Auf der Suche nach den Orang-Utans hat es uns nun also auf die Insel Borneo verschlagen. Die einzigen Menschenaffen außerhalb Afrikas gibt es in freier Wildbahn nur noch auf Borneo und Sumatra – und leider sind sie aufgrund des reduzierten Lebensraumes vom Aussterben bedroht und stehen seit 1986 auf der Liste des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES).
Da man sie nur noch selten und sehr schwer in freier Wildbahn sehen kann, haben wir in Sepilok ein Rehabilitationszentrum für verwaiste Orang-Utans besucht – davon gibt es weltweit nur vier Stück. Leider ist es uns nicht möglich hier einen „Hyper-Hyper“ Artikel á la „Wir haben sie gesehen“ zu schreiben. Die Geschichte von Borneo, den Orang-Utans und dem Regenwald ist einfach zu traurig.
Mehr Informationen zu den Orang-Utans und ihrem Leben im Regenwald findet ihr hier .
Foto: Orang-Utan in einem Buch mit gefährdeten Tieren
Wir konnten keine ausgewachsenen Orang-Utans sehen – diese werden zwischen 1,25 und 1,50 Meter groß – sondern nur jüngere Affen, die sich selbst hier nur wenig den Zuschauer zeigen. Um drei Uhr war Essenszeit, anscheinend war das Frühstück zu ausgiebig. Doch dann zeigten sich uns doch vier Orang-Utans. Die Affen die ins Rehabiliationszentrum kommen, haben eine harte Geschichte hinter sich: Sie zogen mit ihren Müttern durch den Regenwald. Auf der Suche nach Nahrung kamen sie in Ölpalmenplantagen. Dort wurden vor ihren Augen die Mütter getötet und die kleinen Orang-Utans entweder gefangen genommen oder laufen gelassen. Die Affen, die überlebten, kammen in Rehabilitationszentrum von Zepiloc.
Foto: Sehen so glückliche Orang-Utans aus?
Orang Utans werden in Asien gerne als Haustiere gehalten oder nach Übersee illegal verschifft. Laut Regierung ist es verboten, aktiv wird man aber nicht wirklich dagegen. Man schätzt, dass es nur noch ca. 4.000 Borneo-Orang Utans gibt. Wie viele davon noch frei leben, ist ungewiss.
Anders als andere Affenarten sind die Orang-Utans Einzelgänger. Sie werden Wanderer oder Pendler genannt, lediglich die Weibchen haben eine enge Beziehung zu ihren Jungen, ansonsten lebt jeder alleine in einem Revier, das bei den Weibchen zwischen 90 und 700 Hektar groß ist, bei den Männchen bis zu 4000 Hektar.
Umso mehr wir darüber nachdenken, umso trauriger sind wir. Bald wird es die Orang Utans gar nicht mehr geben. Denn nach einer Studie, die im Lonley Planet zitiert wurde, werden bis 2022 98% des Lebensraumes der Orang-Utans auf Borneo zerstört sein. Profit und Palmölplantagen dominieren das Feld.
Hallo Ihr,
ellena musste weinen als wir ihr erklärt haben, dass die Urwälder durch uns bedroht werden! Sie will sich an den Bürgermeister wenden.
Unter greenpeace-kids fanden wir folgenden Artikel. Ja, der passt zu euren OrangUnthan-Bildern!
Kusskuss
Wenn Busfahren Urwald zerstört
7.07.2010
Am Sonntag protestierten Greenpeacer vor dem Stuttgarter Rathaus. Auf ihren Bannern war zu lesen:“Kein Palmöl-Diesel in den Tank – Stoppt Urwaldzerstörung“. Hintergrund ist ein Versuchsprojekt von Ölfirmen und einem Autobauer, an dem sich Stuttgart beteiligt: Seit zwei Jahren fahren vier Busse der Stadt mit Bio-Diesel aus Palmöl herum. Dabei ist der Einsatz von Palmöl alles andere als Bio…
Klimaschutzmaßnahme? Von wegen! Greenpeace-Jugendliche fordern einen Stopp des Stuttgarter Pilotprojektes, in dem vier Busse mit 100 Prozent Palmöldiesel aus Urwaldzerstörung fahren.
Jeden Tag verschwindet ein Stückchen mehr Urwald von unserem Planeten. Auch in Indonesien. Wo einmal wertvoller Regenwald stand, stehen heute häufig Palmöl-Plantagen. Denn mit Palmöl lässt sich prima Geld machen.
Mit der Umwandlung der Regenwälder in Palmöl-Plantagen verlieren viele bedrohte Arten wie der Orang-Utan ihre Heimat. Auch das Klima leidet unter der Urwaldzerstörung: Indonesiens Regenwälder sind spezielle Torfwälder, die besonders viel Kohlenstoff speichern. Je mehr Regenwald zerstört wird, desto mehr Treibhausgase werden freigesetzt. Schon jetzt gilt Indonesien als drittgrößter Klimasünder der Welt.
Besonders in Europa ist die Nachfrage nach Palmöl stark gestiegen. Denn der Rohstoff findet in vielen Produkten Verwendung: In Schoko-Riegeln, Keksen, aber auch in Waschmittel und Schminke. Jetzt soll Palmöl auch in den Tank.
Seit Mai 2010 machen sich Greenpeace-Aktivisten in Stuttgart gegen das Palmöl-Bus-Projekt stark. Corinna Hölzel, Waldexpertin bei Greenpeace: „Das Interesse der Stadt Stuttgart an Klima- und Urwaldschutz ist vorgetäuscht. Wer Diesel aus Urwaldzerstörung einsetzt und Nachhaltigkeit predigt, ist komplett unglaubwürdig“.
Das Palmöl-Projekt soll noch bis 2011 in Stuttgart fortgeführt werden. Greenpeace fordert aber einen sofortigen Stopp des Stuttgarter Versuchs, um Folgeprojekte für die Zukunft zu verhindern.
ich würde gerne eine Organisation gründen, bisher weiß ich nur den Namen: „wir haben alles gewusst!“
Walter
Nur ein kleiner Schritt, aber OroVerde versucht auch dagegen vorzugehen: http://www.oroverde.de/nc/aktuelles/aktuelles-folgeseite.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=301&tx_ttnews%5BbackPid%5D=4&cHash=250ad75c84