Tschüss Afrika!

Gerade sitzen wir in Johannesburg am Flughafen. Wir warten mit einem Cappuccino auf unseren Flieger der Fluglinie Emirates Airlines , der in fünf Stunden abheben soll. Das Flugticket verrät uns, dass wir den 24. Januar schreiben. Nach ziemlich genau vier Monaten Tansania, Südafrika, Swaziland, Namibia und Botswana verlassen wir unseren zweiten Kontinent und machen uns auf in eine völlig andere Welt.

Rucksäcke packen:

Passt alles wieder rein?

Afrika ist toll! Südafrika ist zwar nicht unser Lieblingsland, dafür finden wir Tansania, Namibia und vor allem Botswana umso besser. Das Land Tansania ist an sich ein Highlight. Aber auch das Okavango Delta wie auch die Dünen von Sossusvlei gehören zu unseren bisherigen Lieblingsstationen. Im Caprivi Strip wie auch in Botswana haben wir Afrika erlebt und gefühlt und eine Empfindung für die schwarzen Menschen, ihre Lebensweise und ihre Armut bekommen. Sehr beeindruckend!

Handarbeit am Straßenrand in Botswana:

Handarbeit am Straßenrand in Botswana

Zwei Stühle und eine Bank bilden ein Set. Im Monat verkaufen die Damen wohl drei bis vier Sets, eines soll ca. 120 € kosten. An einer Bank flechtet die 33jährige Frau mit zwei Söhnen im Alter von 14 und 16 Jahren drei bis vier Tage.

Hundehütten aus Paletten

Dieser Herr baut Hundehütten aus Paletten sowie Blechkontainer für Werkzeuge.

In den letzten drei Monaten haben wir 16.000 Kilometer mit unserm kleinen Auto zurückgelegt. Auf unserem „Verlustkonto“ verbuchen wir lediglich einen Platten und einen kaputten Scheinwerfer, den uns ein Perlhuhn, das unerwartet die Straße überquerte, beschert hat. Anscheinend reichen die Verkehrsschilder in Afrika einfach nicht aus.
Insgesamt haben wir uns dank vieler Stacheldrahtzäune, hoher Mauern, Alarmanlagen und zahlreichen Wärtern während der letzten vier Monate sehr sicher gefühlt. Abhanden gekommen sind uns lediglich zwei Gaskartuschen für unseren Campingkocher. Sie wurden uns beim Auto Putzen aus dem Kofferraum geklaut und ehrlich gesagt, es war unsere eigene Schuld, denn wir waren unvorsichtig. Zudem vermisst Nils noch seine Badehose, die zum Trocknen auf dem Balkon hing. Vermutlich hat sie der Wind weggeweht und einen Passant erfreut.

Die Menschen, in den von uns besuchten Ländern, fanden wir besonders in Botswana und im Norden Namibias extrem freundlich. Meistens trugen sie ein Lächeln im Gesicht und waren uns weißen Menschen gegenüber sehr offen. Aber auch in Südafrika waren die Menschen meist freundlich und stets „hilfsbereit“. Selbst wenn sie uns nicht verstanden und eigentlich keine Antwort auf unsere Frage hatten, haben sie versucht bzw. versprochen, uns weiterzuhelfen. Dies hat uns ziemlich oft in die Irre geführt und einige Nerven gekostet.

Kinder im Sumpf

Abschließend haben wir ein paar interessante bzw. witzige Dialoge aus den letzten Monaten für euch notiert:

Yvonne sitzt alleine am Strand auf Sansibar. Plötzlich setzt sich ein Fremder neben sie:
F: „Hi.“
Y: „Hi.“
F: „Bist du verheiratet?“
Y: „Ja!“
Kurze Pause.
F: „Willst du schnorcheln?“
Y: „Nein!“
Blickt wieder in die Ferne.
F: „Bye.“
Y: „Bye.“
So könnt ihr euch klassische Verkaufsgespräche auf Tansania vorstellen.

Ein Mann parkt sein Auto mitten auf der Straße, um mit seiner Familie am Straßenrand Fotos zu schießen. Wir können mit unserem Auto nicht vorbeifahren und warten geduldig. Obwohl er uns bemerkt hat, reagiert er nicht auf uns.
Y: „Hello!“
Der Fremde kommt in absolutem Schneckentempo angeschlürft und spielt mit seinem Handy.
Y: „Come on, Sir, hurry up, please.“ / „Auf komm‘, beeil dich, bitte!“
F: „If you force me, I go slow.“ / „Wenn zu drängelst, gehe ich langsam.“
Y: „You cannot go slower.“ / „Du kannst nicht langsamer gehen.“
Dann bin ich plötzlich verstummt und wir waren froh, dass er nicht stehen geblieben ist.

Wir haben uns eine Woche auf Sansibar am Strand einquartiert. Nach drei Tagen – und bis dahin sollte für alle beteiligten Personen klar gewesen sein, dass Nils und ich keine Geschwister sind – lässt mich Nils für fünf Stunden alleine und verabschiedet sich vom Personal mit den Worten: Take care of her. / Passt auf sie auf.
Darauf hin habe ich zwei Herren des Personals nicht mehr losbekommen. Ehe ich mich versah, lag einer auf meiner Liege am Strand, hat mir seinen Arm als Kopfkissen angeboten und gefragt:
F: „Do you want to play?“ / „Willst du spielen?“
Y: „No, please go.“ / „Nein, bitte geh!“
Der Fremde ging 100 Meter und kam mit der Frage zurück:
F: „I have pictures of my girlfriend in my room. Do you want to see them?“ / „Ich habe Fotos von meiner Freundin in meinem Zimmer. Willst du sie sehen?“
Y: „No.“
F: „Am I not good enough?“ / „Bin ich dir nicht gut genug?!“
Nun, er hat Nils Auftrag, auf mich aufzupassen, eben wörtlich genommen.

Wir werden von zwei etwa zwanzigjährigen Geschwistern angesprochen, kommen kurz ins Gespräch und stellen uns gegenseitig vor. Der Bruder spricht etwas stockend und mit leichter Sprechanstrengung. Teilweise antwortet die Schwester für ihn.
Bruder: „Sorry, I cannot speak.“ / „Entschuldigung, ich kann nicht sprechen.“
Schwester: „He cannot speak properly.“ / „Er kann nicht angemessen reden.“
Y: „But I can understand you very well. What is it?“ / „Aber ich verstehe dich sehr gut. Was meinst du?“
B: „I’m xy.“ / „Ich xy.“
Y: „Sorry, I don’t know this word. Can you please repeat it?“ „Entschuldigung, ich kenne dieses Wort nicht. Kannst du es bitte wiederholen?“
B: „Something is trying to catch my tongue.“
Treffender als mit den Worten „Etwas versucht meine Zunge zu fangen.“ hätte er sein Stottern definitiv nicht beschreiben können.

