der alte Pass weiterhin gültig. Aber: Die Einreise in die USA ist bald oder vielleicht schon jetzt (da war sich der Herr Konsul nicht sicher) nur noch mit einem e-Reisepass der zweiten Generation d.h. mit elektronischem Fingerabdruck möglich.

    Der einfallsreiche Mann meinte diesbezüglich: „Da müsst ihr euch aber vorher erkundigen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ab wann der neue Pass nötig ist. Fragt am besten bei der amerikanischen Botschaft nach und informiert euch im Internet. Wenn ihr Glück habt, dann geratet ihr an einen freundlichen Beamten, der euch was Schriftliches ausstellt, so dass ihr zur Not dennoch einreisen dürft. Denn die amerikanischen Zollbeamten bei der Einreise sind sehr unfreundlich… DIE! dürft ihr auch nicht bestechen… Da ist es nicht so wie hier.“
    Unsere Frage, ob die Laoten, denn freundlich seien, beantworte er mit: „Ja, das sind ganz freundliche Menschen, die mit sich reden lassen.“

Das sind doch mal gute Nachrichten, oder? Somit sind die Philippinen wieder aus dem Rennen und wir können ganz entspannt unsere Reiseroute verfolgen.

Heitere Grüße in die Heimat

senden

Nils und Yvonne

Reisepaß ist voll – was tun?

Zum Glück habe ich meinen Reisepass vor vielen Jahren „erst“ einmal verloren. Seit unserer Weltreise haben wir die inzwischen verblassten Kopien, die wir in unserem geheimen Gürtel umhertragen, noch nie benötigt. Doch nun stehe ich vor einem Problem: Für Vietnam und Laos benötigen wir im Reisepass jeweils eine freie Seite für das Visum – die habe ich aber nicht mehr! Denn der freundliche Zöllner hat bei der Einreise in Kambodscha trotz meiner Bitte, den Stempel nicht auf eine neue Seite, sondern eine bereits angefangene zu drücken, nur geantwortet: „Step back!“ und freudig gestempelt. Somit fehlt mir eine wichtige Seite im Reisepass. Glaube ich…

Reisepaß nach 21 Monaten

Ein deutscher Reisepass hat 32 nummerierte Seiten, 30 sind voll. Nur Seite 31 und 32 sind frei. Seite 32 ist die Seite vor dem hinteren Pappendeckel, doch hier steht in zahlreichen Sprachen der Vermerk „Dieser Reisepass hat 32 Seiten“. Weiß jemand, ob Seite 32 auch noch zählt und für ein Visum verwendet werden kann?

Unten: Links die Seite 32. Benutzbar?

Seite32

Wenn nicht, müssen wir ein Land auslassen, entweder Laos oder den Vietnam. Zweite Möglichkeit wäre beim deutschen Konsulat in Thailand einen neuen Reisepass zu beantragen. Doch sind die Damen und Herren dort wirklich hilfreich? In Dubai z.B. verweigerte man mir, dass mein Vater ein wichtiges Dokument dort hinschickt. „Kann ja jeder kommen – schicken Sie es an Ihr Hotel!“.

Weiß jemand, ob es auch „zusätzliche“ Seiten gibt für den Reisepass gibt? Ich möchte meinen Pass ungern abgeben (okay, er fällt eigentlich schon auseinander). Aber dort klebt ein 10 Jahres-Visum für die USA drin. Wer weiß, wann man das noch braucht. Ist noch gültig bis 2019.

Also, ich freue mich, wenn jemand Auskunft geben kann.

Das Fazit: Ein deutscher Reisepass ist für eine Weltreise von zwei Jahren nicht geeignet! Doch halt! Wie wir leider erst heute lesen, gibt es dickere Reisepässe mit 48 Seiten! Diese muss man so aber schon explizit beantragen.

Grüße aus Kambodscha

Nach nur wenigen Tagen in Bangkok sind wir nun mit dem Billigflieger Air Asia auf einen kurzen Staatsbesuch nach Kambodscha geflogen. Die Hauptstadt Phnom Penh machte sich gleichzeitig bereit für den Besuch des UN Generalsekretärs Ban Ki-Moon. „Long live the United Nations“ flatterten die Banner über die Straßen.

1991 war es auch die UN , die die erste Übergangsregierung nach dem langen Bürgerkrieg stellte. 1992 sollten unter den Augen von 16.000 UN-Blauhelmen Wahlen stattfinden. Doch das schlug fehl, 1992 wurden UN-Beauftragte von den Roten Khmer entführt und bis 1998 regierte weiterhin das Chaos.

Kambodscha-Riel

Foto: Zweitwährung Riel – natürlich mit Angkor Wat Tempel

Dies war nur ein kleiner Teil einer schlimmen Geschichte Kambodschas. Die Rote Khmer und die vietnamesische Besatzung forderten seit 1977 mindestens 2 Mio. Todesopfer. Intellektuelle und buddhistische Mönche wurden in Vernichtungslagern umgebracht, das „normale“ Volk hungerte auf dem Land zu Tode. Auch wenn wir selbst nicht die Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer, die „Killing Fields“ in Phnom Pehn besuchten, spüren wir die Trostlosigkeit auf den Straßen der Hauptstadt.

Kinder betteln und verkaufen kopierte Bücher für 3 Dollar. Minenopfer fahren in Rollstühlen vorbei, es lacht niemand, die Gesichtsausdrücke der Menschen sind ernst und traurig. Die Tuk-Tuk Fahrer flehen um jeden Fahrgast. Wir sind in einem der ärmsten Länder der Welt – mit einem US-Dollar als 1.Währung und einer Inflationsrate von 38% (2008).

