Tsunami & Erdbeben in Neuseeland

Eins vorneweg: Uns geht es gut und wir haben von beiden Ereignissen nichts mitbekommen. Wir waren drei Tage gut untergebracht in einem Motel in der südlichen Stadt Invercargill und haben lediglich die Berichterstattung im Fernsehen gesehen. Die höchsten Wellen waren eineinhalb Meter hoch, das Erdbeben im Fjordland hatte eine Stärke von 5,1 auf der Richterskala.

tsunami

Da ist was los im Pazifik, hier eine Liste der letzten Erdbeben. Uns war schon etwas mumig zumute, als wir die Bilder aus Hawaii und auch aus Chile sahen, an ganz vielen betroffenen Orten waren wir vor knapp einem Jahr selbst gewesen.

Heute hatte es dann angefangen zu regnen und wir machten uns auf den Weg ins Fjordland zum Lake Hauroko. Plötzlich klärte es auf und wir konnten eine schöne drei Stunden Wanderung durch den giftgrünen Regenwald auf einen Aussichtspunkt machen. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick über diesen heiligen See der Maos. Übrigens ist dieser See der Tiefste von Neuseeland, sein Grund liegt unterhalb des Meeresspiegels.

Wunderschön!

Durch den Regenwald…

Regenwald am Lake Hauroko in Neuseeland

…zum Aussichtspunkt hoch über dem Lake Hauroko.

Lake Hauroko in Neuseeland

Lake Hauroko in Neuseeland

Lake Hauroko in Neuseeland

Abends gab’s zur Belohnung Fleischpflanzerl vom Feldkocher und einen Vollmond aus dem Bilderbuch.

Vollmond

Im Land der Schafe

Neuseeland ist nicht nur das Land für Naturliebhaber schlechthin sondern auch das Land der Schafs-Freunde. Gut, manche halten Schafe für blöd, weil sie nur blöken, stinken und fressen, andere stehen voll auf dieses wuschelige Getier.

Schafe in Neuseeland

Schafe in Neuseeland

Während die schönen Schafe über das ganze Land verteilt die saftig grünen oder die vertrockneten Hügel schmücken, grasen sie friedlich, stinken tierisch und wecken uns so manches Mal am frühen Morgen.

Schafe in Neuseeland

Und wenn auf Neuseeland Hauptverkehrszeit herrscht, dann hat man es besser nicht eilig.

Schafe in Neuseeland

Schafe in Neuseeland

Ganz zufällig sind wir auf einer Schafsauktion gelandet. Etwa 5000 Schafe aus unterschiedlichen Züchtungen haben einen neuen Hirten gesucht und gefunden. Zu etwa 100 Stück waren die Schafe in unterschiedlichen Gehegen eingesperrt und sollten für etwa 80 NZ Dollar (umgerechnet 40€) das Stück verkauft werden. Dieser Preis gilt nur für die alten Tiere, das Jungtier kostet bis zu 200 Dollar. Gebiss und Hufe wurden von den Interessenten genau begutachtet. Die Schafe waren ziemlich ungehalten.

Schafauktion in Neuseeland

Schafauktion in Neuseeland

Hier ein Video:

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Schafauktion in Neuseeland

Schafauktion in Neuseeland

Was wir von einem freundlichen neuseeländischen Farmer gelernt haben:
Merinoschafe, die aufgrund ihrer feinen Wolle für uns unter den Marken „Icebreaker“ und „Smartwool“ so sehr bekannt sind, haben in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, denn das weltweite Interesse an ihrer Wolle ging drastisch zurück. Somit ist auch ihr Verkaufspreis derzeit im Keller. Während ein Merinoschaf vor Jahren noch für 160 bis 180 Dollar gehandelt wurde, kann man ein Tier heute bereits für 60 Dollar erwerben.
Außerdem leben Merinoschafe ausschließlich im neuseeländischen Hochland, denn ihre Hufe sind nicht für weichen bzw. saftig grünen Untergrund gemacht. Zudem vertragen die Tiere nur die Kräuter und das trockene Gras aus dem Hochland. Im feuchten Flachland sind sie nicht überlebensfähig.

