Eines zunächst vorweg: Hier war es zuletzt etwas ruhiger als sonst. Grund war dieser zweiteilige Blogpost. Er hat richtig viel Zeit gekostet, denn ich habe mich bei allen neun (9) Communities angemeldet, hier und da ausprobiert, rumgespielt, verglichen und nochmals verglichen.
Nachdem ihr letzte Woche Teil 1 des Reisecommunity-checks lesen konntet, folgt hier nun der 2.Teil mit weiteren fünf Kandidaten:
e) tripsbytips.de – Reisecommunity
Ebenfalls im Mai 2007 ist diese neue Reise-Community gestartet. Im Kernpunkt steht der Erfahrungsaustausch zwischen Reisebegeisterten. Von Mitgliedern veröffentlichte Reisetipps, Hotelbewertungen, Restaurantkritiken, Reisetagebücher und Reisebilder schaffen Transparenz und bieten Inspiration für andere Reisende. Eine Besonderheit ist das Matching von passenden Reiseinteressen.
Die Anmeldung geht recht schnell. Positiv: meine Adresse muss ich nicht angeben, lediglich den Wohnort. Mein Profil findet ihr hier. Nachdem man seine Reisen eingegeben hat, werde diese auf einer Google Map angezeigt:

Kernpunkt der Reisecommunity sind die Reiseberichte, die Hotel- und Restaurantbewertungen sowie Fotos der eigenen Reisen. Ebenso sieht man hier, wer von den Mitgliedern schon einmal am jeweiligen Ort war bzw. noch hin möchte. Hier z.B. die Seite von Kapstadt.
Selbst einstellen von Fotos und Berichten macht wirklich Spaß und geht schnell von der Hand. Manchmal nervt die genaue Ortseingabe etwas (siehe unten).
Auffällig ist einerseits, dass alle Berichte, Fotos etc. redaktionell geprüft werden (deshalb)- also nicht sofort online sind – und zweitens mir einige Mitglieder aufgefallen sind, die sehr aktiv sind. Fast zu aktiv, frage mich, ob die evtl. gekauft sind um den Start der Community zu vereinfachen. Dies ist aber legitim meines Erachtens, wenn sich darunter keine erfundenen Profile oder Reisen befinden.
Dadurch sind die Berichte qualitativ sehr hochwertig. Aufgeteilt wurden die einzelnen Länder in Regionen und Städte, was es nicht immer so leicht macht…

…denn wer kennt schon die einzelnen Regionen seines Urlaubslandes? Andererseits dient dies sehr gut zur Erforschung des Landes: Wo muss ich hin, was muss ich gesehen haben?
f) Askerus – Die Nachfrage-Plattform
Askerus ist im eigentliche Sinne keine Community, sondern eine Plattform, die sich an der Veränderung der Onlinenutzung orientiert: Es werden immer mehr Reisen online gebucht. Kein Wunder, bei der Angebotsvielfalt und Preistransparenz. Doch genau das kostet viel Zeit. Dies zeigte zuletzt der Computerbild Hotelcheck.

Askerus ist “das erste nachfrageorientierte Online-Portal”. Der Kunde gibt sein individuelles Urlaubsgesuch auf, woraufhin angemeldete Reisebüros Angebote abgeben können.
Bei meinem Test konnte das System „Venedig“ nicht in der Karte finden:

Bevor man die Ergebnisse erhält, muss man sich registrieren. Dazu muss ich meine gesamten Adressdaten eingeben, obwohl ich nicht weiss, ob ich über die buchen will. Naja…. Warten wir die Ergebnisse ab.
2 Tage später: Leider habe ich immer noch keine Ergebnisse erhalten. Mein Login geht auch nicht. Email ist auch noch keine gekommen. Schade, durchgefallen. Die Idee ist sicherlich nicht schlecht.
g) Holidaycheck.de
HolidayCheck bietet Hotelbewertungen, Urlaubsbilder und Reisetipps von Urlaubern mit Empfehlungen. Meinungen über Urlaubsziele können im Reiseforum mit anderen Reisenden ausgetauscht werden. Das HolidayCheck Online-Reisebüro bietet Pauschalreisen, Lastminute-Reisen, Familienreisen, All-Inclusive-Angebote, Hotelangebote, Ferienwohnungen und Charterflüge.
Postiv fällt mir auf, dass ich meine Profildaten nicht zwingend notwendig bei der Registrierung eingeben muss.

Was die Vielfalt an Hotelbertungen angeht, ist Holidaycheck wohl unschlagbar: Zum Zeitpunkt des Tests wurden schon über eine halbe Million Hotelbewertungen abgegeben. Diese kann man auch ohne Registrierung lesen. Und auch die Suche funktioniert schnell und ohne Probleme! Vorbildlich.
Der Mitmachfaktor ist auch durchaus gegeben:

Insgesamt eine runde Vorstellung. Bravo. Lediglich der Communitygedanke wird nicht gelebt. Hat ein Nutzer ein Hotel bewertet, kann ich nicht mit diesem Mitglied in Kontakt treten. Das schmälert das ganze System etwas, wäre es doch für Detailfragen eine nützliche Möglichkeit mehr zu erfahren. Eine Profilseite konnte ich auch nicht finden.
h) Hotelcheck.de