Dabei hat Kambodscha für Touristen mindestens zwei Highlights zu bieten: Phnom Penh mit dem Königspalast und natürlich die Kymer-Tempel von Angkor Wat. Und genau deshalb sind auch wir hier.

Im Tuk-Tuk durch die Straßen:

Tuk Tuk

Von der Hauptstadt Phnom Penh wussten wir nicht viel. Heute wissen wir, dass hier einer der schönsten Königspaläste der Welt steht. Doch seht selbst!

Palast

Palast

Palast in Phnom Penh

Palast

Neben den vielen fantastischen Gebäuden hatten es uns auch die Mönche in orangefarbenen Kutten angetan…

Mönche

mönche

Mönche

… und dann erst diese wunderbare Gartenanlage!

Elefant

Königspalast

Am nächsten Tag sollte es dann nach Angkor Wat gehen – sechs Stunden Busfahrt Richtung Norden.

Die Gnomads in Bangkok

Oder: Fünf Sterne und drei Käsebrote

Seit kurzem schnuppern die Gnomads thailändische Luft im schönen Bangkok. Bei 35 Grad Celsius sind Kultur und Sightseeing angesagt: buddhistische Tempel, ein 46 Meter langer, goldener Buddha im Wat Po und ein smaragdfarbener Buddha im Wat Phar Kaeo. Dank Gold und Spiegelchen glitzern und funkeln die thailändischen Tempel im Sonnenlicht.

liegender Buddha Wat Po

liegender Buddha Wat Po

Wat Po

Fotos: Liegender Buddha im Tempel Wat Po

Mönch Wat Po

Unser erster Eindruck: Bangkok ist voller Kultur. Westlich, hoch entwickelt mit teuersten Shoppingmöglichkeiten, die an Dubai erinnern, manchmal aber auch stehengeblieben mit ziemlich „einfachen“ Wohnmöglichkeiten. Das Essen sehr lecker. Wohltuende Thai-Massagen gibt es für wenig Geld an jeder Ecke. Die Menschen freundlich und schön anzuschauen. Der Sextourismus boomt weiterhin in jeder Alters- und Gewichtsklasse bei Männern aus allen Herrenländern.

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Fotos: Kaiserpalast in Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Fotos: Wat Phra Kaeo

Wat Arun Bangkok

Wat Arun Bangkok

Fotos: Wat Arun

Nach den Überschwemmungen im Norden Thailands macht sich nun Bangkok in aller Ruhe bereit für das Hochwasser. Die Stimmung scheint noch entspannt zu sein. Am Ufer des Flusses Chao Phraya werden Sandsäcke aufgestapelt. Der Fluss ist übervoll und an manchen Stellen bereits über die Ufer geschwappt. Laut Medien wird die Flut am 26./27. Bangkok erreichen.

Hochwasser Bangkok

Hochwasser Bangkok

Fotos: Bangkok bereitet sich auf das Hochwasser vor

Wir genießen unser Sein derzeit in einem fünf Sterne Hotel im saubersten, größten (1,80 m breit) und bequemsten Bett seit Beginn unserer Weltreise (zum Vergleich unser Zelt ist 1,30m). Ein Pool auf der Dachterrasse, eine deutsche Tageszeitung, gigantisch schnelles Internet und ein Frühstück, das keinen Wunsch offen lässt, verzücken uns Tag für Tag. Haben wir uns doch bereits an Frühstückseier gewöhnt, die in zuviel Fett gebraten wurden und Übelkeit verursachen, so gibt es in Bangkok Frühstück vom Feinsten. Der absolute Hit ist ein frisches Körnerbrot mit Emmentaler Käse und zartem Schinken.
Hatten wir die banalen oralen Genüsse völlig verdrängt?

Bier Thailand

Foto: Tiger-, Elefanten- und Löwenbier

 

 

Tschüss Nepal

Nach nur zwei Wochen verlassen wir das schöne Nepal schon wieder! Wir waren im Annapurna Gebiet ein paar Tage wandern und haben uns über den heiligen Berg Machapuchare sowie das Annapurna-Massiv bei blauem Himmel gefreut. Im Oktober sind die Wanderwege ziemlich überlaufen. Neben Lasteseln scheint es ein Ziel von Jung und Alt, egal, ob trittsicher oder nicht und besonders von Reisegruppen zu sein, einen der schönsten Wanderwege der Welt zu begehen.

Machapuchare

Foto: Der Mt. Machapuchare mit seiner Doppelspitze

Annapurna

Foto: Annapurna

Annapurna

Reisegruppe Annapurna

Fotos: „Reisegruppen“ im Annapurna Gebiet

Die Nepalesen sind unglaublich freundliche, hübsche, umgängliche und gut gelaunte Menschen. Das Dorfleben beim Wandern oder aus dem Bus zu beobachten, bereitet Freude: Körperpflege und Geschirr spülen am Brunnen, Hausaufgaben vor der Haustür, überfüllte Busse, Ziegen, Kühe,…

nepalesische Kinder

Annapurna

Straßenleben Nepal

Nepal

Fotos: Straßenleben in Nepal, zwei Schafen wird das Fell abgezogen

Wir sind zurück in Kathmandu, schauen uns gigantische Stupas an, essen europäische Schokolade und haben ein ganz echtes italienisches Restaurant entdeckt, in dem wir jeden Abend bei Pizza, Pasta und einem Cappuccino für zwei Stunden vortäuschen, in der westlichen Welt zu sein. Wir essen so, dass wir angenehm satt sind. Den Rest packen wir ein und geben den Straßenkindern, die zusammen mit den Straßenhunden auf gammeligen Decken sitzen und Klebstoff schnüffeln. Teilweise sind sie so zugedröhnt, dass sie es gar nicht merken, wenn ihnen ein Freund das Brot wegnimmt.

