Hong Kong bei Nacht

Großstädte mag ich (Nils) besonders gerne. Auf unserer Reise haben wir schon einige gesehen: San Francisco, Mexiko-City, Buenos Aires, Kapstadt, Dubai und Sydney, um nur einige wenige zu nennen. Sydney bei Nacht war ein echtes Ereignis und nun auch Hong Kong. Denn Hong Kong ist für seinen Blick von „The Peak“ weltbekannt. Von hier sieht man die beiden Teile, die der HK-Besucher meistens besucht: Im Vordergrund „The Central“, das Business- und Bankenviertel, dann der Victoria Harbour und schließlich Kowloon, die Halbinsel, auf der auch wir übernachtet haben.

Hong Kong bei Nacht bedeutet eigentlich, die Stadt von zwei Seiten sehen zu müssen: Einmal eben von Kowloon aus und einmal von „The Peak“ aus. Hier geht man am besten vor Sonnenuntergang hoch und wartet, bis sich die Skyscraper in ein buntes Lichtermeer verwandeln. Kein New York, das müssen wir (leider) zugeben, aber trotzdem schön anzuschauen. Diese Fotos wollen wir euch nicht vorenthalten.

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hong kong

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Hong Kong

Honk Kong

Von Kowloon aus findet jeden Abend eine recht schöne Lichtershow statt. Mit Musikuntermalung werden die dem Hafen gegenüberliegenden Skyscraper angestrahlt, sie funken grüne Laserstrahlen zurück und der Zuschauer staunt und fotografiert. Leider sind meine Fotos dieser Lichtshow dem schnellen „Formatieren“-Finger zum Opfer gefallen – auch das passiert. Doch trotzdem: Für einen kurzen Zwischenstopp ist Hong Kong ganz okay, auch wenn wir einige Highlights wie den Botanischen Garten oder die 30 Meter hohe Buddha-Statue nicht mehr gesehen haben.

Willkommen in China – 39 Grad Fieber

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Nach einem anstrengenden Reisetag sind wir am 18.8. in Hong Kong gelandet. Wir haben ein Zimmer für 40€ die Nacht, in dem wir nicht einmal umfallen können, denn es ist nur geschätzte 5 qm groß, verfügt über kein Fenster aber über eine Klimaanlage, die uns fast wegbläst. Nachts jagen wir fünf Zentimeter große Kakerlaken und uns läuft der Schweiß den Rücken runter sobald wir die Klima nur kurz ausgeschaltet haben.

Doch bis wir im Hotel waren, hatten wir etwas Aufregung. Schon im Flieger nach Singapur sagte ich: „Ich glaube, ich werde krank“. So war es dann auch. Kopfweh, Nackenbeschwerden und 39 Grad Fieber! Woher ich das weiß? Bei den Ankunft am Flugplatz in Hong Kong zog man mich vor der Einreisekontrolle raus. „Bitte mitkommen, Sie haben Fieber!“ Ehe ich mich versah, wurde in beiden Ohren Fieber gemessen. Die Krankenschwester war etwas hektisch, denn sie glaubte,ein potentielles Vogelgrippeopfer gefunden zu haben. Uups! Ich musste mitkommen und einen kleinen Fragenkatalog beantworten. Nachdem ich ein Formular bekam, welches ein Azrt ausfüllen müsse, durfte ich wieder abzischen.

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Ich dachte nur: „Das darf nicht wahr sein! Hier laufen 1000 Leute in der Minute vorbei und die ziehen genau mich raus.“ Natürlich kein Zufall, denn die Wärmebildkamera zeigte an, dass ich eine überhöhte Temperatur hatte. Willkommen im Überwachungsstaat!

Der erste Eindruck von Hong Kong

Unser erster Eindruck von Hong Kong ist: voll, laut, heiß und dämpfig und wenn wir nicht auf unser China Visum warten müssten, dann würde ich jetzt schon wieder unsere Abreise planen…

Aber eines ist total witzig, die Chinesen erfüllen so manches Klischee: Es wird gerne gespuckt und gerotzt, sie stehen gerne im Weg und schießen unentwegt Fotos. Es ist gar nicht so einfach hier durch die Straßen zu laufen, ohne nicht permanent jemandem durch’s Bild zu huschen. Außerdem singen sie fleißig Karaoke. Diese fürchterlichen Klänge dringen nämlich durch irgendeinen Lüftungsschacht in unsere üppigen Gemächer.

Ich frage mich, wann die Überwacher mich das nächste Mal sehen wollen und mich nach meinem gesundheitlichen Zustand fragen. Sollte ich dann immer noch krank sein, sehe ich diesen Jungs schon vor mir stehen.

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© ZDF / Ludger Nüschen

Tschüss Bali

Nach nur zwei Wochen haben wir die indonesische Insel Bali wieder verlassen. Die Zeit war viel zu kurz und wir waren ziemlich faul: ein bisschen tauchen, Tempel und Reisfelder anschauen und natürlich auf den benachbarten Gili Inseln baden. Wir sind auf der winzigen Insel Gili Meno gelandet. Fahrräder und Eselkarren sind die einzigen Transportmittel.

Gili Meno

Foto: Fischerboot auf Gili Meno

Reisterrasse auf Bali

Foto: Auf Bali hat der Regenwald Reisterrassen Platz gemacht

 

Nachdem wir die verlogenen Guides (die wollen nämlich nur das Geld der Touristen, guiden aber gar nicht) bei unserem Besuch des Muttertempels Pura Besakih erfolgreich abgewimmelt hatten, durften wir bei einer Zeremonie teilnehmen. Die Seele des vor drei Jahren verstorbenen Familienmitgliedes wurde irgendwie na ja, sagen wir mal, in den Himmel geschickt oder so… und wir haben mitgebetet. Und zum Schluss gab’s ein Familienfoto:

Familienfoto nach der Zeremonie

Die Hindus auf Bali beten, opfern und zeremonieren sehr viel. Fast jedem Häuschen gehört ein Tempel an, vor jedem Hauseingang findet man eine Opfergabe aus Blumen und Räucherstäbchen.

Die Menschen auf Bali haben wir als sehr hilfsbereit und freundlich erlebt, immer ein Lächeln im Gesicht. Handeln gehört zum Alltag. Geduld und Ausdauer sind angesagt.

Menschen auf Bali

Menschen auf Bali

 

Bali ist sehr schön, wenn auch unglaublich touristisch und voll. Im Monat August ist absolute Hochsaison und es wimmelt auf der ganzen Insel nur so an europäischen und australischen Touristen. Franzosen und Holländer haben den Großteil der Insel zu dieser Zeit in festen Händen und einige Einheimischen reden vorsichtshalber gleich alle in französischer Sprache an. Im südlichen Kuta „regieren“ die Aussies. Deshalb August besser meiden, denn dann steigen auch die Preise für Unterkünfte und Transport in schwindelnde Höhen. Frech fanden wir die 25 USD Einreise- sowie die 15 € Ausreisegebühr. Aber was soll’s, schön war’s…

Abrodung der Regenwälder und Palmöl – nachgefragt

Das Thema Abrodung des Regenwaldes für Palmöl und dessen Verwendung in Kosmetika, Lebensmitteln und im Biodiesel hat uns beide und manchen Leser doch etwas mehr beschäftigt. Deshalb haben wir bei Miss Biggi, einer Fachfrau in deren Adern ökologisches Blut fließt und deren Herz ausschließlich biologisch schlägt nachgefragt und sie gebeten, einen Gastbeitrag für uns zu schreiben. Brigitte haben wir in Neuseeland beim Wandern kennen gelernt. Sie hat Landwirtschaft studiert und arbeitet als selbständige Bio-Beraterin.

Wir sagen: Vielen Dank für deine Unterstütung Brigitte und uns allen viel Spaß beim „Ölen der Gehirnwindungen“.

Foto: Regenwald in Bolivien

 

Die letzte Ölung oder: Sind wir noch zu retten?

Machen wir doch zu Anfang gleich einmal alle Hoffnungen zunichte: Palmöl ist überall drin. Nicht nur im Biodiesel. Nicht nur in Kosmetika. Es ist das Fett, auf dem alles Gebratene in den asiatischen Ländern daherschwimmt. Es ist das Fett, bekannt bei uns als Palmin und unbekannterweise bei uns als Pflanzenfett überall drin. In Chips, in Tütensuppen, in Schokoriegeln, in Eis, in Aufstrichen – und zwar egal, ob die Produkte als no name, als bekannte Marke oder als Bio-Variante daherkommen. Überall. Auch in Nutella. Auch in Samba (für die Nicht-Ökos: Das ist die Nutella-Biovariante).

Es gibt kein Entrinnen!