In einer Email aus Deutschland wurde Nils gefragt:
„Sag mal so unter uns, ihr habt doch sicher eine Waffe bei euch, wenn ihr beispielsweise durch Namibia fahrt?“
Nein, haben wir nicht! Ist auch nicht nötig.

Nach einem Dorfbesuch im Norden Namibias schreit der zweijährige Sohn seinem Vater, der uns begleitet, hinterher:
„Sind das die weißen Menschen?“

Was wir am meisten vermissen werden?
Das Licht bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang sowie das Grunzen der Hippos, das Gequake der Frösche und Gezirpe der Grillen im Fluss am Abend und bei Nacht. Das Brüllen des Löwen in der Ferne kurz vor dem Einschlafen, das freundliche Lächeln der Menschen und nicht zu vergessen unsere Tierbegegnungen auf Safari!

Afrika Feeling

Wir hatten wieder einmal eine geniale Zeit auf Weltreise und irgendwie habe ich jetzt, kurz vor Abflug, Lust auf Westafrika bekommen. Das Ticket hatten wir jedoch längst gebucht und somit „müssen“ wir wohl irgendwann zurück nach Afrika kommen. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf unseren dritten Kontinent!

Ratet doch ein letztes Mal, wohin uns unsere Weltreise diesmal führen wird!

Wo gehts als nächstes hin?

Flugsafari ins Okavango Delta

Nachdem unser Buschpilot Probleme hatte, unsere Backpacks im winzigen Flieger zu verstauen, sitzen wir nun endlich im Flieger. Die Rotoren laufen und wir heben ab. Ab in eine andere Welt, ab ins Okavango Delta von Botswana fernab jeglicher Zivilisation. Das innere Okavango Delta liegt unter uns. Der Pilot deutet auf 2 Giraffen, später auf einen Elefanten, dann auf eine Elefantenherde. Nach 30 Minuten erreichen wir den Airport. Airport? Nein, eine Sandpiste! „Wir sehen uns in 4 Tagen wieder!“ verabschiedet uns der Pilot .

Das Okavango von oben

Das Okavango von oben

Das Okavango von oben

Steppenpiste

Da stehen wir nun mitten im Busch. Bobby von der „Nxabega Lodge“ wartet schon auf uns. Er ist schon etwas früher gekommen, um die Zebras von der Landepiste zu scheuchen. „Den Flugplatz werden wir in den nächsten Tagen öfters besuchen“, sagt er, „denn hier versammeln sich die Tiere in der Nacht, um Schutz vor den Löwen und Leoparden zu finden. Die einzige freie Fläche in dieser Gegend.“

Nach dem erstem Gamedrive erreichen wir unser Zuhause für die nächsten vier Tage. „Geht im Dunkeln nicht aus eurem Zelt, wir haben hier keinen Zaun! Gestern hatten wir einen Löwen zu Besuch.“ so Demarie, die Managerin der Lodge. Den Löwen haben wir also verpasst. Wir blicken auf eine wunderschöne Sumpflandschaft mit Wolkenhimmel, der Pool wartet auf uns und der Welcomedrink sowieso. Ein großes bisschen Luxus tut sich uns pünktlich zur Halbzeit auf. Wie schön!

Wir befinden uns nun im Okavango Delta, mitten in Botswana. Nur wir, die Lodge, zehn andere Deltabesucher und Natur pur! Das Delta wird vom Wasser gespeist, welches aus Angola hierher fließt – Trinkwasserqualität und völlig unangetastetes Grün. Mehr als 1300 Pflanzenarten und bis auf das Rhino alle wilden Tiere Afrikas. Afrika live, ein schönes Gefühl!

Lilie im Okavango Delta

In den nächsten Tagen stehen wir morgens um 5 Uhr auf und kommen um 11 Uhr vom Gamedrive wieder. Ein fabelhaftes Frühstück mit dem besten Capuccino Afrikas wartet stets auf uns, gefolgt von einem Mittagsschlaf. Um 5 Uhr abends geht es weiter zum Mookorofahren – das ist das ursprüngliche Fortbewegungsmittel hier im Delta. Die langen Tage enden mit einem excellenten Dreigängemenü und zahlreichen Gesprächen über den afrikanischen Busch. Nachts brüllt der Löwe in der Ferne, Affen laufen über unser Dach, afrikanische Gewitter toben über uns hinweg.

Irgendwie fühlt sich das Okavangodelta an wie ein „grünes Venedig“. Nur wenig befahrbare Sandwege, ansonsten Wasserstraßen, die mit dem Boot befahren werden müssen und überschwemmte Straßen. Alles so leuchtend grün, Wasserlilien, Papyrus, Gräser, Bäume und Sträucher. Es duftet nach wildem Salbei und wilden Tieren. Auch eine Vogelsafari macht Spaß! Es zwitschert, zirpt, quakt, singt und röhrt soweit das Ohr reicht. Überall Ruhe und Frieden!

woodland kingfisher

 

Was wir hier sonst noch so gemacht haben?

Yvonne erhält Nachhilfestunden im Mokorofahren …

Mokorofahren im Okavango Delta

… und Nils versucht sich als Spurenleser. Erste Stunde: Auf dem Trackersitz cool aussehen!

Tracker

Zweite Stunde: Spuren lesen!

Leopard:

Leopard Fußspure

Löwe:

Löwen Fußspure

Hippo:

Hippo Tatze

Nach vier Tagen und drei Nächten treten wir die Rückreise an, viel zu kurz und völlig baff von dieser Ursprünglichkeit, den Tiergeräuschen und dem afrikanischen Busch. Wir haben es genossen – das Delta hat unser Herz gewonnen und wir empfehlen es jedem, der hier unterwegs ist, eine Flugsafari zu unternehmen. Aufgrund der Regenzeit haben wir nicht allzu viele Tiere gesehen, doch diese Landschaft zu erleben lohnt sich.
Namibia wollte übrigens einen Staudamm zur Stromgewinnung bauen. Dies hätte zur Folge, dass das Wasser aus Angola nicht weiter fließen könnte. Das Delta würde austrocken und das ganze ökologische System durcheinander bringen. Die ersten Pläne sind verworfen worden, aber ganz vom Tisch ist das Thema anscheinend noch nicht. Hoffen wir, dass dieses Paradies der Menschheit noch lange erhalten bleibt.

