Letztens hatte ich ja geschrieben, dass meine geliebte Konica Minolta den Geist aufgegeben hat. Für die Weltreise fragte ich mich nun, ob es wieder eine Kompaktkamera oder eine Digitale Spiegelreflexkamera sein sollte. Nun habe ich mich für die Canon EOS 450D entschieden – eine Digitale Spiegelreflex-„Einsteigerkamera“. Ein befreundeter Landschaftsfotograf gab mir den Tipp, es doch mal mit der Spiegelreflexkamera zu probieren.
Nun habe ich bei Amazon die Canon EOS 450D mit 2 Objektiven gekauft. Einmal ein Allrounder mit 18-55 mm und ein 55-250 mm Telezoom. Dazu noch bei Globetrotter eine wetter- und wasserfeste Fototasche von Ortlieb (mit den bekannten Zip-Verschlüssen). Dazu gibt es noch ein Tragegurt, der über 4 Bänder befestigt ist und dann quasi vorne am Bauch hängt. Finde ich die beste Lösung, da man ja auf dem Rücken den schweren Rucksack trägt.
In die Tasche kommen einige Säckchen Silicatgel, damit die Luftfeuchtigkeit jedenfalls etwas fern gehalten wird.
Nach den ersten Tagen kann ich noch nicht soviel sagen. Ich habe mir aber gleich das Buch aus der Data Becker Serie mitbestellt, in der alle Funktionen und natürlich auch Zusammenhänge der Fotografie erklärt werden. Schon nach den ersten 100 Seiten sind Schärfentiefe, ISO-Zahl, Blendeneinstellung und Belichtungszeit keine Böhmischen Dörfer mehr.
Nun etwas zur Kamera
Natürlich ist die Kamera etwas schwerer, als eine kleine Digikamera, aber das nehme ich durch die gewonnene Flexibilität und Möglichkeiten gerne in Kauf. Auch der Objektivwechsel geht schnell von der Hand. Die Kamera liegt selbst sehr gut in der Hand – ein Vorteil, wenn man diese ganzen kleinen Digis sieht. Einen guten Textbericht über die Canon EOS 450 d liest man beim Traumflieger. Hier bekommt man auch klasse Einblicke was die Kamera kann.
Auch das Handling mit den Objektiven bzw. dem Zoomen ist schnell ins Blut gegangen. Man bedient nicht mehr einen Knopf an der Kamera, sondern dreht am Objektiv zum Zoomen. Ein kurzer Klick auf den Auslöseknopf und das Bild ist scharf gestellt. Nach kurzer Zeit bin ich schon vom automatischen Programm auf die Kreativprogramme gegangen. Dann kann man ISO-Wert, Blende und Zeit selbst einstellen.
Hier ein paar Daten für den „Fachmann“:
* Kunststoff Body
* 129 x 98 x 62 mm Größe
* 475gr Gewicht
* 12,2 Mio (12,8 total) Pixel
* 4.272 x 2.848 Pixel maximale Bildgröße
* 3,5 Bilder pro Sek. Reihenaufnahme
* Isowerte 100 – 1.600, Auto (Auto-ISO von 100 – 800)
* Kreativprogramme 5 (P, TV, AV, M, A-Dep)
* Automatische Programme (7 (Vollautomatik, Portrait, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtportrait, Blitz aus)
* Akku LP-E5 (1080mAh) Anzahl der Aufnahmen: 600 bzw. 500, in Live-View 200/190 (23 und 0-Grad, kein Blitzlichteinsatz)
* Spotmessung (4%)
* Live-View incl. Live-Autofokus, 10x-Lupe und Live-Histogramm (Unterstützung auch mit Remote-Software)
* im Kit mit bildstabilisiertem Objektiv Canon EF-S 18-55mm IS USM
* gegenüber 400D leicht vergrössertes Sucherfenster
* MyMenü für schnellen Menüzugriff
* Autolighting und Tonwertpriorität (Kontrast- und Dynamik-verbesserung)
* Auto-ISO bis ISO 800 (400D=bis ISO 400)
* High-ISO-Rauschunterdrückung gegen Farbrauschen
* automatische Sensorreinigung
* 14-Bit Tonwerteumfang
* Im Sucher eingeblendeter ISO-Wert (+ separater ISO-Button)
* 2 Sek. Selbstauslöser wählbar (400D nur über SVA möglich)
* Serienbildfunktion im Selbstaulöser-Modus (2 – 10 Bilder einstellbar)
* im Menü steuerbare Blitzfunktionen (Speedlite EX 580 II)
Für mich war auch noch ganz wichtig, dass das Akku lange hält – nun fotografiere ich schon seit über 1 Woche und das Akku hält – die Anzeige im (echt großen) Display zeigt immer noch alle Balken an. Liveview gibt es auch, allerdings nur in den Kreativprogrammen. Das ist nützlich, wenn man nicht durch den Sucher schauen kann wegen einer ungewöhnlichen Position.