Bodnath Stupa Nepal

Foto:Bodnath Stupa

Heute machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Wir haben einen günstigen Flug erstanden und ihn gleich mit einem Rückflugticket nach München kombiniert. Die letzten drei Monate unserer zweijährigen Weltreise sind somit definitiv angebrochen – ein komisches und zugleich gutes Gefühl! Ja, wir freuen uns riesig auf Deutschland mit allem, was dazu gehört und träumen schon von heimischem Essen, einer Jeans und neuen Schuhen. Doch bevor wir uns auf den kalten Winter in Deutschland einstellen, blicken wir vergnügt unserem Hundeleben in Südostasien bei Sonne, Strand und Meer entgegen! Uns geht’s gut!

Nepal

Foto: Nepalesisches Hundeleben in Kathmandu

Die (Um)Erziehung der Chinesen

Nun haben wir das chinesische Hoheitsgebiet wieder verlassen und können ganz ungeniert „die Wahrheit über die Chinesen“ schreiben. Dass die chinesische Mentalität nicht gerade unser Favorit ist, konntet ihr sicherlich in unseren bereits geposteten Blogbeiträgen erkennen. Die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß. Wir haben auch wegen vier Wochen die chinesische Sprache nicht gelernt oder auch nicht im Hochland in einem einsamen Dorf gelebt, um deren Ursprünglichkeit zu erfahren. Aber wir haben auch sehr hilfsbereite und nette Chinesen getroffen.

Was uns aber besonders aufgefallen ist: Verbotsschilder über und über. Ich mag solche Schilder besonders gerne und somit ist eine schöne Schildersammlung entstanden. Uns erzählte eine tschechische Reiseführerin, dass die Chinesen u.a. mit solchen Schildern umerzogen werden sollten. Zu Olympia 2008 wurden die Chinesen z.B. angehalten sich in Warteschlangen aufzureihen und es wurden Taschentücher verteilt, damit nicht jeder rumrotzt. Auch wurde sich in Workshops getroffen, um westliche Tischmanieren (ohne rülpsen, pupsen, schlürfen und schmatzen) zu erlernen. Nur wenige von vielen Beispielen.

Aber ich bin mir da nicht 100% sicher, vielleicht sind die Schilder auch nur für die Touris.

Enjoy:

Die Chinesen rauchen, überall & immer, das Verbotsschild interessiert nicht.

Dieses Schild ist der Klassiker:

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Im Hotel: ein rauchfreies Bett im Raucherzimmer!

nosmoking

Im Hostel: Verboten!

im hostel

Selbst beim Fahrradfahren wird die Richtung vorgegeben:

fahrrad

fahrrad

Wir betreten die Fußgängerzone. Um diese Schildersammlung zu verstehen, benötigen wir Zeit, einige Embleme sind uns nicht ganz klar:

in der Fußgängerzone

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So, und nun geht’s ans Eingemachte: Auf dem Herrenklo – Bitte näher ans Pissoir herantreten!

klo

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Nach dreiwöchiger Tibetrundreise stellen wir uns jedoch folgende Fragen:

Wer ist für die Umerziehung der chinesischen Politiker verantwortlich? Darf der Dalai Lama jemals wieder als politisches und religöses Staatsoberhaupt in seine Heimat zurück? Wann wird die „Autonome“ Region Tibet befreit?
…nachdem alle Straßen fertig gebaut sind und die Bodenschätze geplündert wurden?

Willkommen in Nepal

Am Morgen des 8. Oktobers haben wir unser Lieblingsland Tibet problemlos über die schwer bewaffnete Freundschaftsbrücke nach Nepal verlassen. Nach ein paar Stunden im Jeep sind wir im tief gelegenen und hektischen Kathmandu angekommen.

Nepal

Foto: Auf dem Weg nach Kathmandu

Irgendwie hatten wir jedoch mehr das Gefühl, in Indien gelandet zu sein: Zum einen leben in Nepal relativ viele Inder und zum andern riecht es nach Kreuzkümmel und Räucherstäbchen, die Straßen sind überfüllt mit Menschen, Autos und Motorrädern. Die tibetische Ruhe, Abgeschiedenheit, Menschenleere, der blaue Himmel und Friede scheinen nun wirklich ein für allemal dahin zu sein.

Nepal

Wir haben uns ein ruhiges, sauberes Hotel mit eigenem Balkon und mit bester Duschmöglichkeit seit vielen Wochen gesucht und gefunden. Ein paar Tage ausspannen, Tibet verarbeiten und dann ging’s weiter mit dem Flieger nach Pokhara.

nepalesisches Bier

Eigentlich war es mein Wunsch das Annapurna Massiv zu umrunden. Aber mir fehlt die Energie für eine dreiwöchige Wanderung und Nils sowieso die Wanderlust. Deshalb haben wir uns eine kleine fünftägige Wanderung nach Poon Hill in der Anaapurna Gegend ausgesucht, um wenigstens ein bisschen Bewegung und Himalaja genießen zu können.