Okavango Delta

Okavango Delta

Okavango Delta

Autofahren im Okavango Delta

Und was wäre Afrika ohne Blitz und Donner?
Okavango Delta

Die Gnomads in Botswana

Wie ihr links in der Navigation sehen könnt, sind zwei neue Fähnchen unserer besuchten Länder dazugekommen! Wir haben Botswana und Zimbabwe besucht. In Zimbabwe waren wir nur einen Tag, für Botswana haben wir nun Zeit bis zum 24.01. , denn dann verlassen wir den afrikanischen Kontinent nach vier Monaten und es geht wieder weiter.

Botswana ist so groß wie Frankreich – und das alles in einer Woche? Muss gehen! An der Grenze ging alles recht schnell, laute Musik und Zeitung, lesende Beamten, die uns so schnell abfertigten wie nirgends wo und uns dann auf deutsch verabschiedeten.

Gnomads in Botswana

Eigentlich haben wir uns auch nur zwei Highlights in Botswana ausgesucht: Den Chobe River Nationalpark im Norden und das Okavango Delta etwas südlich davon.

Im Chobe Nationalpark von Botswana

Hier haben wir drei Tage direkt am Chobe River gezeltet: morgens mit den Warzenschweinen gefrühstückt, nachts mit Hippogrunzen geschlafen. Dazwischen lagen wir faul am Swimmingpool. Den einen Tag haben wir morgens einen Gamedrive gemacht, abends eine Bootstour. Doch mit Tierfotos wollen wir euch nicht weiter langweiulen, davon gab es ja schon genügend. Stattdessen einfach ein buntes Sammelsurium, was uns hier in Botswana über den Weg gelaufen ist.

Foto: Frühstück! Das Warzenschwein war tatsächlich scharf auf unser Nutella.

Warzenschwein

Foto: Öffentliche Verkehrsmittel

LKW in Afrika

Foto: Land Rover und Löwe?

Landrover

Übrigens haben wir fast einen Direktflug von Maun nach Landsberg/Lech bekommen – eine deutsche Transall der Bundeswehr war gerade gelandet – aber keine Ahnung, was die hier im fernen Botswana macht 😉

Transall

Das Okavango Delta werden wir demnächst für vier Tage besuchen. Der Flug zur Lodge ist gebucht und wir sind mächtig gespannt, was wir zu sehen bekommen! Afrika pur, denke ich. Doch darauf müsst ihr noch ein paar Tage warten!

Die bunte afrikanische Straßenschilder Show

Während in Deutschland der klassische Hirsch auf dem Straßenschild vor Wildwechsel warnt, leuchten z. B. in Norwegen Elche auf den Verkehrsschildern. Dies lässt so manche Touristen die Kamera zücken. In Afrika sind die Tiere bekanntlich „richtig wild“ und folglich die Schilder viel interessanter. Deshalb haben wir die Kamera noch häufiger gezückt. Aber auch hier gibt es Lücken in der Beschilderung: Da vor Perlhühnern nicht gewarnt wird, musste unser rechter Scheinwerfer bei einem „Luftkampf dran glauben“…

Vor Elefanten wir natürlich als erstes gewarnt und deshalb sollte man die Schilder auch für bare Münze nehmen. Gleich drei Elefanten in 2 Minuten passierten unseren Weg durch den Caprivi Streifen in Namibia:

Elefant auf der Straße

Achtung Strauße: Bekanntlich haben diese Vögel nur ein Kurzzeitgedächtnis von 10 Sekunden. Kann sein, dass der Strauß also einmal die Straße überquert und danach sofort wieder…

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Wildpferde in Namibia:

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Diese Oryx-Antilopen wurden schon so manchem Jäger zum Verhängnis, denn verletzte Tiere können mit letzter Kraft nochmals aufstehen und ihre spitzen Hörner einsetzen. Also besser nicht aussteigen!

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Schakale:

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Giraffen:

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Zebras:

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Hier wirds richtig gefährlich:

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Warzenschweine:

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Hässliche Paviane haben längere Eckzähne als Löwen!

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Die sind putzig – Pinguine in Südafrika

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Hat schon mal jemand einen Golfball an den Kopf bekommen? Oder auf die Windschutzscheibe?

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Familie Zebra hat Nachwuchs bekommen

Der Stammleser kann sich vielleicht noch an unseren Bericht über die Zebras aus der Serengeti und an die Aussage „Zebras love carefully“ erinnern. Das „Produkt der Zebraliebe“ durften wir nun im Etosha Nationalpark bestaunen, denn bei Familie Zebra gab es Nachwuchs.

Wie alt die jungen Zebras wirklich waren, wissen wir nicht. Aber sie waren noch ganz klein und ihr Fell ganz flauschig. Während die großen Zebras ganz gemächlich und ruhig durch die Steppe ziehen, springen die Jungen ab und zu wild umher. Aber immer ganz nah bei der Mutter.

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Immer schön dicht beieinander bleiben.
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…noch dichter bitte…

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…dann gibts auch Streicheleinheiten…

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So klein und schon so cool!

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Den Friseur will ich auch!

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Lauftraining!

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Essen fassen!

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Erst Milch…

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…dann Trockenfutter.

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Das Liebesspiel der Giraffen

Aus Gnomads Tierwelt:
Das Liebesspiel der Giraffen und wer behauptet Giraffen seien ausschließlich friedlich?

Etosha Nationalpark im Januar 2010:
Es ist drückend heiß, der Himmel blau. In der Ferne ein Gewitter. Ein paar Giraffen machen sich an grünen Bäumen zu schaffen. Ins Auge sticht eine fressende Kuh, der ein großer Bulle nachstellt. Es liegt ganz offensichtlich ein Knistern in der Luft. Die Giraffen Dame frisst ungeniert und stolziert von Baum zu Baum, von Gebüsch zu Gebüsch. Der Bulle folgt ihr dezent. Wir folgen den beiden Giraffen unauffällig im Auto.

Der Bulle nähert sich seiner Auserkorenen von hinten an. Geduldig bleibt sie stehen, wartet und reibt kurz ihren Hintern an seiner Brust. Dann läuft sie weiter. Er folgt. Sie frisst und bleibt stehen. Er nähert sich ihr an. Sie reibt ihren Hintern an seiner Brust. Er stupst sie freundlich mit seiner Schnauze am Hals an. Sie läuft weiter. Er folgt. Er wendet sich ab und läuft in die entgegengesetzte Richtung. Dann überlegt er es sich anders und nimmt die Verfolgung wieder auf. Das ambivalente Spiel von Verführen und Verfolgen beginnt von vorne. Entzückend. Dann nützt er seine Gelegenheit und versucht, sie zu beglücken. Sie stolziert weiter. Er gibt nicht auf. Sie blickt zu uns herüber. Wir stören und irritieren sie offensichtlich. Das Spiel von Verfolgen und Verführen beginnt nochmals. Bei seinem dritten Versuch und nach über einer Stunde warten im glühenden Auto ist das Knistern nicht mehr zu ertragen. Die Luft steht. Das Liebesspiel findet seinen Höhepunkt.