Zahlen besagen, dass 90% der Palmölproduktion für Nahrungsmittel verwendet werden und nur 5% für Biotreibstoffe. Wir tanken nicht den Urwald, wir essen ihn. Aber lasst mich noch etwas mehr Palmöl ins Feuer gießen: Das Gleiche gilt ja auch für Soja, für Kaffee, für Bananen. Also: Alle Fleischesser, alle Kaffeetrinker, alle veganen Brotaufstrichesser, was wollt ihr tun? Ich kenne nur einige seltene regionale Rohköstler, die es schaffen, politisch korrekt zu essen und die nur Fahrrad fahren. Diese Menschen gibt es, und sie haben meine volle Hochachtung. Aber was sollen wir Normalos tun?

Jetzt gibt es da eine Weiße Liste Palmöl. Dort sind Unternehmen gelistet, die zum Beispiel auf den Einsatz von Palmöl ganz verzichten. Sie haben dann ein grünes Häkchen dran: Könnt Ihr kaufen, wenn Ihr Orang Utans liebt. Das ist großartig. Aber doch wieder zu kurz gedacht. Denn was soll ich tun, wenn ich außer Orang Utans auch noch die Schmetterlinge Brasiliens oder ganz schnöde die deutschen dicken Rindviecher liebe? Es tut mir als alter Ökotante in der Seele weh, auf dieser Weißen Liste konventionelle Wurstfabrikanten zu sehen. Gut, in deren Rostbratwurst ist kein Palmfett. Aber war in der Kuh, die in der Wurst ist, vielleicht ein Futtermittel, in dem Palmölpresskuchen war? Und gut, im grün abgehakten konventionellen Joghurt ist kein Palmfett, so widersinnig produziert nun wirklich keiner. Aber dafür sind die Milchkühe des von der Weißen Liste empfohlenen Orang-Utan-freien Joghurts mit gentechnisch verändertem Soja aus Brasilien gefüttert – also all die Tiere drin, die sie dort zusammen mit dem Amazonasregenwald gerodet haben. Wir tappen quasi von einem Fettnäpfchen ins nächste? Kann ich mich beim Kauf immer nur entscheiden, wen ich gerade ausrotten will?

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Kann man das tote Krokodil erkennen?

Nun, nur weil etwas nicht so einfach ist, nützt es ja auch nichts, aufgrund von Resignation oder Überforderung in die Tatenlosigkeit zu verfallen. Dann hätte die Welt ja weit mehr verloren als den Urwald und die Orang Utans. Ölen wir also unsere Gehirnwindungen und schauen einmal genauer.

Das EU-Bio-Siegel schließt die Rodung von Urwald nicht aus. Das heißt nicht, dass das Ganze EU-Bio-Palmöl auf gerodeten Urwaldflächen wächst, aber es ist nicht ausgeschlossen. Bei Naturland ist die Rodung von Primärurwald ausgeschlossen. Bei Demeter ist die Rodung von Urwald ausgeschlossen. Bioland hat keine Projekte im fernen Ausland und Importfuttermittel aus ‚Dritte-Welt-Ländern‘ sind ausgeschlossen.
Das heißt klipp und klar und ganz einfach: Wenn Ihr Bioprodukte kauft, die mit diesen Verbandslogos ausgezeichnet sind, dann sind die nicht auf frisch gerodetem Urwald gewachsen. Und das ist doch schon einmal viel, verglichen zum Rest der Welt.

Jetzt ist das aber immer noch nicht die ganze Wahrheit.

Was ist, wenn eine Biofirma hier bei uns zum Beispiel mit einer Firma in Kolumbien zusammenarbeitet, diese Firma in Kolumbien aber außer einem vorbildlichen Bio-Palmöl-Projekt auch noch über eine Tochtergesellschaft verfügt, die plötzlich woanders Regenwald rodet und die Menschen dort vertreibt? So geschehen der Firma Rapunzel mit ihrer Partnerfirma Daabon.

Man kann also doch nur alles falsch machen? Aber mit so einer Haltung wären wir wieder mal auf der gedanklichen Ölspur ausgerutscht. Die Schlussfolgerung heißt nicht: Wir kaufen kein Samba mehr. Nein! Wir haben bislang zu wenig Samba gekauft! Denn sonst wäre das nächste Projekt ja auch wieder Bio geworden. Wir hätten das konventionelle Palmöl gar nicht gebraucht. Wir dürfen nicht dem Paradoxon aufsitzen, nur, weil hier nicht alles perfekt ist, dort zu kaufen, wo alles nicht perfekt ist. So wie Rapunzel, die jetzt mit Daabon verhandeln und entweder die Lage klärt sich oder Rapunzel baut eine neues Palmölprojekt auf. Wichtiger als perfekt zu sein, ist vielleicht, sich auf dem Weg dahin zu befinden?

Denn dann können wir plötzlich alle mitmachen, gell. Und die Aussage: Wir können ja ohnehin nichts tun, stellt sich als verbrämte Rechtfertigung der eigenen Faulheit heraus. Und die sei uns auch zugestanden. Aber so ein bisschen, manchmal was machen, das wär‘ schon gut. Und so ist für uns alle, egal wo wir stehen, der nächste Schritt der Beste.

Vor diesem Hintergrund gibt es plötzlich lauter gute Möglichkeiten:

Kategorie 1: Für die Hardliner unter den neoliberalen Kapitalisten: Nur RSPO-zertifiziertes Palmöl kaufen (soll eine ’nachhaltige‘ Produktion garantieren)

Kategorie 2: Für Otto-Aldi-Normalverbraucher: Mal was von der weißen Liste kaufen oder mal ein Bioprodukt kaufen

Kategorie 3: Für die Ökotanten: Auf Verbandsbioware umsteigen (Bioland, Naturland, Demeter)

Kategorie 10: Für die Perfektionisten: regional und saisonal ökologisch einkaufen und kein Schokoaufstrich mehr

Für alle: politische Unterstützung eines Moratoriums für Urwaldrodungen.

Wo Ihr Euch einordnen wollt, entscheidet Ihr selbst. Mischformen sind zugelassen. Alles geht in die richtige Richtung – Hauptsache, Ihr geht nicht rückwärts.

Und weil es auch um politische Rahmenbedingungen geht, an denen wir beim Einkaufen kaum etwas ändern können, gibt es einen Weltagrarbericht.

„Wir kennen die Herausforderungen, wir kennen die Lösungen, wir haben die Mittel. Worauf also warten wir?“ – Wer hier ein bisschen Interesse verspürt, kann das im Weltagrarbericht nachlesen – http://www.weltagrarbericht.de – eines der aus meiner bescheidenen Sicht wichtigsten und wesentlichsten Dokumente, die je verfasst wurden (Deutschland hat übrigens nicht unterzeichnet). Auf der Site gibt es auch viele tolle Vorschläge, was wir noch alles so tun können.

Und wenn es dann passiert, dass sich die Stuttgarter Verkehrsbetriebe, die endlich und stolz von Erdöl umgestellt haben auf Biodiesel, sich etlichen als Affen verkleideten Demonstranten gegenüber sehen, können wir lachen. Denn es ist ja nicht unwahr. Aber schief. Denn Tiefsee-Ölbohrungen sind neuerdings ja nicht wirklich besser als Urwaldrodungen. Und wir brauchen Alternativen zum Erdöl. Jedenfalls wir, die wir Auto fahren und nicht nur radeln.

Während wir und die Welt auf die Rettung durch den Weltagrarbericht warten, könnten wir unterdessen schon einmal zusammen weiterkommen und 1. als Zivilgesellschaft der Welt zusammenwachsen und 2. anders teilen lernen. Ist das nicht eine tolle Aufgabe? Auf Reisen kann man schon mal anfangen damit. Und für die Daheimgebliebenen: Hauptsache bei uns liegt der Affe nicht im Einkaufskorb.

Das wollte schon immer mal gesagt haben:

Miss Biggy

die Bio-Beraterin

Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (d.h. aus Pflanzen)

Pflanzenölkraftstoff
Unbehandeltes oder raffiniertes Pflanzenöl
Grundstoff in Deutschland: in der Regel Raps

Biodiesel
Fettsäuremethylester
Grundstoff in Deutschland: in der Regel Raps
(auch möglich: Sonnenblumen, Soja, Palmöl, Tierfette)

Bioethanol
hergestellt durch Vergärung und Destillation
Grundstoffe in Deutschland: in der Regel Getreide, Mais, Zuckerrübe

Biomethan
hergestellt aus dem Vorprodukt Biogas
Grundstoffe für die Erzeugung von Biogas in Deutschland: Getreide, Mais, Gülle, Abfälle aus der Lebensmittelherstellung

Biodiesel darf übrigens Biodiesel heißen, weil der Begriff „Bio“ für Lebensmittel zwar geschützt ist, aber nicht für Treibstoffe. Biokraftstoffe heißen so, weil sie aus Pflanzen (Bios = griechisch, das Lebendige) bestehen. Die Pflanzen selber müssen nicht biologisch angebaut sein.