Flug nach Pokhara

Foto: Flug nach Pokhara

Drei Tage Kora am Mt. Kailash

„Großes Schneejuwel“ wird die schneebedeckte, pyramidenförmige Spitze, die 6814 Meter in den Himmel ragt, im tibetischen Buddhismus genannt. Erklommen wurde der Mt. Kailash nur vom Yogi Milarepa (11. Jhd.), der am Fuße des Berges in völliger Abgeschiedenheit lebte und über ihn verkündete: „Kein Ort ist wundervoller als dieser.“

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Fotos: Mt. Kailash

Im tibetischen Glauben wird der Berg als Palast Buddhas gesehen. Als spiritueller Ort für Buddhisten, Hindus, Bön und Jainisten zieht der Kailash zahlreiche Pilger aus aller Welt an. Nur für Reinhold Messner gab es im Jahre 1985 eine Genehmigung den Berg zu besteigen. Und Messner hat aus Respekt vor den Religionen abgelehnt.

Über den deutschen Nationalfeiertag sind wir drei Tage um den Berg gewandert und haben in Gästehäusern dortiger Klöster übernachtet. Bei kurzem Atem ging es hoch auf den Drölma La Pass von knapp 5.700 Metern. Am höchsten Punkt haben wir in das bereits bestehende Gebetsfahnenmeer unsere Gebetsfahnen aufgehängt und Wünsche in den Himmel geschickt.

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Foto: Unser Nachtlager auf gut 4.900 Höhenmetern

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Fotos: Gebetsfahnen soweit das Auge reicht am Drölma La Pass

Nach Vollbringung der Kora, d.h. 53 km in drei Tagen (Die „echten“ Pilger legen diese Strecke an einem bis zwei Tagen zurück) auf mindestens 4.900 Höhenmetern haben wir nach dem tibetischen Buddhismus die Sünden eines Lebens verloren.

Wir haben pilgernde Tibeter getroffen, mit ihnen Yakbutter, Yakjoghurt, Brot und Käse gegessen sowie Lammknochen abgenagt. Ganze Familien mit Kleinkindern auf dem Rücken, alte, gekrümmte Menschen besuchen diesen heiligen Ort und gehen die Kora. Wer es schafft, den Kailash 108mal zu umrunden, der erlangt die unmittelbare Erleuchtung.

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Fotos: Picknick mit tibetischen Pilgern

 

Ja, es war anstrengend aber unvergesslich schön!

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Ein tibetisches Krankenhaus auf 4.700 Metern Höhe

Unsere Reise durch Tibet hat uns mittlerweile weit in den Westen des Landes geführt. Wir sind im kleinen Örtchen Darchen am Fuße des heiligen Berges Mt. Kailash , einer Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus und Bön angekommen. Die Nächte verbringen wir im „Sun and Moon Guesthouse“, das unter tibetisch-schweizerischer Leitung steht.

Doch das ist noch lange nicht alles: Dem Gästehaus ist ein Krankenhaus und eine Ausbildungsstätte für Ärzte angeschlossen. Aus Spendengeldern, Freiwilligenhelfern und in Zusammenarbeit mit der Regierung wurde an dieser Pilgerstätte, was unweigerlich viele kranke Menschen anzieht, ein Projekt geschaffen, das Gesundheit bringt!

Krankenhaus in Tibet

Foto: Arztkonsultation in Tibet

Krankenhaus in Tibet

Foto: Händedesinfektion bzw. Händewaschen vor dem Patientenzimmer

Krankenhaus in Tibet

Foto: Ultraschallgerät finanziert von Spendengeldern

Krankenhaus in Tibet

Foto: Desinfektion von medizinischem Besteck

Krankenhaus in Tibet

Foto: Apotheke mit westlicher Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Erstellen von tibetischer Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Fünf neu errichtete Patientenzimmer

Derzeit durchlaufen 25 junge Menschen ihre Ausbildung zum Arzt. Ein Internat wurde gerade für sie erstellt. Die Lehrer stammen ebenfalls aus Westtibet und wurden in Lhasa ausgebildet.
Das Geniale an der Idee ist, dass die ausgebildeten Ärzte zurück in ihre Heimatdörfer gehen und dort Menschen heilen können, denen ansonsten jegliche Form von medizinischer Behandlung versagt bliebe.

Ausbildung zum tibetischen Arzt

Foto: Unterrichtsstunde

medizinische Bibliothek in Tibet

Foto: In der Bibliothek wird das Wissen des Medizinbuddhas weitergegeben

Geleitet wird das Projekt von einem tibetischen Herrn namens Konchock Chugtsang, der 1960 als Elfjähriger mit seiner Nomadenfamilie über Nepal das Land verlassen hat und letztendlich in der schönen Schweiz gelandet ist. Heute lebt er mit seiner Familie in Zürich und verbringt die Sommermonate in Tibet.

Konchock Chugtsang v

Wer in der nahenden Vorweihnachtszeit Gutes tun möchte, ohne dabei einen Wasserkopf zu füttern, der kann sich auf der Internetseite www.kailashprojekte.ch umschauen und vielleicht sogar eine kleine Spende an

Tibet, Kailashprojekte
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Wenn einer unserer Leser eine Reise auf’s Dach der Welt planen sollte und etwas Platz in seinem Rucksack haben sollte, warme Kleidung, Schuhe, Decken, Schlafsäcke und gute Sonnenbrillen sind in Tibet immer willkommen.

VIELEN DANK!

Buddhistische Grüße aus Lhasa

Die letzten vier Tage haben wir inmitten des Himalajas auf 3.490 Metern Höhe in der tibetischen Stadt Lhasa, der Geburtsstätte des tibetischen Buddhismus, verbracht.

Potala in Lhasa

Foto: Potala, der Winterpalast

Was sollen wir schreiben? Was dürfen wir schreiben?

