Es war einmal ein „Beach“ in Thailand

Es war einmal ein wunderschöner weißer Sandstrand. Er lag in einer einsamen Bucht, türkisblaues Wasser mit vielen Fischen im Süden von Thailand. Es herrschte eine Stille, die unglaublich war. Die Sonne brannte. Es kam ein Boot vorbei. Es hatte Amerikaner an Bord, einige mit kurzen Hosen und einer Käppi auf die Kopf , andere mit Turnschuhen und Tennissocken. Sie waren aus Hollywood und suchten dem perfekten Strand für den Movie „The Beach“. So wurde dieser Beach, er heisst übrigens „Maya Beach“ weltberühmt.

Die Postkarten verraten schon vorher, was auf uns warten sollte:

Maja Beach

Und wenn man diesen wunderschönen Beach heute besucht, erwartet einen folgende Realität:

The-Beach

TheBeach

Mittags und abends ist der Strand gesäumt von Speedbooten, die von der benachbarten Insel Koh Phi Phi und aus Phuket kommen. Nachmittags kommen noch mehr Ausflugsdampfer hinzu. Diese sind so groß, dass sie vorher den Anker werfen müssen und gar nicht an den Strand können. Horden von sonnencremebedeckten Touris hüpfen ins Wasser und versuchen, die wenig übrig gebliebenen Fische zu entdecken. Wir essen Lunch in der Bucht, bevor es zum zweiten Tauchgang weitergeht.

Wir haben rund um die Insel Ko Phi Phi und den Maya Beach zwei Tauchgänge gemacht. Diese waren relaxt und völlig stressfrei, die nierderländische Divemasterin hat uns gut geführt. Doch leider gab es nicht viel zu sehen außer ein paar Haien im trüben Wasser, die kurz vorbeihuschten. Der Rest war weiß, die Korallen sind durch die Erwärmung des Wassers verblichen und tot, die vielen Fische wurden von den hiesigen Fischern weggefischt, trotz marinem Nationalpark. Abends essen wir keinen Fisch sondern ordinäres Chicken.

Ihr merkt unsere Enttäuschung! Aber wir hatten auch keine große Erwartung, sondern wollten nach dem Hochland von Tibet und Nepal Strand genießen. Schon in der Tauchbasis kam auf unser „Oh, Maya Beach!“ der ernüchternde Kommentar „Maybe you will see the beach – there are too many boats!“.

Die beschauliche Insel Koh Phoi Phi

Kohphiphi

Doch auch die Tauchbasen sind ein Witz: Da werden Videos und Bilder von vor einigen Jahrne gezeigt. Riesige Fischschwärme und bunte Korallen. Nach dem Tauchen machten wir uns den Spaß und fragten bei solchen Gelegenheiten, wo denn diese Bilder entstanden seien. „Oh hier, jaja! Ihr müsst unbedingt einen Tauchkurs belegen. Kostet nur 19.900 Baht, nirgends ist es so billig wie hier!“. Da können wir nur lachen.

Okay, genug gelästert. Wir fanden am Long Beach ein schönes Fleckchen, das Wasser ist Badewannenwarm und wir sind zufrieden, hatten schöne Tage mit Sonne. Vom Viewpoint sahen wir abends die Insel – „The Island“.

thebeach

Sein und Schein. Erzählung und Wirklichkeit. Wir haben gesehen, was ein Hollywoodfilm alles anrichten kann.

The Beach 2.0, gleich neben dem echten – es gibt ihn.

Beach 2.0

5 Gedanken zu „Es war einmal ein „Beach“ in Thailand“

  1. Das ist wohl der etwas ernüchterte Eindruck, den die meisten Leute vom Maya Beach haben. 😉 Besser ist es, wenn man früh am Morgen ein Longtail chartert und sich zum Sonnenaufgang rüberschippern lässt. Dann ist der Strand noch leer und einigermaßen sauber. Und auch auf dem kleinen Koh Phi Phi kann man der hohen Besucherdichte schnell entfliehen, wenn man z.B. per Kajak für ein paar Stunden aus der Bucht herausfährt. Fast alle Leute sind ja nur mit den Touren unterwegs und haben somit ihren festen Fahrplan. Grüße aus dem nassen Vietnam.

  2. Eine traurige Geschichte, wie es sie leider viele gibt. Gut, dass Ihr noch den beach 2.0 gefunden habt – hoffentlich kommen da jetzt nicht auch lauter Touris hin …
    Dankbar, wie immer, für lebensnahe Infos!
    Helge aus hHnnover

  3. Ja, das ist furchtbar, was aus dem Beach geworden ist… aber ihr habt ja einen zweiten gefunden. Viel Spaß noch in der Wärme!

  4. Hi Nils,

    wir haben komplett andere Erfahrungen gemacht. Wir sind im Mai (vlt. lag es auch an der Reisezeit) um 17Uhr von Ko Phi Phi mit einem gechartertem Fischerboot nach Ko Phi Phi Leh gefahren. UNs kamen zahlreiche Touristen entgegen, aber als wir am Strand ankamen, waren nur sechs Leute dort. Wir durften mit dem Boot übirgens gar nicht in die Bucht fahren, sondern mussten von der HInterseite ein wenig klettern und 400 Meter zu Fuß zurück legen um zum „Traumstrand“ zu kommen. Und das war ein einzigartiges Erlebnis. Mit Abstand der schönste Strand den ich je gesehen habe…

    Hier noch ein paar Bilder:
    http://www.flickr.com/photos/akiwitz/5189065509/

    Saludos, André

Die Kommentare sind geschlossen.