Der eigentliche Akt dauerte circa fünf Sekunden. Staksig und schnell ist der Bulle. Anschließend liefen sie in getrennte Richtungen, als hätten sie sich noch nie gesehen.

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Und plötzlich geht es richtig los: Der zukünftige Vater trifft auf einen anderen Bullen. Es ist keine friedliche Begegnung, denn sie stellen sich eng nebeneinander und holen mit ihren Hälsen Schwung, um dann den Kopf an des anderen Hals zu stoßen. Ein deutlich hörbarer Streit spielt sich vor unseren Augen ab. Nach zwei Minuten ist wieder Frieden eingekehrt und die Männer machen sich in getrennte Richtungen auf.

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Giraffen im Etosha Park

Jagen in Namibia – ein Leopard für 2500 EUR?

Ich staunte nicht schlecht, als ich in der Touristeninformation von Swakopmund, einer „deutschen“ Stadt in Namibia, dieses deutschsprachige Prospekt in Händen hielt. „101 Jahre Jagen in Namibia“ wirbt eine namibianische Jagdfarm. Man freut sich auf die monetär gut ausgestattete Kundschaft. Waffe inkl. Waffenbesitzkarte sind herzlich willkommen, ein deutscher Jagdschein jedoch nicht nötig. Das erlegte Tier wird gerne „fachmännisch vorbereitet und auf Wunsch zum Präparator der Wahl“ geliefert.

Jagen in Namibia

Zur Wahl stehen verschiedene afrikanische Lieblingstiere wie eine Giraffe für 2050 EUR (man stelle sich eine lebensgroße, ausgestopfte Giraffe im Wohnzimmer vor), ein Leopard für 2500 EUR oder ein Gepard für 2050 EUR. Wer es etwas billiger mag, der bekommt schon für 30 EUR einen Schakal, für 415 einen männlichen Oryx oder für 650 EUR ein männliches Zebra . Hier die gesamte Preisliste:

Jagen in Namibia

Hallo? Alle Welt redet von Tierschutz und hier dürfen die Tiere für ein Bündel Geld aus Lust und Hobby abgeschossen und mit nach Hause genommen werden! Aber nun wird mir auch klar, warum es „Gamedrive“, „Game Watching“ und „game“ heißt: Früher ging man auf Jagd um zu spielen – „game“ eben. In Namibia schon 101 Jahre!

Soll man diese Tiere erschießen? Bitte nicht!

Gepard

Leopard

Rundflug über Sossusvlei

Zugegeben, die Dünen hier in Namibia faszinieren uns so sehr, dass wir uns gar nicht sattsehen können. Nachdem wir Weihnachten in Sossusvlei verbracht hatten und unter anderem auf die höchste Düne der Welt hochgekraxelt sind, haben wir uns nun ein weiteres Highlight gegönnt: Einen Rundflug im Flugzeug über die Dünen von Sossusvlei .

Rundflug über Sossusvlei

Und wir wurden wahrlich nicht enttäuscht von unserem österreichischen Piloten Fritz (in Lederhosen!), der uns die Reiseroute im „Bush-Bird“-Flieger während der über 600 Kilometer von Swakupmund genauestens erklärte: „Wir werden Swakupmund inlands verlassen und den Kuiseb River anfliegen und anschließend den Kuiseb Canyon überfliegen. Danach werden wir verschiedene Dünenarten sehen, bevor wir den Tsondab River überqueren. Die große Düne 45 und „Big Daddy“ sowie Deadvlei und Sossusvlei werden wir natürlich sehen. Anschließend geht es über die Diamantencamps an die Küste, wo wir die zwei Schiffswracks (von 1909 und 1976) sehen werden.“

Und das alles in nur 2 Stunden? Los gehts also! Unsere beiden Gnomads waren genauso aufgeregt wie wir beide. Was wird uns nun erwarten?

Rundflug über Sossusvlei

Schon nach kurzer Flugzeit waren wir überwältigt von den Aussichten auf die Dünen, ausgetrocknete Flussbette, Steinwüsten, verschiedene Formen von Dünen: linear, sternförmig oder gar versteinert. Rot, orange, weiß. Die Sonne spielt mit den Dünen, der Schatten zeichnet sich ab. Wind weht über die Dünenkämme. Wir erkennen sogar Zebras und Oryxantilopen. Bei 300 km/h Fluggeschwindigkeit sind die allerdings schnell vorbeigezogen, Fritz hat da schon ein geschulteres Auge. „Da, Antilopen!“ quakt es durch das Mikro. Ehe wir sie entdecken, sind sie schon wieder verschwunden.

Foto: Das ausgetrocknete Flussbett des Kuiseb River

Rundflug über Sossusvlei

Foto: Tief geht es über den Kuiseb Canyon

Kuiseb Canyon

Foto: Und schon taucht das Dünenmeer auf. Erste flache, linearförmige Dünen, dann werden sie immer höher.

Rundflug über Sossusvlei

Rundflug über Sossusvlei

Rundflug über Sossusvlei

Foto: Und dann das Highlight – Sossusvlei und die großen, sternförmigen Dünen!

Rundflug über Sossusvlei

Foto: In der Mitte die „Big Daddy“, dahinter „Deadvlei“.

Rundflug über Sossusvlei

Foto: Rechts „Big Daddy“, links „Deadvlei“.

Rundflug über Sossusvlei

Foto: Sossusvlei

Rundflug über Sossusvlei

Foto: Die berühmte Düne 45, bekannt als Postkartenmotiv.

Düne 45

Über „Bush-Bird“ – Rundflüge über Namibia

Von Swakupmund aus operiert das lizensierte Luftfahrtunternehmen „Bush Bird“ mit zwei kleinen Cessna Flugzeugen. Täglich starten sie mehrmals in Richtung Sossusvlei, Skeleton Coast und ins Damaraland. Das schweizer Unternehmen unterhält in Swakupmund ein kleines Büro, in dem man alles Wissenswerte erfährt und sich für einen Rundflug anmelden kann. Und eins ist gewiß: Sie halten was sie versprechen.

Fotos unseres Rundflugs über Namibia

Es fällt uns schwer die richtige Auswahl unserer über 500 Fotos zu zeigen – doch seht selbst! Jeder, der einmal hier in Namibia ist, sollte die Chance wahr nehmen, es ist ein echtes Highlight welches man nicht wieder vergisst! Ein paar Videos von unserem Flug sieht ihr bei Youtube bei den Gnomads Videos , aber nicht wundern: Ich habe nicht vor Angst gezittert, sondern es was wirklich so holprig da oben!