Lhasa ist der Hit! Lhasa ist unglaublich! Der Kulturschock blieb aus. Die Tibeter sind wunderschöne und freundliche Menschen! Sie sind tiefgläubig und beten mit Gebetsmühlen, Niederwerfungen, singen leise Mantras vor sich hin und vieles mehr. Wir sind schwer beeindruckt von dieser spirituellen (Innen-)Stadt, in der nach 50 Jahren Exil immer noch der Geist des 14. Dalai Lamas lebt. Der Dalai Lama ist so oft allgegenwärtig. Im Sommer- als auch im Winterpalast sind seine Gemächer und seine Throne zu bewundern. Die Tibeter pilgern nach Lhasa, bringen Spenden in Form von kleinen Geldscheinen und weißen Schals, genannt Khatas. Die Mönche pflegen und schmücken seine Gemächer und die zahlreichen Buddhastatuen.

Neben dieser eindringlichen Spiritualität – die Chinesen! Wir sind angesäuert! Klar wussten wir, was hier stattfindet. Aber es live zu sehen ist noch einmal anders: Alle 40 Meter schwer bewaffnete Streckenposten. Auf den Dächern wachen sie ebenso wie auf den Straßen, die sie patrouillieren. Die Klöster und Paläste sind relativ leer geräumt und lukrative Spardosen für die chinesische Regierung.
Im Sommerpalast hängt die Wanduhr des 14. Dalai Lamas auf 9 Uhr. Die Stunde, in der er in einer Märznacht 1959 Lhasa verlassen hat und nach Indien ins Exil geflüchtet ist. In seinen Gemächern ist die Zeit ein bisschen stehengeblieben.
Die Buddhastatuen und Mausolen der verstorbenen Dalai Lamas in der Potala bringen mehrere tausend Kilo Gold auf die Waage. Von den wertvollen Edelsteinen nicht zu reden. Unvorstellbare Schätze!
1000 Räume beherbergt die Potala. Nur wenige sind zu besichtigen, 57 Mönche (wenn ich mich richtig erinnere) dürfen hier leben, um die Kapellen und Audienzräume instand zu halten. Die anderen Räume werden zum Beispiel von Feuerwehrmännern und sonstigen Verwaltern bewohnt. Auf dem Dach des Winterpalasts und davor weht ein roter chinesischer Schandfleck mit ein paar gelben Sternen im Wind. Exakt gegenüber der Potala steht ein hässliches chinesisches Befreiungsdenkmal.

Wie die Potala die Kulturrevolution überleben konnte? Die Chinesen haben sie übernommen, die Regierung ist dort eingezogen und hat sich breit gemacht. Welch ein „Glück“!

Heute eine Bildergalerie von den eindrücklichen Momenten, die wir in Lhasa erleben dürfen:

Der Winterpalast: Potala

[mygal=tibet-potala]

Der heiligste Tempel: Jokhang Tempel

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Die tibetischen Menschen

[mygal=tibet-menschen]

Tschüss China

Nach fünf Tagen Peking haben wir vorgestern die chinesische Hauptstadt wieder verlassen. Es hat etwas länger gedauert, bis wir am Flughafen angekommen sind, da kein Taxifahrer bereit war, einen Westler, der zusätzlich nur für eine kurze Strecke seinen Dienst in Anspruch nehmen möchte, mitzunehmen.

Pandabär

Wir hatten eine schöne Zeit in einem ziemlich verregneten Peking, so dass wir nur selten blauen Himmel zu Gesicht bekommen haben.
Die Große Chinesische Mauer durften wir in dem 6 km langen Streckenabschnitt von Jinshanling bis fast nach Simatai für uns alleine genießen, da es auch in den Bergen nördlich von Peking geregnet hat. Somit hatten wir zwar keine Fernsicht dafür jede Menge Mystik, denn die Mauer, die Wachtürme und die Berge waren in „märchenhafte“ Wolken gehüllt. Sonne wäre uns dennoch lieber gewesen.

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Die Verbotene Stadt, der ehemalige Kaiserpalast, im Herzen Pekings ist der Hit! Wahnsinn, was so viele Chinesen im 15. Jahrhundert geschaffen haben.

[mygal=china-verbotene-stadt]

[mygal=china-soldaten]

Natürlich haben wir abschließend die Pandabären im Zoo von Peking besucht. Wuschelig und träge sind sie und ziemlich groß.

[mygal=china-panda]

Vorgestern hat uns unsere Weltreise von Peking quer über die Volksrepublik nach Xining gebracht, wo wir nachts in die Tibetbahn eingestiegen sind. Während 24 Stunden ging es in dem mit Sauerstoff vollgepumpten Zug bis hoch auf 5.200 Meter Höhe, die Berge leider wolkenverhangen. Nachts um 22 Uhr sind wir pünktlich und guter Dinge in Lasha angekommen.

Wir sagen: Willkommen in Tibet!
Und: Hurra!

Die Terrakottaarmee in Xi’an

Also die Chinesen, die toppen nun wirklich alles, war wir bisher erlebt haben. Zwei Nächte haben wir in Xi’an verbracht, sind auf der Stadtmauer mit dem Tandem geradelt und haben einen Ausflug mit dem Bus zum 8. Weltwunder unternommen: der Terrakottaarmee, Wahnsinn!

