Mit dem Boot von Laos nach Vietnam

Inzwischen haben wir schweren Herzens Laos verlassen und sind im Vietnam angekommen. Zwei Tage im Boot und einen Tag im Bus haben wir nun hinter uns. Es wäre einfacher gewesen nur den Bus zu nehmen, aber wir wollten uns nicht die Freude nehmen ,in einem engen Boot mit den Locals und anderen Touris auf harten Sitzen gen Norden zu tuckern. Abenteuer pur in einer Gegend, wo nicht viele Menschen wohnen und auch nicht allzu viele Touristen vorbei kommen.

Laos

Auf dem Boot war’s eng. Immer mehr Menschen wurden auf die kleinen Holzbänke gepfercht, doch zum Glück nur eine Stunde, dann hatten wir den alten Kahn für uns alleine. Fast! Ein holländisches Pärchen und eine Schweizerin leisteten uns Gesellschaft. Dazu der Bootsfahrer und die „Stewardess“, die sich mit einem Buschmesser die Fingernägel geschnitten hat, in der Pinkelpause im Fluß baden ging und schon einmal das Abendessen vorbeibereitete. Wir passierten einige Dörfer, Kinder spielten im Wasser, die Männer fischten und die Frauen sammeltn Seegras. Wir dachten immer wieder: Wie romantisch und idyllisch!

laos

Foto: Auf der Suche nach einer Unterkunft.

Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Dorf, aßen abends in einem Family-Restaurant und konnten mal wieder die Abgeschiedenheit und die Entfernung zur Zivilisation genießen.

Laos war für uns eine positive Überraschung, wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Meine ehemalige Pendlerfreundin hatte mir schon jahrelang von Laos vorgeschwärmt. Auch ist das Land noch relativ unversaut, was den Tourismus angeht (nehmen wir mal die Saufstadt Vang Vieng aus).

Doch wie immer lassen wir Bilder sprechen:

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Am Schluss dann aber doch etwas Ernüchterung: Die Chinesen holzen große Teile der Regenwälder ab und bauen Kautschukplantagen an. Die Baumaschinen und Unterkünfte der chinesischen Arbeiter zeugen von einer „Übernahme des Landes durch die Chinesen“ auch hier. Laos hat anscheinend ein vierzigjähriges Abkommen mit den Chinesen über ausgewiesene Regenwälder, die zur Abholzung und zum Kautschukanbau vorgesehen sind, so berichtet uns ein Laote. Zahlreiche Gästehäuser und Restaurants sind ebenfalls schon in chinesischen Händen. Die roten Lampen und Girlanden verraten den Eigentümer.

china in laos

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Foto: Kautschukplantage am hinteren Hang

Sabai-dii aus Luang Prabang

… und eine Brise Sonne und Wärme ins winterliche Deutschland

Über das „Backpackerdorf“ Vang Vieng sind wir bereits vor einer Woche im schönen Luang Prabang gestrandet. Die kleine Stadt Luang Prabang direkt am Mekong mit seinen zahlreichen französischen Villen, den buddhistischen Tempeln, seinen Mönchen sowie den schönen Straßencafes ist UNESCO Weltkulturerbe und nun wirklich mehr als verzückend.

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Foto: Traditioneller laotischer Tanz

Laos gefällt uns so extrem gut, dass wir unsere Weiterreise in den Vietnam um ein paar Tage nach hinten verschoben haben. Weder mit Strand noch mit Meer kann Laos gegenüber seinen Nachbarländern auftrumpfen. Es zieht mit dem Charme und der Freundlichkeit seiner Bevölkerung die Reisenden an.
Wir sind der Meinung, dass die Laoten die freundlichsten und ehrlichsten Menschen sind, die uns auf unserer Weltreise bisher begegneten. Es muss nicht gehandelt oder gefeilscht werden. Die Preise für Zimmer, Eintritte und Verpflegung sind immer mehr als fair und sogar die Tuk-Tuk-Fahrer sind nett und respektvoll. Niemand ist aufdringlich, niemand muss abgewimmelt werden, niemand nervt. Absolut hilfsbereit, entspannt, ehrlich, sicher und echt, so erleben wir das Land, das leider kaum jemand kennt. Ein zwischen Angkor Wat, Ko Phi Phi, Bangkok und der Halong Bay verstecktes Juwel, das sich absolut schön und stressfrei anfühlt. Jederzeit wieder!