[mygal=namibia-rundflug]

Auf der höchsten Düne der Welt

Das weltbekannte „Sossusvlei“ bedeutet Dünen, Sand, Hitze und natürlich Wüste. Man könnte meinen, man fährt lediglich die 60 km vom Eingang des Namib-Naukluft Parks bis nach Sossusvlei, genießt die Wüstenatmosphäre und fährt wieder. Viele fahren gleich zur Öffnung des Tores zur Düne 45, einer ca. 90 Meter hohen Düne – eigentlich die „klassische Düne“ – laufen hoch und wieder runter, frühstücken und sind wieder weg.

Wer die Dünen noch intensiver erleben will, der kraxelt auf die höchste Düne der Welt – den „Big Daddy“. Ist man einmal oben, weiß man, warum sie auch „Crazy Dune“ heißt: Mehr als 45 % Steigung im losen Sand gehts hinauf. Einen Schritt vor, einen halben zurück. Wer nach 8 Uhr startet, der schwitzt, aber so richtig.

Um 7 Uhr sind wir also bereit und sehen die riesige ca. 400 Meter hohe Düne vor uns. Wie hoch sie tatsächlich ist, weiß man nicht, ist eine Wanderdüne. Also wirklich hoch? Schnell finden wir zwei Passauer Weggefährte (Grüße an den Inn, die Ruderer und in den Minihof) und machen uns auf den steilen Weg. Nach einer Stunde sind wir oben. Es hat sich gelohnt! Eine atemberaubende Sicht auf das Wüstenmmeer zeigt sich uns.

Foto: Einen Tag vorher noch aus der Ferne.

Höchste Düne der Welt

Foto: Da gehts hoch!

Höchste Düne der Welt

Höchste Düne der Welt

Uff, immer noch nicht oben!

Höchste Düne der Welt

Höchste Düne der Welt

Jetzt aber!

Wüste bei Sossusvlei

Oben der Weißberg, unten „Dead Vlei“, die sich alle paar Jahre mit Wasser füllt.

Dead Vlei

Nun heißt es wieder runter, denn es wird schnell heiß! Einfach hüpfen!

Big Daddy Düne

Big Daddy Düne

Big Daddy Düne

Unten angekommen läuft man noch zwei Kilometer durch das Deadvlei, vorbei an toten Bäumen. Nun ist es halb 10 und ca. 30 Grad heiß. Wir sind froh, wieder unten zu sein und blicken auf ein lustiges Abenteuer zurück! Wer kann schon erzählen, daß er auf der höchsten Düne der Welt war…

Dead Vlei

Dead Vlei

Und? War es anstrengend? Eigentlich nicht! 😉

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Stille Nacht bei den Sanddünen von Sossusvlei

Weihnachten 2009, das heißt 45 Grad Celsius anstelle von Winterkälte, Sand statt Schnee, zirpende Grillen statt Weihnachtslieder, gegrillte Hähnchenbrust statt Weihnachtsgans, Kekse anstatt Plätzchen, einschlafen unter der Milchstraße und nicht unter dem Stern von Bethlehem.

weihnachtsgnomads

Wir wünschen euch allen ein fröhliches Weihnachtsfest unter dem Tannenbaum!

Wir zwei genießen dieses Jahr ein ziemlich unklassisches Weihnachtsfest! Unser Zelt haben wir unter einem riesigen Dornenbaum am Rande des Campingplatzes von Sesriem unweit der größten und ältesten Dünen der Erde aufgeschlagen. Über 300 Meter hoch schmücken sie die Wüste Namibias, der Sand dunkelrot-erdig. Zarte Linien – geformt vom Wind – vereinen sich zärtlich mit dem Blau des Himmels. Einzigartig schmücken sie in jeder Sekunde Namibia, denn unentwegt zeichnet der Wind ihre Konturen neu.

Wir senden euch viele wärmende Weihnachtsgrüße aus der Wüste und eine zarte Brise Wüstensand!

Natürlich haben wir auch eine kleine Überraschung für euch – viel Spaß beim Auspacken!

[mygal=namibia]

Hausbesitzer in Namibia gesucht

Wie auch schon auf Hawaii sind wir auch hier in Namibia auf der Suche nach der richtigen Immobilie. Und wir wurden vielleicht fündig! Wenn da nicht ein paar Hindernisse wären.

Das Anwesen liegt ca. 11 km östlich von der namibianischen Atlantikküste mitten in der Wüste. Die größten und bekanntesten Dünen der Welt liegen nur ca. vier Autostunden entfernt. Das Gebäude bzw. die komplette Ortschaft wurde ca. um 1900 erbaut und schlagartig im Jahre 1955 verlassen. Das zweistöckige Gebäude besteht aus ca. zehn Räumen und war das ehemalige Haus des Quartiermeisters. Es liegt in der Kaiser Wilhelm Straße sehr zental innerhalb des „Deutschen Schutzgebietes“ gelegen.

deutsches Schutzgebiet

Das Krankenhaus, die Eisfabrik, die Schlachterei, die Kegelbahn und die Telefonstation liegen unweit entfernt. Die Straßenbahn kommt jeden Morgen vorbei, jeder Bewohner erhält pro Tag kostenlos zwei Brötchen, zwei Liter Wasser und einen Eisblock vor das Haus geliefert.

Das baufällige Haus muß gründlich renoviert werden: Die Armaturen der Küche und des Bades sowie die Fenster wurden ins benachbarte Lüderitz ausgeliehen. Der Dachstuhl muß ausgetauscht, ebenso das Treppenhaus grundrenoviert werden. Die schönen altmodischen Tapeten und Deckenborten stehen unter Denkmalschutz und müssen repliziert werden. Außerdem müssen ca. zwei Tonnen feinster Namibsand an den ursprünglichen Ort zurücktransportiert werden.

Doch lassen wir Bilder sprechen. Interessenten zur Renovierung bzw. zum Kauf melden sich bitte unter Chiffre mit dem Kennwort „Renovierung-der-Geisterstadt“.

Foto: Das Haus in der Außenansicht.

Geisterstadt Kolmanskop

Foto: Das Dachgebälk.

Geisterstadt Kolmanskop

Foto: Das Treppenhaus.

Geisterstadt Kolmanskop

Foto: Der Wüstensand muß abtransportiert werden.

Geisterstadt Kolmanskop

Foto: Liebevolle Details in der Küche.

Geisterstadt Kolmanskop

Foto: Beste Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, denn die Schmalspur-Straßenbahn hält genau vor der Türe.

Geisterstadt Kolmanskop

P.S. Nein, wir haben keinen Sonnenstich, sondern haben nur die Geisterstadt von Kolmanskop besucht. Die Diamantenstadt wurde 1955 mangels Diamanten wieder aufgegeben und wird heute von jährlich 22.000 Touristen besucht.