Bei den Reisbauern von Bali

Denkt man an asiatisches Essen, kommt man am Reis nicht vorbei. In vielen Ländern ist es Hauptnahrungsmittel Nr.1 – morgens, mittags, abends. Auch auf Bali findet man kilometerweise schöne Reisterrassen so weit das Auge reicht. Auf unserer Tempeltour hatten wir die Gelegenheit den Reisanbauarbeitern von Bali über die Schultern zu schauen.

Reisbauern

Das Reisanbausystem auf Bali ist eines der effektivsten der Welt und es bedarf die Zusammenarbeit vieler Bauern. Denn zu bestimmten Zeiten muss auf bestimmten Feldern Wasser stehen und auf anderen Feldern eben nicht. Das kann zur echten Knochenarbeit werden, und nur wenn das Wasser durch das komplizierte Bewässerungssystem fließt, wächst der Reis auch so wie er soll.

Foto: Das komplizierte Bewässerungssystem entsteht durch die Terrassen

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Während Männer für die gröberen und schweren Arbeiten wie Anlegen der Felder, Terrassen und Bewässerungsvorrichtungen verantwortlich sind, müssen die Frauen sich um die zeitaufwändigen Arbeiten kümmern. Jäten von Unkaut und vor allem die Erntearbeiten gehören dazu.

Foto: Das ist der erntereife Reis

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Halm für Halm werden bei der Ernte mit dem ani-ani Erntemesser geschnitten. Danach werden die Reiskörner in mehreren Schritten geerntet und in der Sonne getrocknet.

Wir konnten den Reisbauern eine Zeit lang zuschauen: Sonnengegerbte Frauen und Männer, meist nicht mehr besonders jung schuften auf den Feldern. Aufgrund der fruchtbaren Vulkanböden auf Bali wird dreimal im Jahr geerntet, keine Zeit zum Verschnaufen. Die Jungen wollen diese Arbeiten nicht mehr machen: zu anstrengend und bezahlt wird nur in Reissäcken.

Viel Freude bei den Fotos:

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AirAsia.com Flugtest

Auf unserer Weltreise sind wir nun schon mit allerhand Fluglinien geflogen und ich bin zwischenzeitlich müde geworden, über all unsere benutzen Airlines zu schreiben. So habe ich Tiger Airways (geflogen von Perth nach Singapur) und Jetstar (von Sydney nach Cairns nach Perth) ausgelassen. Zwei Billig Airlines, über die es auch nicht allzuviel zu sagen gibt – billige Preise, langweilige Flüge, null Service. Doch nun sind wir mit AirAsia.com von Singapur nach Borneo und nach Bali geflogen. Und laut Werbeaussagen die „Beste Billigfluglinie der Welt“, gewählt von Skytrax 2009 und 2010.

Die Damen bei AirAsia

Wirklich so gut? Wir haben AirAsia.com getestet und schildern unsere Erlebnisse nach drei von vier Flügen.

Über AirAsia

AirAsia ist die größte Low Cost Airline Asiens mit Drehkreuz Kuala Lumpur in Malaysia. Die Airline wurde staatlich gegründet, wurde dann aber 2002 von Warner-Music Manager Fernandez für einen symbolischen Preis übernommen, nachdem man in Zahlungsschwierigkeiten kam. Der Manager heimste ebenfalls wie die Airline einige Auszeichnungen ein, z.B. wurde er „Masterclass Global CEO of the Year 2010.“ Anscheinend kann man mit dem Geld der Musikbranche gut leben, siehe Richard Branson, der u.a. Virgin Air betreibt. Mittlerweile wurde versch. Länderfilialen gegründet: AirAsia X, Thai AirAsia und Indonesia AirAsia.

1) Die Buchung bei AirAsia.com

Da wir bisher fast immer nach Flugpreis gebucht haben, war Airasia auf den Flügen von Singapur nach Kota Kinabalu (Borneo) und Singapur nach Denpasar (Bali) am günstigsten. Der erste Flug hat inklusive Steuern 132 EUR pro Person gekostet, der zweite dann 185 EUR pro Person (jeweils hin- und zurück). Insgesamt pro Strecke im Durchschnitt knapp 80 EUR. Das ist okay, aber auch nicht zu billig, da man ja innerhalb Deutschlands auch für 99 EUR Roundtrip von Hamburg nach München fliegen kann.

Pro Strecke sind 6,50 EUR für 20 kg Gepäck fällig, dabei gab es kein Essen und keine Sitzplatzreservierung. Man kann allerhand upgraden: Man darf als erster einsteigen bzw. aussteigen, Plätze mit mehr Fußraum (das gönne ich mir das nächste Mal!) buchen, zusätzlich eine Gepäckversicherung buchen und neuerdings einen tragbaren DVD-Player bzw. bald einen ipad mieten. Quasi als Filmersatz.

Das alles mussten wir mit Kredikarten zahlen und haben jedesmal 5 EUR extra zahlen müssen.

Die Anmeldung auf der Webseite war sehr einfach, hat aber dennoch eine Zeit gedauert, da allerhand Fragen gestellt wurden, vor allem wegen den Upgrades. Das nervt dann doch etwas…

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2) Checkin, Abfertigung, Gepäck bei AirAsia.com

Zack, zack, zack. Das ging alles schnell, die Warteschlangen wurden schnell kürzer und die jeweils 2 kg Mehrgewicht wurden uns nicht berechnet.

Auch die Schaltermitarbeiter waren super nett, haben sich mit den Gnomads fotografieren lassen und

unser Gepäck wurde nach dem Ausstieg stets schnell angeliefert und ging nicht verloren.

Checkin bei AirAsia.com

3) An Bord bei AirAsia.com

In dem Airbus A 320 sorgen sich vier Stewardessen um das Wohl der Passagiere. Diese sind vor allem damit beschäftigt, das bei der Buchung im Internet bestellte Essen auszuteilen.

Sehr nett, so wie die Malayen eben sind – das ist uns selten untergekommen bei anderen Airlines. Die Stewardessen sind auch noch bildhübsch, siehe Fotos. 😉

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Das Magazin von AirAsia.com heisst Travel 3Sixty. Viel Werbung, aber auch nette Reiseberichte, wobei die Airline gar nicht mal so sehr im Vordergrund steht. Teil des Magazins ist auch das „AirAsia.com Cafe“. Hier gibt es alle Menüs (ca. 10 versch.) sowie Snacks und Getränke. Während die Getränke die üblich überteuerten Preise der Airlines genießen, sind die Menüs echte Schnäppchen. Umgerechnet nur 2,25 EUR kostet ein Menü. Da kann man schon schwach werden, wir waren aber durch die Wartezeiten davor gesättigt. Geduftet hat das Essen aber sehr schmackhaft.

Foto: Preise fürs Essen – 9 Ringgit, ca. 2,25 EUR.

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4) Die Flugzeuge von AirAsia.com

Die nationalen und internationalen Linienflüge, die vor allem nach Ost- und Südostasien gehen, werden mit Airbus A320-200 geflogen, derzeit sind dies 48 Stück, sage und schreibe 175 Maschinen werden noch geliefert. Die Maschinen sind nicht älter als 2002. Eine Maschine war brandneu. Woran wir das gesehen haben? Es gab in der Kabine keine „Rauchen verboten“ Leuchtzeichen wie üblich, sondern „Handy ausschalten“ Warnhinweise.

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Der Sitzabstand ist aber schon bald menschenunwürdig. Mein Vordermann hatte bei dem einen Flug sofort seine Lehne zurück geklappt, daraufhin war arbeiten am Laptop eine echte Quälerei. Dabei ging die Rückenlehne jetzt gar nicht so weit nach hinten.

Alles in allem aber ein sicherer Eindruck, aber auch ohne Schnick-Schnack. Keine Monitore, kein Inflight Musiksystem oder Filme. Die Dacias der Airbus‘ wurde ich die Kisten nennen.

Sitzabstand bei AirAsia

5) Pünktlichkeit von AirAsia.com

Die Boardingtimes sind großzügig angelegt, so dass auch jeder Passagier pünktlich am Gate ist. Ansonsten war man bei allen drei Flügen ultrapünktlich.

FAZIT

AirAsia.com macht einen ordentlichen Job. Allerdings sollte man nicht sparen und gleich mehr Beinfreiheit mitbuchen. Ein Essen vorher für 2,25 EUR schadet auch nie.

Die Mitarbeiter waren am Boden als auch in der Luft sehr nett und alles hat problemlos geklappt. So wünscht man sich das. Wir können also AirAsia.com mit obigen Beschränkungen empfehlen.

Und da ich zuviel Zeit hatte, gibts hier noch mehr Fotos und Schnappschüsse 😉

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Die Gnomads auf Bali

Nach einer vierstündigen Flugreise von Boreno über Singapur sind wir nun auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali angekommen. Bis zum 18. August vertreiben wir uns hier die Zeit. Wir wollen auf die kleineren Inseln Nusa Penida, Gili-Inseln und Lombok zum Tauchen – wenn es die Zeit erlaubt.