Wissenswertes: Wenn ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen gerne studieren möchte, dann wird er Novize. Nach vielen Jahren Leben als Novize bzw. als Mönch und manchmal auch nach einem Leben im Ausland gehen sie mit besten Englischkenntnissen und guter Bildung zurück ins bürgerliche Leben. Wer sich nicht für ein Mönchsleben entschieden hat, arbeitet tagsüber in Hotels, Restaurants,… besucht die Abendschule, um dort Englisch zu lernen.

Was dürfen wir euch pünktlich zum 1. Dezember in euren Adventskalender aus Luang Prabang schicken?

Das leuchtende Orange der Mönche?

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Das Glitzern der Tempelanlagen?

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Die Lebensfreude, die Gelassenheit und die Freundlichkeit der Menschen?

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Oder die laue Sommerabendstimmung am Fluss?

Vientiane – die entspannteste Hauptstadt der Welt

Vor kurzem wussten wir noch nicht einmal, wie die Hauptstadt von Laos überhaupt heißt: Vientiane. Wir wussten auch nicht wirklich, wo Laos exakt liegt: in Südostasien (im Norden China, im Westen Burma, im Süden Thailand und im Osten der Vietnam). Beides wissen wir nun. Auch wissen wir nun, dass die Hauptstadt von Laos die entspannteste Hauptsatdt der Welt ist, zumindest in unseren Augen.

Foto: Die Gnomads in Laos

Beerlaos

Das führt uns gleich zum nächsten Foto:

„Diese Geschwindigkeitsbegrenzung wird von Beer Lao präsentiert!“ oder: „Don’t drink and drive!“ (das sage ich)

Autoschild

Die Stadt hat wie unsere Wahlheimat Augsburg knapp 200.000 Einwohner, ist aber viel jünger (erbaut von Siamesen um 1828) und wurde am Ende des 19. Jahrhunderts französisch. Bis heute sieht man deren Spuren: Schöne Villen und alte Häuser, die heute edle Hotels und Restaurants beherbegen. Wir schlemmen französisch wie nie zuvor, billiger und besser als in Paris. In den 60er Jahren und während des Vietnamkriegs lungerten dann hier CIA-Agenten, abgestürzte Piloten und russische Spione herum. Doch die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

Foto: Schlemmen auf Französisch für fünf EUR.

französisch-essen

Foto: Frankreich in Laos

frankreich

Denn wir hören uns selbst sagen: „Lauf nicht mitten auf der Straße, wir sind schließlich in der Hauptstadt!“. Ja, hier kann man noch auf der Straße laufen ohne von einem verrücktem Tuk-Tuk-Fahrer umgefahren zu werden. Die Straßen hier im Old Quarter sind ruhig und fast leer.

Foto: Der Triumphbogen von Vientiane

triumphbogen von Vientiane

Doch nicht an diesem einem Morgen: Nachdem wir abends schon das Flowerfestival am größten Tempel der Stadt Pha That Luang erlebt haben, an dem tausende von Gläubigen wunderschöne Blumengestecke am Tempel niederlegen, findet morgens das Almosen-Festival statt. Hierzu kommen die meisten Mönche des gesamten Landes in die Hauptstadt, bauen morgens um fünf Uhr ihre Opferschüssel auf und warten auf den nicht enden wollenden Strom der Spender.

Fotos: Wunderschöne Tempel, gefühlte 325 an der Zahl…

… und eine Menge Eindrücke von Vorgägne, die man ohne Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann…

tempel in laos

mönche

tempel

laos

mönche

blumen

Opfergaben

Tempel

buddhas

Okay, wer nun immer noch nicht genug hat: Schreibst in die Kommentare, dann gibt es als nächstes eine schöne Tempelgalerie…