Die Hotelbewertungsplattform Hotelcheck.de wurde für eine knappe halbe Million EUR von Holidaycheck.de übernommen! Herzlichen Glückwunsch kann ich da nur sagen. (Möchte jemand dieses Blog kaufen 😉 )
Insgesamt gibt es dort nur knapp 15.000 Bewertungen, auch Fotos sind nicht allerlei zu sehen. Gut hat mir die Möglichkeit gefallen, gleich mehr als 1 Foto hochzuladen:

i) Tripmonkey – das Vermittlungsportal für private Schlafplätze
„Bei Tripmonkey kannst du anderen jungen Leuten einen Schlafplatz anbieten und selbst in attraktiven Städten privat und günstig übernachten!“
Das ist das Kernkonzept dieses außergewöhnlichem Projektes.
Nachdem man sein eigenes Profil eingestellt hat, ist es möglich seine eigene Wohnung als Schlafstätte anzubieten.
Man gibt an wo und wann man einen Platz anbieten möchte, die Lage, die Art des Schlafplatzes etc.
Das sieht dann so aus:

Eine Besonderheit ist dann im Folgenden die Bezahlung: Die Währung sind die „monkeys“, die man entweder kaufen kann (1 Monkey = 2,99 EUR; 5 Monkeys = 13,99 EUR) oder dadurch erhält, in dem jemand bei einem übernachtet. Das System erinnert mich sehr an das Hitflip-System (welches ich auch sehr nutze – bis jetzt 64 getauschte DVD’s). Bei der Anmeldung gibt es 5 Monkeys als Schmankerl.
Zur Zeit meines Tests waren knapp 170 Schlafplätze in Deutschland verfügbar. Diese findet man über eine alphabetische Liste von Städten sehr einfach. Die Auswahl ist auch schon ganz ordentlich – für 1 Monkey kann mal also in München übernachten. 😉

Zusammenfassung + „Siegerehrung“
Die ideale Registrierung sieht für mich so aus, wenn ich lediglich Emailadresse, Nickname und ein selbstgewähltes Passwort angeben muss. Dies war allerdings nur bei Holidaycheck möglich. Ebenso ein Autologin: Komme ich auf die jeweilige Plattform, erkennt das System mich sofort und ich kann loslegen. Gegen Cookiestoring habe ich nichts.
Problemlos sollte man mit den anderen Mitgliedern in Kontakt treten oder diese auf eine Watchliste setzen können, damit man sie diese später wiederfindet. Ersteres funktioniert bei tripsbytips.de problemlos, beides bei tripflip.de, plazes.com, boo.com und globalzoo.de.
Die Profilseite vom Infogehalt und der Aufmachung gefiel mir bei globalzoo.de am besten. Dies ist wichtig, um viele Infos des jeweiligen Members zu erhalten. Für tripsbytips.de spricht die hohe Qualität der Beiträge.
Die Seiten von boo.com eignen sich sicherlich als internationale Community, plazes.com eher für einen kurzen Zeitvertreib, Holiday- und hotelcheck eher als schlichtes Infoportal ohne Emotion und Tripmonkey – naja – wers halt mag… Askerus hat leider bei mir nicht funktioniert.
Fazit
Einen eindeutigen Gewinner konnte ich nicht ermitteln, das wäre auch arg unfair, da jede Plattform den ein oder anderen Vorteil hat.
Von der Species der Mitglieder und vom System her haben mich am meisten globalzoo.de als auch tripsbytips.de beeindruckt. Ich denke, ihr werdet mich auf diesen beiden Plattformen verstärkt aktiv sehen. Mein Profil bei tripbytips.de und bei globalzoo.de .
Zu mehr bleibt mir nicht die Zeit, das meiste werdet ihr allerdings weiterhin hier im Gnomad-Blog von mir lesen.
Die ideale Community sieht für mich so aus, wenn die Offlinewelt mit der Onlinewelt verschmilzt. Gibt es nicht? Doch gibt es: hier habe ich schon einmal darüber geschrieben.
Das ist ja ganz oft der Hintergedanke bei den Reisecommunities: Lerne ich jemanden kennen auf der Plattform, steht dem Austausch über Reiseerfahrungen und soagr ein offline-Treffen meist nichts mehr im Wege. Voraussetzung natürlich ich kann diese Person kontaktieren und finde ihn in den folgenden Konversationen sympathisch.
Brauchen wir noch mehr Reisecommunities?
Anscheinend ist der Markt noch nicht gesättigt, schaut man sich die aktuellen Neustarts an. Und es werden noch mehr starten wie im Herbst z.B. die Geo-Reisewelt.de.
Grundsätzlich bieten die Communities dieselben Funktionen, nur anders verpackt. Wo ich aber noch Luft sehe, ist die Möglichkeit für verschiedene Arten von Reisen Communities aufzubauen. Denn da wären z.B. Backpacker, Campingurlaub oder Schiffsreisen. Wenn man sich auf solch eine Reiseart wirft, kann man sicherlich das Angebot besser individualiseren als bei den derzeitigen Projekten, bei denen ich zumindest keinen Trend in dieser Unterscheidung erkenne, von den beiden Holiday- und Hotelchecks mal abgesehen.
Die derzeitigen Communities nehmen stattdessen eine Aufteilung in Kontinente, Länder, Regionen und Städte vor.
Ähnlicher Meinung ist der Blogger ubertramp.com, der die Khao San Road Community als gelungenes Beispiel einer Nischen-Community nennt.
Weitere Internationale Reisecommunities
Weitere Reisecommunities findet man auf der eher spartanisch gehaltenen Webseitehttp://www.socialtravel.de/. Hier gibt es eine Auflistung weiterer Internationaler Seiten, die ich aber nicht auch noch anschauen wollte…
Weitere deutschsprachige Communities?
Kennt ihr noch weitere, die nicht in diesem Test beurteilt worden (Ausser mitfahrzentrale.de)? Bitte schreibt unten per Kommentarfunktion wenn ihr noch welche nutzt, die ich noch nicht kenne… To be continued.
Eure Erfahrungen?
Schreibt mir doch eure Erfahrungen mit den Communities? Was haltet ihr davon? Wo seht ihr noch Verbesserungspotential?