Foto: Gnomads beim Geldzählen und Biertrinken, welches „Bali Hai“ heißt

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Wir sind am zweiten Tag gleich nach Ubud ins Zentralland der Insel gefahren. Denn es „warteten“ schon Freunde, die ihre Honeymoon hier verbringen. Zwei neue Schlafsäcke, Haribo-Gummibärchen und ein neues Schweizer Taschenmesser hatten sie für uns im Gepäck.

Bali’s Straßen sind laut, sie sind überlaufen mit Menschen auf Vespas, doch in Ubud haben wir unseren eigenen kleinen Tempel gefunden: Die Nacht im „Swan Inn“ kostet nur etwas mehr als 20 EUR. Dafür gibt es Aussicht auf Reisfelder und Kinder mit Drachen.

Tempel in Bali

Und nun sind wir gespannt auf Vulkane, Reisterrassen und Tempel. Wir werden berichten….

Balis Strassen

balis strassen

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Der Regenwald auf Borneo stirbt

Zu Schulzeiten ist die Abholzung des Regenwalds im Zusammenhang mit Mc Donald’s und Brasilien erstmals in mein Bewusstsein getreten. In späteren Jahren war da noch Günther Jauch in der Fernsehwerbung: Krombacher Bier trinken für den Regenwald, rückte die traurige Tatsache wieder in den Fokus meiner Aufmerksamkeit. Aber der Regenwald war damals so fern. Und so war der Slogan „Rettet den Regenwald“ über kurz oder lang nach hinten in mein Bewusstsein gerückt und vergessen. Heute jedoch ist er näher und präsenter denn je!

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Foto: Palmölplantage am Fluss Kinabatangan

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Fotos: Abgerodete Flussufer

Eine Dschungeltour mit Übernachten im „Dschungelcamp“ hatten wir für zwei Nächte gebucht. Eine Stunde Bootsfahrt auf dem Fluss Kinabatangan sollte uns in den Regenwald Borneos führen. Vermissten wir den Regenwald doch schon während unserer Fahrten über die grüne Insel Borneo. Denn Palmölplantagen haben dem schönen Wald soweit das Auge reicht Platz gemacht und vom geliebten Regenwald war kaum mehr etwas zu sehen. Mit viel Hoffnung ging es den Fluss entlang, doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich zu meiner eigenen Beerdigung gefahren werde. Mit geschnürter Kehle und feuchten Augen saßen wir mit sechs anderen Abenteurern im Boot. Und das einzige Trauerspiel, das sich uns zeigen wollte, waren geschlagene Baumstämme, die uns massig entgegenschwammen, ein zarter Duft von Feuer, gestapelte Baumstämme am Ufer und Palmölplantage an Palmölplantage am Flussufer. Lediglich eine Baumreihe wurde rechts und links des Flusses stehen gelassen, bzw. junge Bäumchen neu gepflanzt, um der Erosion ein bisschen vorzubeugen.

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Fotos: Frisch gerodete Wälder

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Im 19. Jahrhundert waren auf der drittgrößten Insel der Welt, auf Borneo, noch 95% der Landschaft mit Regenwald bedeckt. Im Jahr 2009 waren es lediglich noch 50%.
Speziell im Gebiet um den Fluss Kinabatangan sind noch 30% des nachgepflanzten Waldes erhalten, der urprüngliche Regenwald ist dort zu 100% tot, so der Manager unserer Unterkunft in Sepilok. In einer Studie, die 2004 im „Journal Conservation Biology“ veröffentlicht wurde, heißt es, dass von 1997 bis 2002 79% des geschlagenen Regenwaldes in geschützen Gebieten stattgefunden hat.

Das konnten wir bei unserem Ausflug nicht übersehen, denn eine Regenwaldwanderung im nachgepflanzten Wald dauerte eine Stunde und ging über 900 Meter. Eine Bootsafari war eine Flussrundfahrt mit wenig Wild und ohne Natur. Auf Borneo sind nur „Pockets“ an Regenwald erhalten, das Land dazwischen wurde abgerodet und mit Palmölplantagen bepflanzt. Dies bedeutet, dass der älteste Regenwald der Welt Baum für Baum gerodet wurde und weiterhin gerodet wird, dass die Menschen, die im Regenwald leben, die wilden Tiere ihren Lebensraum verlieren. Die Orang-Utans sind in den Palmölplantagen gefangen, da sie nicht vom einen Stückchen Regenwald in das andere Stück Regenwald wandern können,…
Offiziell heißt es, dass die Rodung nur noch in ausgezeichneten Gebieten stattfinden darf, keine neuen Gebiete mehr hinzukommen und der restliche Regenwald vor der Abrodung geschützt sei. Wir fragen uns: Was geschieht jedoch illegal hinter dem Vorhang? Wer hält sich in der Realität an diese Regel? Man bedenke die oben zitierte Studie des Journals Conservation Biologie.

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Fotos: Frisches Holz aus dem Regenwald zum Abholden bereit

Mit trüber Stimmung haben wir den Regenwald nach einer Nacht fluchtartig verlassen und wissen nun:
Der Regenwald auf Borneo ist am Sterben!

Nachgeschlagen bei Wikipedia:
Malaysia und Indonesien sind die wichtigsten Anbauländer für Ölpalmen und liefern gemeinsam 85% der Weltproduktion, welche im Jahre 2007 bei ca. 39 Mio. Tonnen Palmöl lag. In den letzten Jahren stieg die Weltjahresproduktion jährlich um bis zu 15,4%. Malaysia verfügt über einen Weltmarktanteil von 43% und Indonesion von 44%. Palmöl ist vor Sojaöl das mengenmäßig am meisten produzierte Pflanzenöl der Welt. Der weltgrößte Produzent von Palmöl und Biosprit ist das asiatische Unternehmen Wilmar International Limited mit Hauptsitz in Singapur. 1991 gegründet hat der Konzern einen Gewinn von 1,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Das Unternehmen besitzt rund 435.000 Hektar Palmölplantagen und 25 Raffinerien in Singapur, Malaysia und Indonesien. Vor allem die Verwendung von Biodiesel hat den Preis von Palmöl in die Höhe getrieben und die Abrodung in Borneo nochmals stark angetrieben.

Die Europäische Union und Asien sind die Hauptabnehmer für Palmöl. Wir in Europa verwenden Palmöl vor allem in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie für die Herstellung von Bio-Diesel. Palmöl finden wir in Rama, Lätta-Margarine von Unilever, in Nutella, in Kellog’s Smacks, in Milka-Schokolade mit Cremefüllungen, in Bahlsen-Keksen, in der Prinzenrolle, in manchen Haribo-Süßigkeiten, in Schokoriegeln wie Mars, in Maggiprodukten, Knorr- und Erascosuppen, in Milchnahrung von Milupa und Alete, in Dove-Seife von Unilever, in der Penaten Lotion, in der Nivea-Cream und Olaz-Tagescreme, im Labello, in Haarspülungen von L’Olreal, in Shampoos von Wella und in Waschmitteln wie Ariel, Persil, Frosch und Terra Aktiv, so klärt uns die Homepage von Greenpeace auf.
Wir Verbraucher können Palmöl aus Urwaldzerstörung nur vermeiden, indem wir ökologisch erzeugte Produkte kaufen.
Es ist schon klar, dass man von Affen alleine nicht leben kann. Aber was ist z. B. in 50 Jahren, wenn Bio-Diesel durch Elektroautos ersetzt wurden? Wenn man anstatt von Palmöl eine andere günstigere Alternative gefunden hat und die Industrie ihr Interesse am Palmöl verliert? Ist vielleicht gar nicht so unrealistisch, oder? Was hinterlassen Malaysia und Indonesien ihren nachfolgenden Generationen?

Welche Massen Regenwald in Südamerika täglich abgerodet werden, wollen wir erst gar nicht wissen. Haben wir doch unseren Ausflug in den Madidi Nationalpark in Bolivien in so schöner Erinnerung…

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Fotos: Junge Ölpalmen werden zum Anbau angeliefert

Die Orang-Utans von Borneo

Auf der Suche nach den Orang-Utans hat es uns nun also auf die Insel Borneo verschlagen. Die einzigen Menschenaffen außerhalb Afrikas gibt es in freier Wildbahn nur noch auf Borneo und Sumatra – und leider sind sie aufgrund des reduzierten Lebensraumes vom Aussterben bedroht und stehen seit 1986 auf der Liste des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES).

Da man sie nur noch selten und sehr schwer in freier Wildbahn sehen kann, haben wir in Sepilok ein Rehabilitationszentrum für verwaiste Orang-Utans besucht – davon gibt es weltweit nur vier Stück. Leider ist es uns nicht möglich hier einen „Hyper-Hyper“ Artikel á la „Wir haben sie gesehen“ zu schreiben. Die Geschichte von Borneo, den Orang-Utans und dem Regenwald ist einfach zu traurig.
Mehr Informationen zu den Orang-Utans und ihrem Leben im Regenwald findet ihr hier .