Terrakottaarmee in Xi'an

Foto: Terrakottaarmee in Xi’an


Das Mausoleum stammt aus dem Jahre 210 v. Chr. und wurde für den ersten chinesischen Kaiser errichtet. Wissenschaftler mutmaßen, dass etwa 700.000 Arbeiter an der Errichtung der Krieger beteiligt waren. Da die Köpfe per Hand gefertigt wurden, ist kein Krieger wie der andere. 7.278 lebensgroße Krieger verteilen sich auf 3 Hallen. Sie stellen eine vollständige Armee aus damaliger Zeit mit verschiedenen Rängen der Soldaten und ihren Pferden dar. Allerdings wurden in den letzten 30 Jahren „erst“ ein Drittel der Soldaten ausgegraben. Die Wissenschaftler graben heute noch und kleben die Soldaten Scherbe für Scherbe zusammen.
Entdeckt wurde die weltbekannte Terrakottaarmee zufällig 1974, als Bauern einen Brunnen graben wollten. Nach vier Metern Tiefe, stießen sie auf Ton…

Was die Chinesen damals bei der Erstellung der Terrakottaarmee als auch seit dreißig Jahren vollbringen, könnt ihr euch hier anschauen:

 

[mygal=terrakotta]

Was in China in der Zeitung steht

Nach drei Wochen in China halten wir nun endlich die erste englischsprachige Tageszeitung aus China in Händen. Welch eine Freude und Abwechslung zu den Internet-Nachrichten. „China Daily“ nennt sie sich.

Was steht hier so in den Zeitungen, ist die Pressezensur anscheinend doch allgegenwärtig? Hier ein paar Kostproben:

210 Mio. Chinesen werden nächste Woche über den Staatsfeiertag verreisen und können mit wenigen Urlaubstagen maximal 16 freie Tage genießen, denn anscheinend gibt es hier allerhand Feiertage. 210 Mio! Zur Erinnerung: Deutschland zählt gerade mal 82 Mio. Einwohner. Dann erzählt noch ein Ehepaar wie sie es geschafft haben, 80 Jahre verheiratet zu sein. Sepp Blatter will bei Fußball-Weltmeisterschaften die Verlängerung abschaffen und direkt ein Elfmeter ausrichten. Eigentlich alles so wie bei uns…

Alles nicht so spannend. Und dann das, ein Foto aus Deutschland!

Foto: „Cows on the move“ – Kühe in Bewegung!

Almabtrieb

Das Bild von Michaela Rehle von Reuters zeigt bayrische Bauern beim Almabtrieb. Unter dem Bild steht: „Bayrische Bauern, gefolgt von ihren Kühen, laufen eine Straße in Oberstaufen, 160 km südlich von München in Deutschland, entlang. Am Ende des Sommers treiben die Bauern ihre Herden aus den Alpen hinunten in ihre Winterquartiere.“

Da fragen wir uns doch: Auch wenn das Normalvolk diese Zeitung nicht lesen wird, wie sehen uns die Chinesen eigentlich? Deutschland – Ein Volk voller Bergbauern? Ein Volk voller Autobauer? Wir wissen es nicht. Und eine repräsentative Umfrage bei 1,5 Mrd. Chinesen wäre auch recht aufwändig…

China bleibt weiterhin eine Herausforderung

Mittlerweile sind wir auf gut 2.000 Metern Höhe in der Provinz Yunnan ganz im Südwesten Chinas und somit kurz vor Tibet gelandet. Die Städte Dali und Lijiang sind richtig schön! Zwar etwas touristisch aber extrem chinesisch. Die Architektur und die roten Lampen schaffen Tag und Nacht Atmosphäre.

Dali bei Nacht

Dali bei Nacht

Foto: Dali bei Nacht

Am Sonntag treffen sich die Städter im Park zum Tanzen.

chinesischer Tanz

Foto: chinesischer Tanz

Wir sind wieder durch Dörfer geradelt und haben uns einen weiteren Eindruck vom Leben auf dem Land verschafft: Harte Handarbeit nicht nur auf dem Feld. Die Ernte wird entweder mit einem Karren geschoben, auf der Schulter oder dem Rücken getragen.

Transport in China

Foto: Transport in China

Feldarbeit in China

Foto: Feldarbeit

Kesselflicker China

Foto: Kesselflicker

Die Kinder rennen nach der Schule in einen Tante Emma Laden und kaufen sich mit freudestrahlenden Augen für 10 Pfennig Süßigkeiten, Eis oder Aufkleber. Neugierig schauen sie uns an und bringen ein schüchternes „Hello“ hervor.
Doch unsere Reise durch China bleibt weiterhin spannend und kostet uns so manches graue Haar, denn China ist und bleibt für uns eine Herausforderung:

Auf kulinarischer Ebene:

Mittlerweile haben wir beide ein paar Kilo abgenommen, denn ein Restaurant zu finden, das unsere Geschmacksknospen erquickt, ist nicht so einfach. Wenn ich mir z.B. in einem Restaurant die Speisekarte zeigen lasse und mich auf wunderschönem Hochglanzpapier ein Teller voller Käfer oder Bambuslarven auf Blattsalat anschauen, dann habe ich keinen Hunger mehr! Ebenso wenn vor dem Restaurant in kleinen Plastikcontainern Wasserschlagen und anderes Krabbeltier auf einen weichen Gaumen warten.
Bei jedem Hündchen, das uns auf der Straße begegnet denken wir: „Na hoffentlich überlebst du den nächsten Winter noch.“ Und bei einer Katze sagen wir: „Du wirst also im Sommer verspeist, denn dein Fleisch soll bekanntlich kühlen.“ Laut unserem Reiseführer seien die Chinesen dafür bekannt, dass sie alles verspeisen, das nicht bei drei auf dem Baum sei und wenn das Getier dann doch eine Baumkrone erklommen haben sollte, wird es mit der Zwille heruntergeschossen!
Wir haben eine Chinesin getroffen, die in Deutschland studiert und sie zum Thema Essen ausgefragt. Sie erklärte uns, dass im Süden Chinas Hund als Delikatesse gelte. Sie selbst habe aber noch nie Hund oder Katze gegessen. Innereien vom Schwein und Rind sowie Larven würden in China aber gerne verspeist. Hühnerkrallen nasche der Chinese zwischendurch.
Gut, es ist nicht immer ganz so schlimm, wie es sich anhört, denn einige Hostels und Restaurants sind in westlichen Händen und die wissen, was Touristen gerne essen. Das Obst ist extrem lecker und mit etwas Glück finden wir uns hin und wieder auch in einer amerikanischen Fastfood-Kette ein und essen Dinge, die ich in Deutschland boykottieren würde.

