Was wir noch nicht über Singapur wussten…

Wir verbrachten drei Tage im Stadtstaat & der Republik Singapur. Mir war es nur durch den „Großen Preis von Singapur“ bekannt, mehr wusste ich nicht. Seit 2008 gastiert hier einmal im Jahr die Formel 1 und braust quer durch die Stadt. Die High Society steigt in den teuersten Hotels ab (z.B. dem Raffles ) und lässt sich feiern. Denn hier liegt Geld! Wie in Dubai interessieren wir uns auch hier für die „Geschichten hinter der ganzen Story“.

Nun gilt Singapur als sauberste Stadt Asiens und auch als besonders sicher. Drakonische Strafen drohen auch bei kleineren Vergehen, z.B. wenn man seinen Kaugummi in die Landschaft spuckt.

Nachdem wir die Militärparade zur Feier des 45.Unabhängigkeitstags gesehen haben, begannen wir uns für die Republik und die Poltitik sowie für die bekannten Strafen zu interessieren. Mit einem Hühnchenverkäufer am Newton Circus kamen wir als erstes in Gespräch. Wie es uns hier gefiele fragte er uns und wir antworteten brav, dass es sei schön. Ja, schön sicher fügten wir hinzu. „Das kommt wegen der Polizei und den Strafen!“ sagte er uns. Die Polizei sei hier größten Teils unsichtbar, denn sie trage zivil und tarne sich gut, fügte er hinzu.

Am nächsten Morgen lesen wir in der „Strait Times“, dass gerade ein Engländer, der ein Buch über die Todesstrafe in Singuapar veröffentlichte in Arrest gestellt wurde. Regimegegner sollten auch nicht nach Singapur reisen, ganz schön deppert, wenn er das schon weiß… Oder nur Marketing?

Was wir alles nicht über Singapur wussten:

  • Am 9. August 1965 trennte sich Singapur von Malaysia ab, nachdem es im Herbst 1964 zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nicht-chinesischen Einwohnern kam.
  • Singapur ist eine parlamentarische Republik nach dem Westminster-System (dem Vereinigten Königreich ähnlich). Das Staatsoberhaupt ist der Präsident.
  • Theoretisch wird alle 6 Jahre gewählt, allerdings nur wenn es mehr als einen Kanditaten gibt. Und: Seit 1999 gibt es nur einen Kanditaten, der von der regierenden People’s Action Party (PAP) gestellt wird. Somit kann das Land als Einparteienstaat angesehen werden.
  • Gegen die Oppositionsparteien wird rigide vorgegangen, so die Vorwürfe internationaler Kritiker. Durch zivilrechtliche Klagen werden Gegner ferngehalten und verurteilt.
  • Eine staatliche Lizenz muß beantragt werden, wenn mehr als drei Menschen öffentlich über Politik, Religion oder innere Angelegenheiten des Staates reden wollen.

Auch wenn die folgenden Strafen kaum durchgesetzt werden, dienen sie wohl eher zur Abschreckung.

  • Der Verkauf von Kaugummi war einige Jahre ganz verboten, der Besitz ebenfalls. Heute kann man es nur gegen ein Arztrezept und mit Personalausweis kaufen.
  • Hohe Geld- und Sozialarbeitsstrafen, wenn man Müll auf die Straße wirft.
  • Essen, Trinken, Rauchen sowie der Transport gefährlicher Güter in öffentlichen Verkehrsmitteln unterliegen hohen Strafen.
  • Der Transport der geruchsintensiven Durian-Früchte in öffentlichen Verkehrsmitteln ist verboten. Die Dinger stinken wie sau…
  • Singapur ist das einzige Land der Welt, in das Zigaretten nicht duty free eingeführt werden dürfen.
  • Bei Ausreise mit dem Auto nach Malaysia muss der Fahrzeugtank noch mindestens zu drei Vierteln gefüllt sein.
  • Lügen wird bei Nachweisbarkeit mit hohen Strafen ähnlich wie Betrug geahndet.
  • Homosexualität sowie versch. sex. Praktiken sind ebenfalls verboten.

Die Todesstrafe ist gängig: Zwischen 1990 und 2005 wurden etwa 420 Menschen gehängt, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitzes und -schmuggels. Hochgerechnet auf Deutschland wären das 8.000 Personen. Es reichen 500 Gramm Cannabis um gehängt zu werden.

Die Liste geht hier noch weiter, es gibt eine Pressezensur und der Besitz von Satellitenschüsseln ist verboten.

Ganz schön heftig, zum Schluss noch ein paar Fotos wie Singapur nun aussieht 😉

Hotel am Marina Bay

marinabay

Opernhaus in Form der „Stinkfrucht“

opernhaus

Singapur bei Nacht:

singapur bei Nacht

Raumschiff Enterprise?

enterpriese

Eye of London?

eyeofsingapur

Indischer Tempel:

tempel

indischertempel

In Chinatown:

chinatown-singapur

Militärparade in Singapur

Der Stadtstaat Singapur ist relativ jung – am 8. August 2010 feiert man den 45sten Jahrestag der Unabhängigkeit. Nun ist es so, dass die Feierlichkeiten schon weit vorher anfangen. Wir staunten nicht schlecht, als uns wegen den Straßensperren erzählt wurde, dass es nun eine Militärparade geben würde. In der saubersten Stadt Asiens also eine saubere Militärparade.