P.P.S. Wer versucht hier Diamanten zu finden, kommt in den Knast:

Geisterstadt Kolmanskop

Geisterstadt Kolmanskop

Geparden zum Anfassen

Geparden sind für ihre Geschwindigkeit und ihre Eleganz bekannt. Schlanker Körper, langes Gebein, gepunktetes Fell, zwei Tränen im Gesicht. In Tansania haben wir Geparden in ihrer natürlichen Umgebung kennen gelernt. In Keetmanshoop auf dem Campingplatz jedoch gab es eine Art „Tierpark“. Neben Pferden, Hunden und Warzenscheinen leben dort auch vier Geparden in zwei riesigen Gehegen. Zufällig sind wir pünktlich zum Abendessen eingetroffen. Da die Tiere im Wohnzimmer der Farmbesitzer aufwuchsen, sind sie Menschen gewöhnt und zahm.

Gepard

Gepard

Gepard

Gepard

Gepard beim Fessen

Gepard beim Fressen

Und zum Nachtisch gab’s Streicheleinheiten:

Gepard

Gepard

Gepard

Ihr Fell fühlte sich weich und dennoch fest und kräftig an aber kein bisschen struppig. Immer wieder hat sie dabei mit ihrer dunklen Stimme leise geschnurrt.

Am anderen Morgen direkt nach Sonnenaufgang habe ich sie nochmals besucht und durch die Maschen des Zaunes Fotos geschossen. Sie lag völlig müde und verschlafen im Schatten. Nachdem sie mich zur Begrüßung einmal kurz anfauchte, hat sie sich nicht mehr von mir stören lassen. Es war ein Wechselspiel aus wachem Blickkontakt, die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht fühlen und verschlafen im Schatten dösen.

Gepard

Gepard

Gepard

Gepard in Namibia

Tolle Tiere!

Die Gnomads in Namibia

Es ist einsam, heiß, sandig und staubig. Der Himmel strahlt blau und die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Willkommen in Namibia!

Straße in Namibia

Landschaft in Namibia

Am 18.12. sind die Gnomads in der einstigen deutschen Kolonie Namibia, dem Land mit den zwei Wüsten, angekommen.

Namibia

Und weil es nicht nur auf Hawaii (Waimea Canyon), in Mexiko (Canon del Sumidero) und in Südafrika (Blyde River Canyon ) tiefe Schluchten gibt, ging’s über den zweitgrößten Canyon der Welt, den Fish River Canyon, Richtung Norden nach Keetmanshoop. Manchen Quellen Angaben zufolge ist er auch der drittgrößte der Welt.

Fish River Canyon, Namibia

160 km lang, 27 km breit und zwischen 457 bis 549 m tief

Hier gibt es einen „Wald“ aus Köcherbäumen. Diese Bäume sind eigentlich Aloe-Pflanzen, die bis zu 9 Metern hoch und 200 bis 300 Jahre alt werden. Der Köcherbaum hat seinen Namen von den Sans, die früher Pfeilköcher aus den Ästen geschnitzt haben. Der Köcherbaum gilt als Wahrzeichen Südnamibias. Im Sonnenuntergangs- und Sonnenaufgangslicht herrscht im Wald eine ganz eigenartige Stimmung. Ich hatte das Gefühl, dass jeden Moment eine Elfin, eine Fee, ein Hobbit oder ein afrikanischs Fabelwesen in der Ferne erscheinen könnte.

Köcherbaum, Keetmanshoop

Köcherbaum, Keetmanshoop

Köcherbaum, Keetmanshoop

Köcherbaum, Keetmanshoop

Köcherbaum, Namibia

Köcherbaum, Namibia

Südafrika: Sein oder Schein?

Momentan befinden wir uns im Norden Südafrikas und morgen werden wir uns nach Namibia aufmachen. Gerade reflektieren wir unsere sechs Wochen Aufenthalt in Südafrika. Und zugegeben, es fällt uns sehr schwer, über Südafrika einen abschließenden Blogbeitrag zu schreiben.

Keine Frage, aus landschaftlicher Sicht ist Südafrika wunderschön und unwahrscheinlich abwechselnd: weit, grün, braun, steinig, hügelig, Meer, Küste, Sonne, Berge, Weinberge. Kapstadt ist vermutlich die schönste Stadt auf dem afrikanischen Kontinent und lockt mit der Kombination aus Meer und Bergen nicht ohne Grund zahlreiche Besucher an. Hier unsere Kapstadt Highlights . Die Menschen, die uns begegnet sind, waren sehr freundlich und wir haben uns dank der extrem verschärften Sicherheitsbedingungen, an die wir uns ausnahmslos gehalten haben, rundum sicher gefühlt. Also insgesamt ein durchaus attraktives Land, das zahlreiche Highlights zu bieten hat.

For white people

Kapstadt

Aber es gibt in Südafrika ein paar Dinge, die wir als extrem negativ erlebt haben:

Aufgrund der Sicherheitsbedingungen waren wir absolut eingeschränkt, wodurch es uns schwer gefallen ist, ein Gefühl für das Land zu entwickeln. In Südafrika sind wir als „Touristen“ unterwegs. Das bekannte „Reisefeeling“ wie wir es aus Südamerika gewohnt waren, ist nicht aufgekommen.

Die Kluft zwischen armen und reichen Menschen ist extrem groß. Dies zu sehen und zu erleben, fühlt sich gar nicht gut an. Man kann in gigantischen Einkaufszentren sein Geld loswerden, gut Essen gehen und am Strand liegen, der mit Luxusvillen gesäumt ist. Im Gegensatz finden, ich weiß nicht wie viele, Menschen in Wellblechhütten in den ärmlichsten Bedingungen am Stadtrand ihr Zuhause.

Township in Südafrika

Township in Südafrika

Wenn man durch den Supermarkt oder die genannten Einkaufszentren läuft und sich ausschließlich in den für Touris gesicherten Gegenden aufhält, dann kommt sehr wohl das Gefühl auf, dass man sich in einem Land, welches von der UNO und der EU zur Ersten Welt gezählt wird, befindet. Ist man jedoch auf Hilfe in irgendeiner Form angewiesen, dann merkt man sehr schnell, dass Schein nicht gleich Sein ist. Denn bis wir z. B. unser Auto nach der fälligen Kilometerzahl endlich getauscht hatten, haben wir 7 Tage, 3 persönliche Besuche im Büro der Autovermietung, eine Email und ein Gespräch mit dem Manager mit einem Presseausweis in der Hand benötigt. Erst dann hat sich unser Autovermieter in Kapstadt erbarmt, uns ein neues Auto auszuhändigen. Vorher hieß es permanent: „Heute leider kein Auto in Ihrer Klasse erhältlich. Werde mich aber morgen bei Ihnen melden.“ Dies ist sicherlich nur ein absolutes „Miniproblemchen“, wenn man die tristen Fakten über Südafrika, gefunden bei Wikipedia, in Betracht zieht:
Südafrika verfügt über eine extrem hohe Kriminalitätsrate: Aus statistischer Sicht muss jede zweite afrikanische Frau damit rechnen, einmal in ihrem Leben vergewaltigt zu werden.