Foto: Orang-Utan in einem Buch mit gefährdeten Tieren

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Wir konnten keine ausgewachsenen Orang-Utans sehen – diese werden zwischen 1,25 und 1,50 Meter groß – sondern nur jüngere Affen, die sich selbst hier nur wenig den Zuschauer zeigen. Um drei Uhr war Essenszeit, anscheinend war das Frühstück zu ausgiebig. Doch dann zeigten sich uns doch vier Orang-Utans. Die Affen die ins Rehabiliationszentrum kommen, haben eine harte Geschichte hinter sich: Sie zogen mit ihren Müttern durch den Regenwald. Auf der Suche nach Nahrung kamen sie in Ölpalmenplantagen. Dort wurden vor ihren Augen die Mütter getötet und die kleinen Orang-Utans entweder gefangen genommen oder laufen gelassen. Die Affen, die überlebten, kammen in Rehabilitationszentrum von Zepiloc.

Foto: Sehen so glückliche Orang-Utans aus?

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Orang Utans werden in Asien gerne als Haustiere gehalten oder nach Übersee illegal verschifft. Laut Regierung ist es verboten, aktiv wird man aber nicht wirklich dagegen. Man schätzt, dass es nur noch ca. 4.000 Borneo-Orang Utans gibt. Wie viele davon noch frei leben, ist ungewiss.

Anders als andere Affenarten sind die Orang-Utans Einzelgänger. Sie werden Wanderer oder Pendler genannt, lediglich die Weibchen haben eine enge Beziehung zu ihren Jungen, ansonsten lebt jeder alleine in einem Revier, das bei den Weibchen zwischen 90 und 700 Hektar groß ist, bei den Männchen bis zu 4000 Hektar.

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Umso mehr wir darüber nachdenken, umso trauriger sind wir. Bald wird es die Orang Utans gar nicht mehr geben. Denn nach einer Studie, die im Lonley Planet zitiert wurde, werden bis 2022 98% des Lebensraumes der Orang-Utans auf Borneo zerstört sein. Profit und Palmölplantagen dominieren das Feld.

Tauchen in Sipadan – Übernachten auf der Bohrinseln

Nachdem wir unseren PADI Tauchkurs am Great Barrier Reef absolviert haben, sind wir nun schon ganz gespannt gewesen, erstmals in Asien die Unterwasserwelt kennen zu lernen. Unser erster Tauchausflug führte uns auf die malaysische Insel Borneo. Im Osten Sabahs befinden sich die besten Tauchspots des Landes: Sipadan, Mabul und Kapalai sind kleine vorgelagerte Inseln. Die Philippinen sind nicht mehr weit. Vor allem Sipadan gehört zu den zehn besten Tauchspots der Welt – das sagte man uns zumindest in Australien. Steilwandtauchen, Haie und eine hohe Fischdichte sollten uns erwarten. Für uns Anfänger musste das fantastische Great Barrier Reef erst einmal getoppt werden.

Foto: Einer unserer Lieblingsfische: der Löwenfisch

Der Löwenfisch

Zur Auswahl standen einige Tauchresorts auf Mabul, doch wir haben uns mal wieder für etwas Exotisches entschieden: In der Nähe Mabuls steht tatsächlich eine umgebaute Ölbohrinsel, die nun als Taucherparadies fungiert. Man übernachtet in einfachen Kajüten und kommt sich die ganze Zeit eher wie auf einem Schiff vor. Nur schwanken tut es nicht. Abendliche Gitarrenmusik, nettes Tauchervolk aus der ganzen Welt und ein eigenes Reef unterhalb der Bohrinsel versüßem einem die Zeit zwischen den Tauchgängen. Und komische Pringles Chips mit Seegras-, Shrimps- oder Krabben-Geschmack.

Foto: Die Taucher-Bohrinsel vor Mabul

taucher-bohrinsel

An den vier Tagen konnten wir zehn bzw. dreizehnmal abtauchen – mir hat am letzten Tag aber ein Schnupfen den Spaß verdorben. Highlight war das Tauchen an den Steilwänden von Sipadan sowie die Haie rund um die Korallengärten. Von den Farben der Korallen kommt Sipadan nicht an das Great Barrier Reef ran, dafür haben wir hier viel mehr Fische und sonstige Wassertiere sehen können: Nicht enden wollende Schulen von Baracudas, Jack Fische, Haie, Nemos, Rochen, Riesenschildkröten, winizige Seepferdchen und andere äußerst seltsame Meeresbewohner haben wir getroffen.

Kurzum: Unser neues Hobby gefällt uns sehr und wie freuen uns schon jetzt auf die nächsten Tauchausflüge in Südostasien. Ihr dürft euch nun auf eine kleine Auswahl der Fotos unserer Tauchgänge erfreuen. Hamish (Sorry, I forgot you – congrets to you 100th dive!), Grace, Peter und Alex sagen wir vielen Dank für die tollen Aufnahmen und schicken viele Grüße nach Australien! Denn während wir mit dem Tauchen an sich beschäftigt waren, haben die drei wunderschöne Unterwasserfotos geschossen.

Bis zum nächsten Mal aus der Tiefe!

Weitere Informationen zum Übernachten und Tauchen auf Sipadan findet ihr hier.

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Willkommen in Malaysia auf der Halbinsel Sabah

Vor vier Tagen sind wir im malaysischen Teil der Insel Borneo gelandet. Ganz im Norden liegt die Halbinsel Sabah mit der hässlichen Hauptstadt Kota Kinabalu (KK). Viel zu sehen gibt es in KK nicht, doch wir mussten unseren Aufenthalt auf der Halbinsel organisieren.

Auf Sabah haben wir nur wenige Abenteuer geplant: Tauchen in Sipadan, Besuch der Orang Utans und vielleicht geht es nochmals in den Regenwald. Auf Borneo steht auch der höchste Berg zwischen dem Himalaja und Neuguinea: der Mount Kinabalu mit 4095 Metern Höhe. Diesen wollen wir jedoch aus Kostengründen nicht besteigen, denn Sabah hat den Tourismus für sich entdeckt, und so ist individuelles Reisen fast unmöglich geworden. Ohne ein teures Tourpackage geht hier relativ wenig.

malaysisches Geld

Die Menschen erleben wir als sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn die Kommunikation nicht immer hundertprozentig klappt. Wir fühlen uns wohl in Malaysia! Allerdings geht jetzt alles wieder ein bisschen langsamer vonstatten. Daran und an den Weltreisealltag mit Organisieren und Planen müssen wir uns nach unserer Reisepause langsam erst wieder gewöhnen.

Malaysia

Mittlerweile sind wir in Kudat an der nördlichsten Spitze Borneos angekommen: ein kleines, untouristisches Fischerdorf mit einem chinesischen Tempel.

Kudath auf Sabah

chinesischer Tempel auf Sabah

Hoffentlich ist China nun nicht mehr weit…

Bis bald mit Berichten aus unserer neuen Welt!

Was wir noch nicht über Singapur wussten…

Wir verbrachten drei Tage im Stadtstaat & der Republik Singapur. Mir war es nur durch den „Großen Preis von Singapur“ bekannt, mehr wusste ich nicht. Seit 2008 gastiert hier einmal im Jahr die Formel 1 und braust quer durch die Stadt. Die High Society steigt in den teuersten Hotels ab (z.B. dem Raffles ) und lässt sich feiern. Denn hier liegt Geld! Wie in Dubai interessieren wir uns auch hier für die „Geschichten hinter der ganzen Story“.

Nun gilt Singapur als sauberste Stadt Asiens und auch als besonders sicher. Drakonische Strafen drohen auch bei kleineren Vergehen, z.B. wenn man seinen Kaugummi in die Landschaft spuckt.

Nachdem wir die Militärparade zur Feier des 45.Unabhängigkeitstags gesehen haben, begannen wir uns für die Republik und die Poltitik sowie für die bekannten Strafen zu interessieren. Mit einem Hühnchenverkäufer am Newton Circus kamen wir als erstes in Gespräch. Wie es uns hier gefiele fragte er uns und wir antworteten brav, dass es sei schön. Ja, schön sicher fügten wir hinzu. „Das kommt wegen der Polizei und den Strafen!“ sagte er uns. Die Polizei sei hier größten Teils unsichtbar, denn sie trage zivil und tarne sich gut, fügte er hinzu.

Am nächsten Morgen lesen wir in der „Strait Times“, dass gerade ein Engländer, der ein Buch über die Todesstrafe in Singuapar veröffentlichte in Arrest gestellt wurde. Regimegegner sollten auch nicht nach Singapur reisen, ganz schön deppert, wenn er das schon weiß… Oder nur Marketing?