Naja, ich habe meine helle Freude an dem Gerät. Hier ein kleiner Ausschnitt der ersten Fotos, die auf meinen ersten Ausflügen entstanden sind. Einfach auf das Foto klicken, dann kommt man zur Originalgröße. Die Fotos sind dann aber teilweise 4 oder 5 MB groß.
Stromspannung im Sonnenuntergang
Der Augsburger „Maiskolben“ aus der Ferne:
Und mit Tele 250 mm:
Rehkitz – da wurde es schon recht dunkel, deshalb keine leuchtende Farben:
Die Wellenburg im Sonnenuntergang
Autos auf der Strasse mit langer Belichtungszeit:
Also ich für meinen Teil bin immer mit einer Digitalen Spiegelreflex geflogen. Meine Bilder seht Ihr unter http://www.world-pictures.de. Auf diese bin ich doch schon etwas stolz. Vor kurzem war ich das erste mal mit einer kleinen Digitalen in Singapur und auf Bali. Fazit … das kann man vergessen. Ich nehme auch künftig die Unhandliche Spiegelreflex in kauf und bring wenigstens gescheite Bilder mit nach hause!
Na, da bin ich ja mal gespannt, wann die dir auf der Weltreise geklaut wird 😉
Spaß, ich würde damit nur nicht in Rio an der Copacabana spazieren gehen, das ist nicht zu empfehlen. Auch Mexiko ist sicher nicht so ohne.
Also ich würde lieber noch ne Zweitkamera für alle Fälle mitnehmen (mache ich in Brasilien auch immer).
@ Jörg: Ja, trotz Nachteile wegen der Größe und des Gewichts habe ich mich für die Qualität entschieden. Danke für deine Bestätigung.
@Henning: Na, du alter Haudegen. Hast deine Mafia schon informiert? Ja, mit so nem Ding muss man natürlich doppelt aufpassen. Wir werden auch noch eine „kleine“ für Schnappschüsse mitnehmen, die in die Hosentasche geht. Und ab und zu solls natürlich auch Videos geben 😉
Als Ergänzung würde ich dir für die Reise noch dringend ein Weitwinkelobjektiv empfehlen. Ich bin mit dem Canon EFS 10-22 sehr zufrieden.
Gerade bei Landschaften oder in Canyons ist es schön etwas mehr auf dem Bild zu haben.
Hm, du meinst statt dem 18-55 mm? Drei Objektive wollte ich eigentlich nicht mitschleppen, außerdem ist meine Reisekasse schon arg sprapziert worden mit den 799 EUR für das Set mit dem Tele.
Habe mir stattdessen noch 2 Originalakkus (für je 20 EUR) und 2 Polfilter als Schutz gekauft. Was hälst du von Gegenlichtblenden/Sonnenblenden? Sollte man sowas dabei haben?
Zusätzlich.
Das Problem ist ja bei allen digitalen Spiegelreflexkameras der im Gegensatz zum Kleinbild kleinere Sensor. So daß du mit einem Crop-Faktor von 1,6 bei einem 18mm Objektiv nur eine effektive Brennweite von 18×1,6=29mm hast.
Bei manchen Einstellungen ist mir das zu wenig. Das liebe Geld ist sicher ein Argument.
Meine Objektive: 10-22;28-105; 75-300;300-500mm.
Das Setobjektiv 18-55 ist übrigens nicht so toll. Da wird leider von Canon immer gespart. Das Einsteigerset soll ja günstig sein.
Gegenlichtblenden braucht man nicht unbedingt immer. Zum Mitnehmen würde ich dir welche aus Gummi zum zusammenschieben empfehlen, die nehmen nicht so viel Platz wie die Originalen weg.
Polfilter sind sehr wichtig, nicht nur als Schutz. Wenn Du damit noch nicht so gearbeitet hast würde ich vorher ein bischen üben. Das Nachstellen bei jeder Schärfeanpassung ist Gewöhnungssache.
Das 300-500 habe ich mir übrigens nur für Afrika gekauft, zum Tierbeobachten. Sonnst brauch ich es eigentlich nicht. Ist auch viel zu groß um es immer rumzuschleppen.
Die Auswahl der drei anderen möchte ich aber nicht missen und habe sie immer dabei. Eine ordentliche Tasche brauchst Du eh.Tip: Lowepro Nova2.
Bin im Moment auch am überlegen. Wie machen sich deine beiden Objektive? Am liebsten wäre mir eines für alles.. 18-200… aber weiß auch nicht.
Was sagt der Linksfahrer dazu?