Schafauktion in Neuseeland

Schafauktion in Neuseeland

Schafe in Neuseeland

Wer weiß, vielleicht weiden eines Tages in unserem Garten nicht nur ein Alpaka sondern auch ein paar Schafe…

Lake Tekapo & Mount Cook in Neuseeland

Nach üppigen Regengüssen, wolkenverhangenem Himmel und Kälte zeigt uns nun die Sonne Neuseelands ihr freundlichstes Lächeln. Es ist über Nacht brutzelnd heiß geworden und so bekommt Neuseeland gleich einen noch viel besseren Flair.
Der Lake Tekapo leuchtet mitten in den braunen Bergen türkisblau und fühlt sich beim Schwimmen trotzdem eisig kalt an, die Zehen bitzeln.

Foto: Der Lake Tekapo

Lake Tekapo

Lake Tekapo

Und noch schöner ist bei Sonnenschein der Mount Cook, dessen schneebedeckte Spitze in den blauen Himmel lugt. Bei einer siebenstündigen Wanderung haben wir uns nach der „großen afrikanischen Faulheit“ gleich einen üblen Muskelkater geholt. Das wird sich aber in den nächsten Monaten hoffentlich ändern…

Neuseeland - Lake & Mount Cook

Mount Cook

Mount Cook

Mount Cook

Wir essen frischen Hochlandlachs vom Campingkocher, freuen uns über neuseeländisches Alpenglühen, schlafen mit Blick auf ein traumhaftes Sternenmeer in der Nacht ein und wachen mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Es genügt, die Autotür zu öffnen, im warmen Schlafsack liegen zu bleiben, den Kopf aus der Tür oder dem Kofferraum zu strecken und wir sind mitten im Paradies. Schon toll, so ein fahrbares Haus mit relativer Rundumsicht.

Hochlandlachs vom Campingkocher

Sonnenaufgang Lake Pukaki

Mount Cook

Schafe

Das ist also Neuseeland

Während ihr Fasching gefeiert habt, sind wir mit unserem (gemieteten und nicht gekauften) Kombi schon fast 1000 Kilometer durch Neuseeland getuckert, ohne zu hetzen versteht sich. Das Autofahren ist hier recht entspannt. Es gibt kaum vierspurige Straßen und so gut wie jeder hält sich an die 100 km/h Höchstgeschwindigkeit. Unser Zelt haben wir noch nicht ein einziges Mal aufgebaut, da wir hervorragend in unserem Kombi schlafen können und meist einen schönen Campingplatz finden. Entgegen den allgemeinen Ankündigungen gibt es fast keine Parkplätze mehr, auf denen man über Nacht kostenlos stehen darf.

Außerdem ist es nach vier Monaten Afrika sehr angenehm, sich frei bewegen zu können ohne Angst haben zu müssen, daß man überfallen wird. Auf dem Campingplatz kann man seine Sache rumliegen lassen oder auch die Autotüren mal fünf Minuten Sperrangelweit offen lassen kann. Diese Freiheit genießen wir besonders.

Foto: Eine freundliche Neuseeländerin hat uns einen frisch gekochten Hummer geschenkt – unsere Leibspeise ist er leider nicht geworden.

Hummer in Neuseeland

Zum Glück hatte ich erst unsere Schweizer Messer geschärft…

Hummer

Foto unten: Ein bisschen mehr Gepäckstauraum wäre nicht schlecht 😉

unser auto

Der Himmel ist zwar trotz des Sommers meist grau, dennoch gefällt uns die Landschaft sehr. Heute hat sich nun endlich mal die Sonne gezeigt und wir haben von unserem Schafsfarmstall-Parkplatz einen kleinen Hike hoch über der Bank Peninsula beim französischen (ja, die Franzosen waren auch hier!) Örtchen Akaroa gemacht. Und da haben wir uns gesagt: JA, das muss Neuseeland sein. Doch seht selbst.

bank peninsula

bank peninsula

bank peninsula

Ach ja, Schafe sind hier natürlich heilig. Komisch jedoch, dass es hier total viele Alpakas gibt…

Schafe

Schafe

Schwimmen mit Delfinen

Neuseeland ist ein Paradies für Adrenalinjunkies und Actionliebhaber. Bungeejumping, Jetboat, Rafting und mehr werden regelrecht an jeder Ecke angeboten. Eigentlich Aktivitäten, die man auch in anderen Ländern betreiben kann. Fast einzigartig ist hier allerdings die Möglichkeit, mit wilden Delfinen – hier ist es die Gattung der „Dusky Dolphins“ – zu schwimmen. Und da wir die Begegnung mit Tieren so lieben, stand dies seit Christchurch auf unserer Liste der To-dos in Neuseeland.