Maden China

Foto: Speisekarte in China

Auf verkehrstechnischer Ebene:

Die Chinesen sind mit Abstand diejenigen Autofahrer, die unseren Adrenalinspiegel in die höchsten Höhen treiben. Sie toppen alles! Bisher hatten wir immer den Eindruck in zahlreichen Ländern würde das Gesetz „der Stärkere hat Vorfahrt“ regieren und der Kleinere passe sich an. Hier scheint es jedoch keine Gesetze zu geben. Es wird einfach gefahren. Theoretisch herrscht Rechtsverkehr, aber darauf kann man sich leider nicht verlassen. Beim Überholvorgang ist es unwichtig, ob Gegenverkehr kommt oder man freie Sicht hat. Das Gaspedal wird durchgetreten, doch die PS- Zahl gibt nichts her. Und anstelle am Berg oder beim Überholen zurückzuschalten, wird ein Gang hochgeschaltet. Aus jeder Nebenstraße kommt Verkehr, anhalten und schauen ist unnötig. Die chinesische Devise könnte folglich lauten: „Einfach fahren, der andere wird schon aufpassen. Vorsichtshalber hupen wir bei Sichtkontakt, dann kann sich der andere Verkehrsteilnehmer auf irgendetwas einstellen.“
Wir sind also heilfroh, wenn wir unbeschadet unser Verkehrsmittel wieder verlassen können und ein flehender Blick zum Himmel gehört mittlerweile zu jeder Fahrt dazu!

Verkehrsschilder China

Foto: chinesische Verkehrsschilder

Auf olfaktorischer Ebene:

Wie bereits im letzten Chinaartikel geschrieben, stinkt es ganz oft! Nach Abgasen, manchmal nach Kloake und immer nach Zigarettenrauch, denn die Chinesen rauchen und rauchen. Ein Taxifahrer tritt auf Nils zu, um uns seine Dienst anzubieten. Er nimmt einen tiefen Zug, aus 20 cm Entfernung qualmt er Nils direkt ins Gesicht. Was soll’s?
Jedes „Rauchen verboten“-Schild wird missachtet. Über dem Busfahrer klebt z.B. eine durchgestrichene Zigarette, doch er ist der erste, der sich einen Glimmstängel anzündet. Selbst im Übernachtbus packt der Durchschnittschinese in regelmäßigen Abständen seine Zigarettenschachtel aus! Wenn der Bus steht, hält es keiner für nötig zum Rauchen auszusteigen. Bei fahrendem Bus stellt sich die Frage natürlich erst gar nicht. Ungeachtet der wenigen Nichtraucher wird bei Tag und bei Nacht geraucht! Wir haben die Herren im Übernachtbus gebeten, ihre Zigaretten umgehend auszumachen. Daraufhin haben sie sich mit einem verlegenen Lachen an die Regel gehalten. Wie freundlich! Aber könnt ihr euch die Ausdünstung von knapp 30 schlafenden Kettenrauchern in einem engen Bus vorstellen?

Chinesin

Chinese

Fotos: rauchende Chinesen

Wie ihr seht, kämpfen wir uns erfolgreich durch diese uns völlig fremde Kultur. Lernen jeden Tag ein bisschen dazu, staunen über die chinesische Architektur und freuen uns, wenn unsere Pläne aufgehen.

chinesisches Tor

Foto: Tor in Dali

Terrakotta-Armee, chinesische Mauer und Peking wir kommen!

Kann man China mögen lernen?

Zu Beginn unserer Weltreise stand die Volksrepublik China noch gar nicht so richtig auf unserer Länderwunschliste. Doch eine Weltreise ohne China?
Da ich auf jeden Fall nach Tibet wollte, haben wir kurzer Hand China und Tibet miteinander kombiniert und uns eine Route durch das Reich der Mitte erstellt. Die Beantragung des Visums in Hong Kong und die Einreise stellten keine Probleme dar und so sind wir nach einem neunstündigen Höllenritt im Übernachtbus am 24.8. im Südwesten Chinas in Yángshuò angekommen.
Das Ergebnis nach einer Woche China: Kulturschock pur!

China Menschen

China Menschen

Chinesische Städte sind gigantische Millionenmetropolen, über denen eine Dunstwolke aus Smog steht, tausende Menschen durch die Straßen wimmeln (Irgendwo müssen sie ja leben, denn schließlich wissen wir um die Überbevölkerung des Landes.), der Verkehr in alle Richtungen „fließt“, so dass das Gelangen von Punkt A nach Punkt B zur Kunst wird. Metropolen, die nachts in allen Farben leuchten, glitzern und blinken und immer stinken.