Was wir alles nicht über Singapur wussten:

  • Am 9. August 1965 trennte sich Singapur von Malaysia ab, nachdem es im Herbst 1964 zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nicht-chinesischen Einwohnern kam.
  • Singapur ist eine parlamentarische Republik nach dem Westminster-System (dem Vereinigten Königreich ähnlich). Das Staatsoberhaupt ist der Präsident.
  • Theoretisch wird alle 6 Jahre gewählt, allerdings nur wenn es mehr als einen Kanditaten gibt. Und: Seit 1999 gibt es nur einen Kanditaten, der von der regierenden People’s Action Party (PAP) gestellt wird. Somit kann das Land als Einparteienstaat angesehen werden.
  • Gegen die Oppositionsparteien wird rigide vorgegangen, so die Vorwürfe internationaler Kritiker. Durch zivilrechtliche Klagen werden Gegner ferngehalten und verurteilt.
  • Eine staatliche Lizenz muß beantragt werden, wenn mehr als drei Menschen öffentlich über Politik, Religion oder innere Angelegenheiten des Staates reden wollen.

Auch wenn die folgenden Strafen kaum durchgesetzt werden, dienen sie wohl eher zur Abschreckung.

  • Der Verkauf von Kaugummi war einige Jahre ganz verboten, der Besitz ebenfalls. Heute kann man es nur gegen ein Arztrezept und mit Personalausweis kaufen.
  • Hohe Geld- und Sozialarbeitsstrafen, wenn man Müll auf die Straße wirft.
  • Essen, Trinken, Rauchen sowie der Transport gefährlicher Güter in öffentlichen Verkehrsmitteln unterliegen hohen Strafen.
  • Der Transport der geruchsintensiven Durian-Früchte in öffentlichen Verkehrsmitteln ist verboten. Die Dinger stinken wie sau…
  • Singapur ist das einzige Land der Welt, in das Zigaretten nicht duty free eingeführt werden dürfen.
  • Bei Ausreise mit dem Auto nach Malaysia muss der Fahrzeugtank noch mindestens zu drei Vierteln gefüllt sein.
  • Lügen wird bei Nachweisbarkeit mit hohen Strafen ähnlich wie Betrug geahndet.
  • Homosexualität sowie versch. sex. Praktiken sind ebenfalls verboten.

Die Todesstrafe ist gängig: Zwischen 1990 und 2005 wurden etwa 420 Menschen gehängt, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitzes und -schmuggels. Hochgerechnet auf Deutschland wären das 8.000 Personen. Es reichen 500 Gramm Cannabis um gehängt zu werden.

Die Liste geht hier noch weiter, es gibt eine Pressezensur und der Besitz von Satellitenschüsseln ist verboten.

Ganz schön heftig, zum Schluss noch ein paar Fotos wie Singapur nun aussieht 😉

Hotel am Marina Bay

marinabay

Opernhaus in Form der „Stinkfrucht“

opernhaus

Singapur bei Nacht:

singapur bei Nacht

Raumschiff Enterprise?

enterpriese

Eye of London?

eyeofsingapur

Indischer Tempel:

tempel

indischertempel

In Chinatown:

chinatown-singapur

Militärparade in Singapur

Der Stadtstaat Singapur ist relativ jung – am 8. August 2010 feiert man den 45sten Jahrestag der Unabhängigkeit. Nun ist es so, dass die Feierlichkeiten schon weit vorher anfangen. Wir staunten nicht schlecht, als uns wegen den Straßensperren erzählt wurde, dass es nun eine Militärparade geben würde. In der saubersten Stadt Asiens also eine saubere Militärparade.

Und schon brausten die Jets vom Typ F 16 über unsere Köpfe. Drei Hubschrauber ebenso mit einer riesigen Singapurfahne. Nochmals fünf F 16 Kampfjets, die ohrenbetäubende Kunststücke mitten über der Stadt flogen. Zahllose Kanonenschüsse schmerzen in unserern Ohren! Das Volk scheint es toll zu finden… Vor uns stehen schon die blankpolierten Panzer. Es sind deutsche Leopard 2 A 4 Kampfpanzer, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Singapur kaufte vor einigen Jahren 96 gebrauchte Leos 2 der Bundeswehr auf, ca. 30 davon lediglich als Ersatzteillager. Nun wurden die Kampfpanzer modernisert und werden hier das erste Mal stolz der Öffentlichkeit präsentiert.

Wir sehen noch weitere Panzerarten, verschiedene Haubitzen und eine Menge Mercedes „Wolf“ Geländewagen sowie LKW’s von Mercedes und MAN. Verteidingungsgeräte oder gar Mordinstrumente „made in Germany“… Wir staunen also nicht nur, uns ist auch extrem mulmig! Furchteinflößend!
Die Soldaten sind gerademal 20 Jahre jung, grinsen stolz und mit Tarnbemalung hinter ihren Maschinengewehren hervor. Waffen in jungen Händen, denen vermutlich ihre Kraft nicht wirklich bewusst ist. „Zum Glück“ haben wir uns vorher nicht informiert, wie Singapur tatsächlich regiert wird und welche rigorosen Gesetze es hier inklusive der Todesstrafe gibt. Doch das schreiben wir erst, wenn wir heute Abend Singapur verlassen haben…

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Deutsche Panzer:

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Deutsche Miele Waschmaschinen 😉

Militärparade in Singapur

Und auf Piratenjagd:

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Direkte Feinde hat Singapur nicht. Doch wer eine Weltmacht sein will, beteiligt sich auch an den internationalen Einsätzen in Afghanistan etc. Und eine Militärparade nach dem Vorbild von Russland, Iran, Nordkorea und China… Lediglich die Marschmusik hat gefehlt! Wir hatten jedenfalls das Gefühl, dass hier die militärische Stärke demonstriert werden soll – also keine Parade im Sinne der Traditionspflege wie man sie aus den USA, Frankreich oder Großbritannien kennt.

Schnell ins Raffles Hotel, um den Schock mit einem Singapur Sling runterzuspülen…

Da fällt uns noch ein alter Spruch ein: Der Mensch erfand die Atombombe. Aber keine Maus auf der Welt würde auf die Idee kommen eine Mausefalle zu bauen!

Na dann Prost!

Der Singapore Sling

Singapur muss man jetzt nicht unbedingt gesehen haben. Viele, so wie wir, sehen den Stadtstaat und die Insel Singapur nur als Gateway. Es gibt einiges zu sehen: Da ist Chinatown, Little India, die Orchard Road mit den Shoppingtempeln, die Marina Bay und der Singapore River.

Und dann ist da noch das „Raffles Hotel“, 1887 erbaut und eröffnet. Ein gewisser Barmixer namens Ngiam Tong Boon erfand dort den einzigartigen Cocktail „Singapore Sling“. Jeder Reiseführer sieht den Besuch des Hotels inklusive Cocktail als ein Muss an. Hier wurde übrigens der letzte wilde Tiger von Singapur erlegt, 1902 war das. Ob es tatsächlich stimmt oder nur ein Marketing-Gag ist, haben wir nicht heraus finden können.

Also haben wir das Raffles Hotel aufgesucht, um der „Long Bar“ einen Besuch abzustatten.

Wie das Hotel…

raffles-hotel-singapur

…so der Cocktail „Singapore Sling“ – eine Wucht.

singapore sling

Ich habe selten einen so guten Cocktail getrunken wie diesen hier. Süffig und süß, den Alkohol merkt man kaum. Für alle Privatmixer unter euch hier die Rezeptur:

30 ml Gin
15 ml Cherry Brandy
120 ml Ananas Saft
15 ml lime Juice
10 ml Cointreau orange Liquör
10 ml Benedectine Liquör
15 ml Angostura Bitte
Eis

Alles in einen Shaker, danach in ein Glas mit Kirsche und Stück Ananas garniert… Prost!

Die Gnomads in Singapur

Nach einem fünf Stunden Flug Richtung Norden sind wir nun in einer anderen Welt angekommen – Singapur, Asien! Ganz schön schwer war es die Wohlfühlzone bei Jim und Paula im schon fast heimischen Perth zu verlassen. Es hat uns so gut gefallen ein „Zu Hause“ zu haben, und die beiden sind wirkliche Seelen von Menschen. Wir hoffen, dass wir uns eines Tages dafür revanchieren können in Deutschland.

Nun sind wir also in Asien angekommen! Welch ein Kulturschock, wobei es landläufig ja heisst, dass Singapur ein softer Einstieg in die asiatische Welt sei. Ein Potpourrie an Völkergruppen vereint sich hier in einer modernen und westlichen Welt. Wir hatten Singapur eigentlich nur gewählt, da wir einen günstigen Flug raus aus Australien brauchten und von hier überall weiterfliegen können. Unsere weiteren Pläne stehen nun auch schon, aber wie immer verraten wir diese nicht. Am Dienstag geht es dann weiter, seid gespannt.