Shopping in Südafrika

Foto: Shopping in Südafrika

Die offizielle Schätzung der Arbeitslosigkeitsrate liegt bei 24%, die inoffizielle sogar bei 34%.
Die tickende Zeitbombe Aids: 21% der südafrikanischen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren sind HIV positiv, konkret sprechen wir von 5.2 Millionen Menschen. Die Lebenserwartung liegt bei 43 Jahren.
Viele Politiker und Polizisten sind korrupt. Die Lebensbedingungen für Menschen in den Townships sind für uns unvorstellbar.

Dennoch werden Stadien für die WM 2010 gebaut, die in keinem Verhältnis zur oben genannten Realität stehen. Wo kommen die finanziellen Mittel überhaupt her? Und warum mangelt es in Südafrika an Wohnungen, Bildung, am Gesundheitswesen und und und?

Für mich ist Südafrika ein „komisches“ Land, das zu greifen, ich nicht in der Lage bin!

Fussball WM 2010

Jungs im Township

Bokaap in Kapstadt

Foto: Bokaap in Kapstadt

Invictus – Sport verbindet!

Südafrika, das „Regenbogenland“, das Land schwarzer, brauner und weißer Menschen. Das Land der Apartheid bis vor 20 Jahren. Das Land der Gegensätze: Schwarz trifft auf Weiß. Armut trifft auf Reichtum. Villenviertel auf Townships. Kriminalität auf Elektro- und Stacheldrahtzäune. Fußball, der Sport der Schwarzen trifft auf Rugby, den Sport der Weißen. Ein Land, das nur schwer zu bereifen ist!

Foto: Das hätte es früher nicht gegeben: Ein Weißer auf einer Bank für Farbige.

non whites only

 

Invictus - der FilmEin Land, in dem 1994 Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten gewählt wurde. Neben zahlreichen politischen Brennpunkten, die es zu lösen gab, stand für Mandela eine Hauptaufgabe im Mittelpunkt: Menschen, die seit Jahrzehnten durch Rassismus, Ungerechtigkeit und Hass verfeindet waren, miteinander in Frieden zu vereinen.

In Clint Eastwoods neuem Film „Invictus“ mit Morgan Freeman und Matt Damon in den Hauptrollen, werden exakt diese Probleme thematisiert. Ersterer spielt den 1994 frisch gewählten Präsidenten Nelson Mandela, Matt Damon den Kapitän der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft, denSpringboks. Denn Mandelas Ziel ist es, mit Hilfe des Sports Barrieren zu durchbrechen, Vorurteile abzubauen, Vergebung zu lehren und Menschen jeder Hautfarbe miteinander zu verbinden. „Invictus“ veranschaulicht sehr schön Mandelas Ideologie und seine Einstellung zu einem neuen Südafrika in einer neuen gemeinsamen Zukunft.

Ein Film, der zeigt, wie es Mandela mit seinem Motto „Ich bin der Meister meiner Seele. Ich bin der Kapitän meines Bewusstseins.“ gelang, Südafrika friedlich zu vereinen und warum er den Friedensnobelpreis absolut verdient hat. Ein Film beruhend auf einer wahren Geschichte, der uns Außenstehenden hilft, das Land und seine Historie besser zu verstehen!

Wir wissen nicht, wann „Invictus“ in Deutschland läuft, aber schaut ihn euch an! Hier die Vorschau:

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Allein auf dem Tafelberg

Der Tafelberg gehört natürlich in jede Agenda eines Kapstadtbesuchs. Die „Faulen“ fahren für 180 Rand (ca. 17 EUR) mit der Cableway hinauf, die etwas weniger Lauffaulen erklimmen in ca. einer Stunde das 1087 Meter hohe Plateau. Es sind die Hausberge und die Aussicht von diesen, die einen Aufenthalt in Kapstadt so wunderschön machen.

Die Faszination am Tafelberg ist sein „Tischtuch“: Dies ist ein echtes Phänomen, das auftritt, wenn die feuchte Luft vom Meer her auf den Berg trifft. Dann entstehen feuchte Wolken, die ganz knapp über den Berg huschen. Es wird windig und die Sicht auf dem Berg wird immer schlechter.

Tischtuch Tafelberg

Foto: Das Tischtuch des Tafelbergs, gesehen vom Lion’s Head aus.

Wie bei den meisten Tourispots heißt es: Früh aufstehen und mehr Spaß haben! Wir waren also um 7 Uhr morgens am Fuße des Tafelbergs und fertig für den Aufstieg. Der Aufstieg ist kurz und steil und man hofft, dass das Tischtuch noch auf sich warten lässt. Denn die Wolken ändern sich innerhalb von Minuten.

plattklipp Gorge

Foto: Hier gehts hoch!

So auch an diesem Morgen: Wir waren schon oben, als wir das laute Horn hörten, welches verkündet, dass die Cableway nun das letzte Mal runterfährt und dann der Betrieb wegen zuviel Wind eingestellt wird.

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Nun muss man aber wissen, dass die Cableway einen Höhenunterschied von 700 Meter überwindet und wegen ihrer Seeseite mehr Wind abbekommt, als dann tatsächlich oben auf dem Plateau ist. Kurzum: Wir waren alleine oben! Keine Horden von anderen Touristen…

Umso mehr konnten wir die Aussicht genießen. Allein, allein:

Kabelstation Kapstadt

Unter uns der Lion’s Head:

Lionshead von oben

Die City Bowl und links das Stadion.

Kapstadt City Bowl

Kapstadts Hafen und die „Tablebay“:

Kapstadt Hafen

In der Ferne die Hout Bay und noch weiter das Kap der Guten Hoffnung:

Aussicht auf dem Tafelberg

Hier liegen übrigens unzählige Schiffswracks:

Schiffswracks

Nicht ohne Grund sollte man mindestens einmal hier hoch, die Aussicht ist wunderschön. Und ganz alleine macht es noch mehr Spaß!

Weihnachtsbeleuchtung in Kapstadt

In Kapstadt ist vom bevorstehenden Weihnachtsfest nicht viel zu sehen. Für uns erst recht nicht, bei Temperaturen zwischen 23 und 30 Grad. Unzählige Strände zeigen uns das krasse Gegenteil vom noch kommenden deutschen Schneegestöber.