China

Foto: Mitten auf einer „Stadtautobahn“ wird telefoniert

Es ist permanent laut. Nicht nur der lärmende Straßenverkehr nervt, es „quietscht und pfeift chinesisch“, und erinnert an das Oktoberfest. Durchsagen auf dem Flughafen werden ununterbrochen und über Stunden hinweg wiederholt, simultan muss noch eine wichtige Mitteilung mit dem Megaphon durchgegeben werden und neben uns sitzt ein junger Mann, der mit dem Handy (ohne Kopfhörer) Musik hört.

China Menschen

China

Fotos: Kirmes inmitten der Stadt

Überall lungern Touts herum, die uns eine Tour, ihren Dienst als Reiseführer oder sonst etwas verkaufen wollen. Als wir über der Stadtkarte schwitzen, wollte uns ein hilfsbereiter Herr ungefragt den Weg in das von uns gesuchte Restaurant zeigen. Dankend sind wir ihm gefolgt. Das Ergebnis: Er hat uns zu einem Restaurant seiner Wahl geführt und wollte uns zusätzlich eine Bootstour verkaufen. „Aber das ist ja gar nicht das Cafe Rosemarie!“ Seine Antwort: „Das macht doch nichts. Hier schmeckt das Essen auch gut.“ „Wenn sie uns nicht zu unserem Restaurant bringen wollen, dann bieten Sie uns doch Ihre Hilfe auch nicht an.“ Antwort: „Dann findet euren Weg eben selbst.“

Sich in China z. B. auf einer Toilette oder am Taxistand brav anzustellen, ist eine weitere Geduldsprobe, denn irgendwie scheint es zum guten Ton zu gehören, sich vorzudrängeln. Hier ein Beispiel: Auf der Flughafentoilette stehen etwa 20 Frauen Schlange. Als nächstes sollte ich an der Reihe sein. Plötzlich taucht von hinten eine Frau auf und stellt sich direkt vor mich. Meine Worte „Please respect the queue.“, die mit einer Geste nach hinten unterstützt sind, versteht sie natürlich nicht. Als eine Chinesin sie in ihrer Sprache nach hinten schickt, schaut sie ziemlich bedeppert und es tönt ein verwundertes „Oh“, nach dem Motto: „Das habe ich ja gar nicht gesehen“, aus ihrem Mund.

Auch die Chinesen haben das Reisen für sich entdeckt. Im Monat August ist Urlaubszeit und so überlagern gerade chinesische Reisegruppen die Touristenspots. Bus- und Zugtickes müssen lange vor Termin gekauft werden.

Außerdem ist die Kommunikation unglaublich erschwert. Klar! Egal, wo wir hin wollen, wir brauchen immer eine zweisprachige Stadtkarte und dies ist noch lange keine Garantie, dass wir unser Ziel auch tatsächlich erreichen. Bevor wir unser Hostel also verlassen (vorausgesetzt wir haben es denn auch gefunden), lassen wir uns ALLES schriftlich übersetzen. Dies sieht dann so aus:
„Ich möchte mit dem Bus nach xy fahren.“
„Ich möchte eine Busfahrkarte nach xy kaufen.“
„Ich möchte allerdings schon vorher in xy aussteigen.“

Hinzu kommen das schwül-heiße Klima und Temperaturen bei Nacht um 28 Grad. Somit sind wir konstant nass geschwitzt und haben uns beide eine saftige Grippe (hoffentlich nicht die Vogelgrippe) eingefangen.

Unser Eindruck nach einer Woche China lautet: Die Volksrepublik ist absolut schnelllebig, relativ entwickelt und modern.

Fazit Nr. 1 : China nervt!

Wenn wir dann jedoch diese Millionenstädte verlassen und uns auf den Weg ins chinesische Hinterland machen, entdecken wir ein ganz anderes und sehr sympathisches China:
Absolute Ruhe, der Himmel smogfrei und blau, die Menschen freundlich und hilfsbereit. Selbst wenn niemand englisch spricht, finden wir unseren Weg durch die größten Reisterrassen der Welt, denn die Menschen deuten uns die richtige Richtung und achten konsequent darauf, dass wir uns nicht verirren. Wir übernachten für 5 € und bestellen ein Hühnchen in Bambus, das dort als Spezialität bekannt sein soll. Also steichen wir für ein Abendessen unseren vegetarischen Vorsatz, den wir uns für China genommen haben, denn tiefgekühlten Hund haben wir auch schon entdeckt.

dogmeatrestaurant

Foto: Fritierter Hund am Stück oder geschnitten?

Über zwei Stunden warten wir, bekommen mit, wie das Tier gerupft und gehackt wird und sind völlig verwundert, als uns nicht nur die Nieren, der Kopf und die Krallen im aufgeschnittenen Bambus anschauen. Da uns bei diesem Anblick der Appetit sauber vergangen ist, lassen wir zur Freude das Hosts mehr als die Hälfte unberührt zurückgehen. Am anderen Morgen gibt er uns als Gegenleistung eine Ermäßigung, die wir dankend ablehnen.

chinesisches Huhn

Foto: Hühnchen in Bambus

Ein gigantisches und ruhiges China entdeckten wir auch, als wir am Yulong River radelten. Es ging durch die bekannten Karstberge im Südwesten. Die Landschaft ist wunderschön! Es war absolut friedlich und freundlich. Auf einem mit Hand betriebenen Bambusfloß ging es dann flussabwärts.

Fazit Nr. 2 : Das chinesische Hinterland ist wunderschön und auf jeden Fall eine Reise wert. Die Städte darf man nur als Anlaufstelle verwenden, dann schnell in die Dörfer verschwinden.

Lassen wir eine Bilderserie dieses andere China beschreiben:

[mygal=china]