Vorher erkunden wir noch Singapur, so viel zu sehen… Den Gnomads gefällts…

…beim Shoppen im Souvenirladen…

gnomads-in-singapur

gnomads-in-singapur

… im Tempel …

tempel

…der sogar eine neue Webseite hat…

Tempel-Webseite

…oder beim Kurs für indische Küche…

indische Küche

Was sich nach 18 Monaten Weltreise wie verändert hat

Dreiviertel unserer geplanten Weltreise sind vorbei, etwa sechs Monate Asien liegen noch vor uns. Die Zeit rast dahin. Es gab Phasen in denen wir überlegt haben, ob zwei Jahre Weltreise zu lang sind und ob wir anders hätten planen sollen. Letzten Endes sind wir aber immer wieder auf folgendes Ergebnis zurückgekommen: Zwei Jahre Weltreise ohne längere Arbeitsstopps bzw. ohne routinierten Alltag sind eine lange Zeit. Ab und an ist es recht anstrengend, vor allem wenn es nicht läuft und wir Menschen begegnen, die es nicht gut mit uns meinen bzw. wir Planungsfehler begehen. Wenn wir aber unsere Länderwunschliste von vor der Abreise anschauen, dann sind zwei Jahre genau die richtige Zeitspanne für unsere Weltreise und wir hätten es nicht anders planen sollen. Es ist gut, so wie es ist!
Interessant ist für uns zu sehen, was sich seit unserer Abreise im Januar 2009 wie verändert hat.

gnomads

Foto: Die Gnomads und eine steinalte Schildkröte

Unser Weltreise Blog:
Wir schreiben unsere aktuellen Blogbeiträge deutlich gezielter und somit weniger als am Anfang. Was unsere Länderseiten mit Reiseinformationen, die ihr auf der rechten Seite im Hauptblog findet, betrifft, so haben wir seit Vanuatu und Australien keinen Nerv mehr, Informationen zu sammeln und auf den Bildschirm zu bringen. Wir sind ziemlich faul geworden!

Die Wahl der Unterkünfte:
Unsere Übernachtungsmöglichkeiten suchen wir schon lange mit einem ganz genauen Auge aus. Günstige Absteigen sind für uns absolut tabu geworden. Wir zelten gerne, geben lieber mehr Geld für ein Zimmer aus und legen großen Wert auf Ruhe, Sauberkeit und Anonymität. Meist buchen wir uns erst für eine Nacht irgendwo ein, schlafen einmal Probe und verlängern dann Nacht um Nacht. Dass über einen längeren Zeitraum vorbuchen für uns nichts ist, haben wir auf Santo im Turtle Bay Resort festgestellt. Besser ist, nach jeder Nacht die Möglichkeit zu haben, die Bleibe schleunigst zu verlassen.

Das Verhältnis zu anderen Reisenden:
Wir suchen immer mehr unsere Ruhe und die Einsamkeit. Während wir am Anfang der Weltreise uns sehr gerne mit anderen Reisenden unterhalten haben, suchen wir mittlerweile vermehrt die Anomymität. Wenn wir morgens zum Frühstück z. B. erstmal die vollen Aschenbecher und Weinflaschen von nächtlichen Partys aufräumen müssen, damit wir im Garten eines Hostels frühstücken können, dann sind wir angeekelt. Ebenso erquickt uns der Anblick eines völlig bekifften Backpackers, der sich den ersten Joint in aller Frühe reinziehen muss, schon lange nicht mehr.

Die Unternehmungslust und der Tagesablauf:
Unser Tagesablauf ist in den letzten Wochen bzw. Monaten viel entspannter und ruhiger geworden. Seit der Südsee schlafen wir ganz oft bis 10 Uhr, faulenzen insgesamt viel und wenn wir dann doch einen Tagesprogrammpunkt haben, dann nur für einen halben Tag. Früher hatten wir für einen Tag meist mehrere Unternehmungen geplant, heute schaffen wir dies nicht mehr. Wir können die vielen fremden Eindrücke nicht mehr so schnell verarbeiten und somit sind wir schon glücklich und zufrieden, wenn wir faul in einem ruhigen Liegestuhl liegen oder in einem Cafe sitzen können. Wir wollen nicht sagen, dass unsere Unternehmungslust geschwunden ist. Viel treffender ist vielleicht die Formulierung, dass sie sich verändert hat. Wir überlegen vor jeder Aktivität genau, ob sich Zeit-, Kosten und Energiefaktoren aufrechnen, denn unser Ziel ist es, den Tag mit einem „Wow-Gefühl“ und nicht mit einem „Mei, ganz nett, hätte es jetzt aber nicht unbedingt gebraucht-Gefühl“ zu beenden. Somit suchen wir immer mehr einen Kick in neuen Abenteuern, was uns z. B. zu einem Tauchkurs geführt hat.

Das Genießen und Innehalten:
Während am Anfang unserer Reise so ziemlich alles mit dem oben genannten „Wow-Gefuehl“ verbunden war, wir viel Leichtigkeit und Urlaubsgefühl verspürt hatten, liegt nach 18 Monaten die Messlatte wesentlich höher. Wir haben schon ziemlich viel gesehen. Dies hat zur Folge, dass irgendwann ein Regenwald ein Regenwald, eine Giraffe eine Giraffe, ein Strand ein Strand,… ist. Diese Einstellung und dieses Gefühl finden wir ziemlich blöd, es lässt sich aber nicht ändern.

Außerdem macht die dauerhafte Reizüberflutung es oftmals schwer, innezuhalten, um die vielen genialen Eindrücke zu verarbeiten und zu genießen. Deshalb bemühen wir uns, ganz bewusst zu reisen. Unser Ziel ist es, den Moment und den Augenblick, egal wie unspektakulär er im Vergleich sein mag, zu genießen. Also nicht erst irgendwann, wenn wir wieder in Deutschland sind, dem Alltagstrott verfallen Fotos anschauen und in der Vergangenheit schwelgend sagen: „Weißt du noch, wie schön es damals bei Jim und Paula in Perth war? Viel gesehen haben wir ja nicht, aber toll war es trotzdem.“ Es zählt der Moment, egal wie unspektakulär er auch sein mag.

Die Beziehung:
Insgesamt hat sich unsere Beziehung bis jetzt zum Positiven verändert. Ich weiß genau, wann ich mich auf Nils verlassen kann. Welche Aufgaben auf unserer Reise ich an Nils abgeben und welche ich besser selbst in die Hand nehmen muss. Die südamerikanische Mentalität lag mir z. B. näher, die afrikanische Nils. Somit habe ich in Südamerika und Nils in Afrika verhandelt und Dinge organisiert.

Auch weiß ich mittlerweile ohne Absprache, was ich Nils besser nicht zumute, was wir getrennt machen müssen, wo ich gar nicht anfangen muss zu verhandeln, weil es eh in die Hose geht. Vor 15 Monaten hätte ich Nils irgendwohin mitgeschleppt, obwohl ich wusste, dass es ihm nicht gefallen würde. Das einzige, das ich damit erreicht habe, war ein störrisches Eselverhalten und so hat Nils unsere Wanderung im Torres del Paine nach 5 Tagen kurzer Hand abgebrochen. Heute werden die Bedingungen wie Internetzugang, Essen, Zivilisation, Wanderungen,… vorher genau abgesteckt und besprochen. Beim kleinsten Zweifel versuche ich solche Unternehmungen alleine zu planen. Wenn sich Nils ganz bewusst auf eine „meiner“ Unternehmungen einlässt, dann darf währenddessen auch nicht gestänkert werden. Umgekehrt auch! Wir haben uns also nochmals ein großes Stück mit unseren Stärken und Schwächen kennen gelernt, akzeptieren diese besser, reisen evtl. für einen kurzen Zeitraum getrennt oder handeln Kompromisse aus. Dem Tauchkurs am Great Barrier Reef steht z. B. ein Besuch des Himalajas gegenüber nach dem Motto: Wenn ich mit dir in die Tiefe gehe, dann kommst du mit mir in die Höhe!

Außerdem habe ich mich wunderbar an unsere 24 Stunden-Beziehung gewöhnt. Nach vielen Monaten die erste Aktivität ohne Nils, die Rede ist vom Besuch eines Waschsalons in Auckland!, war verbunden mit: „Ich alleine Wäsche waschen? In so einer großen Stadt? Und wenn ich diesen Waschsalon nicht finde? Und wie finde ich den Weg ins Hostel überhaupt wieder zurück?“ So anstrengend eine 24stündige Beziehung auf Weltreise manchmal ist, so alltäglich ist sie mittlerweile geworden.


Das war’s von uns aus Downunder

Wir sagen Tschüss Australien und Ozeanien sowie danke für die Ruhe und Erholung in den letzten Wochen bei Jim und Paula, unseren Freunden, die wir in Südamerika kennen lernten. Sie haben uns während der ganzen Fußballweltmeisterschaft in Südafrika ein Zuhause mit einem unglaublichen Wohlfühlklima geschenkt!