Aber in der Adderly Street wurde versucht, ein bisschen Weihnachtsatmophäre zu zauberen. Und wie könnte es anders sein, lautet das Motto: „Fußball regiert das Leben!“. Wahrscheinlich wird die Beleuchtung bis zur WM 2010 noch hier hängen… und stetig für ein Verkehrschaos sorgen.

In diesem Sinne: Einen schönen Nikolaustag!

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Das WM Stadion von Kapstadt

Nach den WM Stadien in Nelspruit, Durban und Port Elisabeth haben wir nun das neue WM 2010 Greenpoint Stadion in Kapstadt begutachten können. Ich musste es natürlich gleich am ersten Tag anschauen und habe im Laufe der letzten zwei Wochen weitere Fotos von den Hausbergen aus machen können. Gestern gabs dann noch ein echtes Highlight, doch dafür müsst ihr euch schon den ganzen Bericht anschauen!

Das WM Stadion von Kapstadt

Heute steht hier in Kapstadt natürlich die Welt Kopf: Die Gruppenauslosung findet im Konferenz-Zentrum statt, sicherlich werdet ihr alle abends vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern, gegen wen denn Deutschland in der Vorrunde spielen wird. Hier wird eine große Fete in der Longstreet mit Großbildleinwänden stattfinden – über 100.000 Besucher werden erwartet. Vorher wird an der Waterfront noch der neue WM 2010 Spielball präsentiert. Dafür wurde auch schon die Werbetrommel gerührt, es wurden riesige Plastikbälle an der Straße zur Waterfront präsentiert. Ganz vorne natürlich der Teamgeist aus 2006!

WM Spielball

Die Longstreet wird zum Fanfest hergerichtet:

FIFA Fanfest

Ach so, das Stadion! Seit unserer Ankunft am 24.11. wird heftig dran gearbeitet, so dass wir den Baufortschritt schön beobachten konnten. Am 14.12. soll das Stadion fertig sein, derzeit wird noch an der Außenfassade gearbeitet, die knapp 68.000 Plastiksitze haben alle schon ihren Weg gefunden.

Am 24.11.2009:

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Am 27.11.2009 vom Signal Hill aus:

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Am 01.12.2009 von der Tafelberg Road aus:

Das WM Stadion von Kapstadt

Und heute habe ich mich dann in einen kleinen Hubschrauber gewagt, um das Stadion auch aus der Luft zu sehen! Das war mal echt cool! Ein grandioses Panorama – spätestens hier kribbelt es doch, oder?

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Das WM Stadion von Kapstadt

Ach ja, anscheinend hat das „Ding“, welches ich schön, aber designtechnisch nicht so ausgefallen wie die bisher gesehenen Stadien finde, stolze 280 Mio. EUR gekostet haben. Das kann vielleicht ein FC Bayern München stemmen, aber eine Stadt in Afrika? Anscheinend wurde es schon für einen symbolischen Rand (=0,10 EUR) pro Jahr verpachtet, da sich kein Betreiber für nach der WM fand. Was für eine Verschwendung. Aber bringt nichts darüber zu diskutieren….

Und noch mehr Fotos vom Cape Town Stadion gibts in meinem Südafrika Blog.

Auf dem Löwenkopf von Kapstadt

Löwen haben wir hier in Afrika ja schon einige gesehen, doch nun sind wir sogar auf einen hochgekrabbelt. Die Rede ist vom 669 Meter hohen „Lion’s Head“ in Kapstadt. Eigentlich nur ein kleiner Hügel unweit des Tafelbergs, von dem man eine tolle Aussicht auf die Tablebay, die Stadt und auch den Tafelberg hat.

Lions Head Kapstadt

Foto: Der Lion’s Head vom Tafelberg aus gesehen.

Knapp 45 Minuten benötigt man für den Weg hinauf. Das Schöne ist, dass man einen spiralformigen Rundweg läuft. Schon beim Aufstieg genießt man verschiedene Sichten auf Kapstadt. Im Gegensatz zum Tafelberg genießt man hier einen ungestörten 360 Grad-Blick.

Lions Head Kapstadt

Foto: Hier geht’s hoch.

Der Lions Head ist mittlerweile vor dem Sonnenuntergang ein wahrer Pilgerort geworden: Horden von Touristen, aber auch Einheimische, laufen bepackt mit Brotzeit inklusive Weinflaschen hinauf, um die Sonne im Indischen Ozean untergehen zu sehen. So auch wir.

Vom Lions Head

Und oben angekommen, gibt’s die Belohnung: Essen und Panorama pur.

Die Aussichten sind grandios!

Vom Lions Head

Vom Lions Head

Tafelberg in Kapstadt

Und extra für uns hat der Tafelberg dann auch noch die Tischdecke aufgelegt:

Tafelberg in Kapstadt

Und schließlich verabschiedet sich die Sonne im Ozean.

Lions Head in Kapstadt

Lions Head in Kapstadt

An der Waterfront von Kapstadt

Die Victoria & Albert Wharf „Waterfront“ in Kapstadt ist neben dem Tafelberg die wohl meist besuchte Attraktion in Kapstadt. Eine Einkaufsmall als Sehenswürdigkeit? Ja, genau, ich staunte damals auch nicht schlecht.

Dabei ist es mehr als nur eine Einkaufmall, es ist Unterhaltung pur für die Touris. Direkt am Hafen gelegen mit bester Sicht auf den Tafelberg bietet es noch Kinos, Cafes und Restaurants, ebenso das Two-Ocean Aquarium, Irish Pubs und natürlich einen Paulaner Biergarten. Musikkonzerte finden statt und es tummeln sich immer wieder afrikanische Combos, die auf ein paar Rand hoffen.

Das ist Südafrika oder doch vielleicht eher Amerika? Ja, es ist eine Seite Südafrikas.

An der Waterfront ist es wunderschön. Ein bunter Mix aus Friede-Freude-Eierkuchen und ein ruhiger Hafen für alle Fernreisenden.

Wegen diesem Blick ist die Waterfront weltberühmt:

Tafelberg von der Waterfront aus

„Aus der Luft“ vom Signal Hill: rechts im Bild die Waterfront mit dem Hafen, links das neue Greenpoint Stadion.

Sicht vom signal Hill

Musik:

Musik in Kapstadt

Schwimmendes Hotel:

Kreuzfahrtschiff in Kapstadt

Auch hier kommt Weihnachten immer näher:

Waterfront Kapstadt

Der Renner sind dieses Jahr neue Crocs Schuhe und natürlich alles rund um die WM!

Crocs Schuhladen

Noch 7 Tage bis zum neuen WM Spielball!

Neuer WM 2010 Spielball

Und nach einem langen Shoppingtag gibt’s ein überteuertes Bier im Biergarten.

Paulanergarten in Kapstadt