Und schon brausten die Jets vom Typ F 16 über unsere Köpfe. Drei Hubschrauber ebenso mit einer riesigen Singapurfahne. Nochmals fünf F 16 Kampfjets, die ohrenbetäubende Kunststücke mitten über der Stadt flogen. Zahllose Kanonenschüsse schmerzen in unserern Ohren! Das Volk scheint es toll zu finden… Vor uns stehen schon die blankpolierten Panzer. Es sind deutsche Leopard 2 A 4 Kampfpanzer, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Singapur kaufte vor einigen Jahren 96 gebrauchte Leos 2 der Bundeswehr auf, ca. 30 davon lediglich als Ersatzteillager. Nun wurden die Kampfpanzer modernisert und werden hier das erste Mal stolz der Öffentlichkeit präsentiert.

Wir sehen noch weitere Panzerarten, verschiedene Haubitzen und eine Menge Mercedes „Wolf“ Geländewagen sowie LKW’s von Mercedes und MAN. Verteidingungsgeräte oder gar Mordinstrumente „made in Germany“… Wir staunen also nicht nur, uns ist auch extrem mulmig! Furchteinflößend!
Die Soldaten sind gerademal 20 Jahre jung, grinsen stolz und mit Tarnbemalung hinter ihren Maschinengewehren hervor. Waffen in jungen Händen, denen vermutlich ihre Kraft nicht wirklich bewusst ist. „Zum Glück“ haben wir uns vorher nicht informiert, wie Singapur tatsächlich regiert wird und welche rigorosen Gesetze es hier inklusive der Todesstrafe gibt. Doch das schreiben wir erst, wenn wir heute Abend Singapur verlassen haben…

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Deutsche Panzer:

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Deutsche Miele Waschmaschinen 😉

Militärparade in Singapur

Und auf Piratenjagd:

Militärparade in Singapur

Militärparade in Singapur

Direkte Feinde hat Singapur nicht. Doch wer eine Weltmacht sein will, beteiligt sich auch an den internationalen Einsätzen in Afghanistan etc. Und eine Militärparade nach dem Vorbild von Russland, Iran, Nordkorea und China… Lediglich die Marschmusik hat gefehlt! Wir hatten jedenfalls das Gefühl, dass hier die militärische Stärke demonstriert werden soll – also keine Parade im Sinne der Traditionspflege wie man sie aus den USA, Frankreich oder Großbritannien kennt.

Schnell ins Raffles Hotel, um den Schock mit einem Singapur Sling runterzuspülen…

Da fällt uns noch ein alter Spruch ein: Der Mensch erfand die Atombombe. Aber keine Maus auf der Welt würde auf die Idee kommen eine Mausefalle zu bauen!

Na dann Prost!

Der Singapore Sling

Singapur muss man jetzt nicht unbedingt gesehen haben. Viele, so wie wir, sehen den Stadtstaat und die Insel Singapur nur als Gateway. Es gibt einiges zu sehen: Da ist Chinatown, Little India, die Orchard Road mit den Shoppingtempeln, die Marina Bay und der Singapore River.

Und dann ist da noch das „Raffles Hotel“, 1887 erbaut und eröffnet. Ein gewisser Barmixer namens Ngiam Tong Boon erfand dort den einzigartigen Cocktail „Singapore Sling“. Jeder Reiseführer sieht den Besuch des Hotels inklusive Cocktail als ein Muss an. Hier wurde übrigens der letzte wilde Tiger von Singapur erlegt, 1902 war das. Ob es tatsächlich stimmt oder nur ein Marketing-Gag ist, haben wir nicht heraus finden können.

Also haben wir das Raffles Hotel aufgesucht, um der „Long Bar“ einen Besuch abzustatten.

Wie das Hotel…

raffles-hotel-singapur

…so der Cocktail „Singapore Sling“ – eine Wucht.

singapore sling

Ich habe selten einen so guten Cocktail getrunken wie diesen hier. Süffig und süß, den Alkohol merkt man kaum. Für alle Privatmixer unter euch hier die Rezeptur:

30 ml Gin
15 ml Cherry Brandy
120 ml Ananas Saft
15 ml lime Juice
10 ml Cointreau orange Liquör
10 ml Benedectine Liquör
15 ml Angostura Bitte
Eis

Alles in einen Shaker, danach in ein Glas mit Kirsche und Stück Ananas garniert… Prost!

Die Gnomads in Singapur

Nach einem fünf Stunden Flug Richtung Norden sind wir nun in einer anderen Welt angekommen – Singapur, Asien! Ganz schön schwer war es die Wohlfühlzone bei Jim und Paula im schon fast heimischen Perth zu verlassen. Es hat uns so gut gefallen ein „Zu Hause“ zu haben, und die beiden sind wirkliche Seelen von Menschen. Wir hoffen, dass wir uns eines Tages dafür revanchieren können in Deutschland.

Nun sind wir also in Asien angekommen! Welch ein Kulturschock, wobei es landläufig ja heisst, dass Singapur ein softer Einstieg in die asiatische Welt sei. Ein Potpourrie an Völkergruppen vereint sich hier in einer modernen und westlichen Welt. Wir hatten Singapur eigentlich nur gewählt, da wir einen günstigen Flug raus aus Australien brauchten und von hier überall weiterfliegen können. Unsere weiteren Pläne stehen nun auch schon, aber wie immer verraten wir diese nicht. Am Dienstag geht es dann weiter, seid gespannt.

Vorher erkunden wir noch Singapur, so viel zu sehen… Den Gnomads gefällts…

…beim Shoppen im Souvenirladen…

gnomads-in-singapur

gnomads-in-singapur

… im Tempel …

tempel

…der sogar eine neue Webseite hat…

Tempel-Webseite

…oder beim Kurs für indische Küche…

indische Küche