Am 15. Juli werden wir unsere Weltreise fortsetzen und weiter nach Asien reisen. Da wir lediglich einen Urlaub in Indien auf unserer Reiseweltkarte verzeichnen können, ist Asien für uns absolutes Neuland und wir sind total gespannt auf die Abenteuer, die dort auf uns warten. Eine genaue Route haben wir wie immer nicht, jedoch eine ziemlich lange Länderwunschliste. Mal sehen, wie wir all unsere Ziele miteinander vereinbaren können und was aus Kosten- oder Organisationsgründen auf der Strecke bleiben muss.

Don’t cry for me Argentina!

Okay, mehr als Fußball gibt es bei uns derzeit nicht, wir machen einfach mal eine Pause von unserer Weltreise (und auch vom Weltreise-bloggen), doch das hier lasse ich mir als echter Fussballfan nicht nehmen: Don’t cry for me Argentina!

Tschüß Maradona, wir sehen uns in Buenos Aires!

Ganz ohne Autokorso und 38 Grad im Schatten feiern wir hier 6 Stunden vor euch mitten in der Nacht. Aber immerhin haben wir ein kühles Erdinger Bier hier. Und feiern fast so, wie es die Weilheimer machen. Thomas Müller – du bist jetzt schon ein ganz Großer!

Argentinien, es war schön, aber nun reichts! Und Fussballgucken (Teil 2) in Argentinien wird trotzdem weiterhin eine Wucht bleiben!

Das Bild des Tages – Deutschland gegen England

Ich weiß ja nicht, aber hoffentlich war das kein deutscher Backpacker, der dort als Kellner arbeitet:

deutschland-england

Deutschland Trikots gibts hier im Land der Rugbies weit und breit keine, dafür die der Three Lions! Ich habe da aber so ein Gefühl, dass die ab heute Abend keiner mehr haben will.

Also Schweini, Poldi, Mesut: GOOOOOOOOOOOOOOAL! Schland!

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Die schönsten Städte der Welt

Von Zeit zu Zeit erinnern wir uns an alte Artikel aus unserem WeltreiseBlog. Denn 2006 hatte ich bereits angefangen, Reiseartikel hier zu veröffentlichen. Ein sehr beliebter Artikel hieß „Die 10 schönsten Städte der Welt 2007″ – damals wussten wir noch nicht, wo es uns auf unserer eigenen Weltreise hintreiben wird. Nun ist es an der Zeit, diese Liste zu erneuern, bzw. eine eigene Liste unserer schönsten Städte der Welt aufzustellen. Aus eigener Erfahrung und wunderbar subjektiv! Es fällt uns natürlich nicht leicht, eine Rangfolge festzulegen, deshalb listen wir unsere Top 7 Städte ohne weitere Wertung hier auf:

Viel Spaß!

New York City
Ein Muss für jeden Kunstliebhaber und Fan von Wolkenkratzern ist die Weltmetropole New York City, deren Sykline mit nichts zu vergleichen ist. Ein Sonnenuntergang auf dem Empire State Building, der das Licht der Hochhäuser in ein kräftiges Orange verwandelt, welches dann schon ein bisschen an Alpenglühen erinnert, ist ein Traum. Wasserfälle, Ballone, Shopping-Wahnsinn und die Brooklyn-Bridge – es gibt soviel zu sehen und zu erkunden in der Stadt, die niemals schläft.

Foto: Picasso in New York

picasso in new york

Buenos Aires
Unser Favorit auf dem südamerikanischen Kontinent ist ganz klar die Hauptstadt Argentiniens am Rio de la Plata. Eine Stadt getragen von südamerikanischem Stolz, Tango, faszinierender Architektur, ein einmaliges Streetlive, Evita Peron, Che, Rindersteaks und natürlich Fußball. Sonntags findet in San Telmo ein wunderschöner Antiquitätenmarkt statt, den sich der Besucher auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Im Stadtteil Recoleta im „Cementario de la Recoleta “ steht Mauseleum neben Mauseleum und die Nationalheldin Evita Peron findet hier ihre letzte Ruhestädte. Buenos Aires hat Charme und Leben, keine Frage!

Buenos Aires

Rio de Janeiro
Eine Stadt mit Strand und Meer, Hügeln sowie immenser Fußball- und Sambaleidenschaft. Vor allem aus der Vogelperspektive vom Zuckerhut aus oder auf dem Corcovado, wo die Jesus-Statue steht, ist die Stadt besonders beeindruckend. In Rio liegen Armenviertel, so genannte Favellas, mit eigenen Gesetzen neben eingezäunten Villen und Reichenvierteln. Die brasilianische Mentalität verleiht Rio eine unglaubliche Leichtigkeit.

rio-de-janeiro

Havana
2005 waren wir auf Kuba und die Stadt Havanna hatte es uns besonders angetan. Auch wenn es ewig schade ist, dass eine Vielzahl der Gebäude hier verffällt, genau dieser Verfall in Kombination mit den alten amerikanischen Autos geben der Stadt etwas Besonderes, etwas Verruchtes: Habana Vieja, der Malecon, schmale Gassen, fußballspielende Kinder, Herren, die dicke Zigarren rauchen,…

Unsere Havana Fotogalerie aus 2005.

havanna

Mexiko City
Der Stadt Mexico City verleiht das Künstlerpaar Frida Kahlo und Diego Rivera das besondere Etwas. Ihre Spuren sind in Parks, im Regierungsgebäude und zahlreichen Museen zu entdecken. Über der 2.240 Meter hoch gelegenen Stadt thront der Vulkan Popocatépetl und über die Straßen flitzen voll bepackte grüne VW Käfer .

Foto: Der Nationalpalast mit den Wandgemälden von Diego Rivera.

nationalpalast

Kapstadt
Am Kap der Guten Hoffnung verbinden sich Berge, Strände und Meer zur vermutlich schönsten Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Capetown am Fuße des Tafelberges ist bei den einen gefürchtet, bei den anderen geliebt. Zu den letzteren zähle ich mich. Die beste Zeit für einen Kapstadtbesuch ist November bis März, wobei an Weihnachten und Sylvester die Sonne knallt und die Strände zum Bersten voll sind.

Foto: Das Bookap in Kapstadt – Sinnbild der Regenbogennation.

bokap in kapstadt

Sydney
Australien besticht nicht nur mit dem Great Barrier Reef und seinen Stränden. Die schönste Stadt Downunder ist auf dieser riesigen Insel an der Ostküste zu finden. Wer ans andere Ende der Welt fliegt, sollte einen Stopp in Sydney mit seinem Opernhaus und der Habour Bridge auf keinen Fall versäumen.

Sydney

Was Asien betrifft, haben wir überhaupt gar keine Ahnung, sind aber schon freudig gespannt und werden euch selbstverständlich berichten. Hong Kong, Peking & Bangkok könnten diese Liste komplettieren.

Aber was sind eigentlich die schönsten Städte Deutschlands und Europas?

Berlin, München, Hamburg, Barcelona, Amsterdam, Venedig oder Wien?

Fußballweltmeisterschaft in Australien

Nach unseren 10 Tagen Aufenthalt in Cairns und seinem Umland sind wir nun bei Freunden, die wir in Südamerika kennen gelernt haben, untergekommen. Die nächsten Wochen werden wir also in Perth an der Westküste Australiens verbringen. Hier ist Winter bei Sonnenschein und 15 Grad.

Außer dem Genießen der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika haben wir hier nicht viel geplant. Wir freuen uns über Ruhe, ein sauberes Bett und eine saubere Küche, ein eigenes Bad und einen Teppichboden auf dem man barfuss laufen kann. Ein paar Ausflüge ins Umland sind geplant, aber vor allem muss Nils mal wieder an seinen Internetprojekten arbeiten und ich plane unsere weitere Route für das letzte halbe Jahr.

Jim und Paula sind Fußballliebhaber und so wurde unser Zimmer feinsäuberlich für uns dekoriert, so dass wir richtig gut schlafen können. Das australische Fußballteam hängt an der Tür und auf dem Bett als auch an der Wand die australische Flagge.

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Allerdings hieß es gleich in der ersten Nacht um 2:30 Uhr Deutschland gegen Australien und so war für Jim und Nils die Nacht kurz. Vorab lautete die Ansage, dass sie uns vom Flughafen abholen würden. Wenn Deutschland jedoch gewinne, dann könnten wir unsere Sachen packen und sie würden uns direkt wieder zum Flughafen zurückfahren.

Bei jedem Tor meinte Jim: „Au, that was easy.“ Und anstelle von Freude antwortete Nils immer nur: „I’m sorry!“ Als es schon 4:0 stand und Löw mit zwei Stürmern spielte, um total in die Offensive zu gehen, fragte Jim: „How many goals do you need?“ Zum Frühstück hat er uns mit einem kleinen Zettel empfangen: “ I had a bad dream last night. I dreamed that the Australian socceroos lost 4-0. That can’t be true.“ Tja, nun steht Deutschland auf dem 1.Platz der WM Tabelle.

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