Früh um 5:30 treffen wir uns also bei den „Dolphin Encounters“, der Attraktion schlechthin im Küstenstädtchen Kaikoura an der Ostküste von Neuseeland. Ausgerüstet mit Taucherbrille, Schnorchel und wärmendem Taucheranzug geht es knapp 30 Minuten raus auf’s Meer. Und siehe da, Delfine, wo man hinblickt. Sie sind neugierig, können bis zu 55km/h schnell schwimmen und leben in einer Welt der Töne. Wir sollen die Arme ausstrecken, mit ihnen im Kreis schwimmen und Töne durch die Schnorchelmaske machen. Das locke sie an.

Und es funktioniert! Schnell haben wir 50 Delfine um uns herum, manchmal fünf oder sechs hautnah, die mit uns schwimmen. Die Töne locken sie tatsächlich an, so dass sie um uns kreisen. Das macht Spaß, doch irgendwann verschwinden die Dusky Dolphins und wir schwimmen zum Boot zurück. Dann sucht der Skipper die nächste Herde, das geht viermal so.

Danach schippern wir langsam in den Hafen zurück und haben die Möglichkeit, die Delfine vom Boot aus zu beobachten. Doch meist sind sie zu schnell, hüpfen aus dem Wasser, drehen Pirouetten, was man als Spielen interpretieren kann, und verabschieden sich mit Luftsprüngen.

Übrigens: Delfine sind Säugetiere und gehören zu der Gattung der Wale. Und wisst ihr wie sie schlafen? Eine Gehirnhälfte wird abgeschaltet, die andere wird zum Atmen benützt. Auch schläft ein Auge, das andere beobachtet die Umgebung. Tolle Tiere! Und für uns ein weiteres tolles Tiererlebnis auf unserer Weltreise.

Delifin

Delfin in Neuseeland

Dusky Dolphins

Zum Glück sind das keine Haie:

Delfine

Delfine

Und ans Boot kommen sie auch ganz nah:

Dusky Dolphins

Dusky Dolphins

Dusky Dolphins in Neuseeland

On the road in Neuseeland

Die letzten zehn Tage haben wir in der Stadt Christchurch auf der Südinsel Neuseelands verbracht. Es galt unseren Jetlag zu überwinden, Weiterflüge zu buchen und ein Auto bis Ende April zu organisieren. Ebenso habe ich in Afrika meine ausgelatschten Wanderschuhe gegen eine „Kette“, die ich eigentlich gar nicht wollte, der Herr aber so hungrig aussah, eingetauscht. Deshalb musste ich neue kaufen, was sich als extrem schwierig erwiesen hat, denn Outdoorklamotten kosten in Neuseeland wesentlich mehr bzw. teilweise das Doppelte als in Deutschland. Jetzt, wo wir also soweit durchorganisiert sind, machen wir uns heute auf den Weg, Neuseeland und seine traumhafte Natur zu erkunden.

Christchurch Neuseeland

Innenstadt von Christchurch

Unsere ersten Begegnungen mit Neuseeland waren sehr positiv. Die Kiwis sind extrem freundlich, unkompliziert und hilfsbereit. Wir erleben ein strukturiertes, offenes und unkompliziertes Neuseeland, das die klassische Kleinbürgerlichkeit, die wir aus unserer Heimat kennen, gekippt hat.

Bei der Einreise sind die Kiwis z. B. mit ihren Bestimmungen sehr streng. Wanderschuhe und Zelt müssen absolut sauber sein, keine „fremde“ Erde darf eingeführt werden. Der Zöllner befragte uns also kurz zu unserem Gepäck, wollte wissen, wie wir das Zelt geputzt hätten und als wir es auspacken wollten meinte er nur: „Nicht nötig, ich vertraue euch schon.“
Im Outdoorgeschäft haben wir doch tatsächlich einfach so einen Rabatt bekommen, weil die Verkäuferin meinte: „Keine Sorge, ich weiß wie es sich anfühlt zu reisen.“
Und das Auto konnten wir problemlos so buchen, dass wir es bei Bedarf auch früher abgeben können, ohne dabei Verlust zu machen.

So ergeht es uns die ganze Zeit. Die Mentalität der Menschen ist sehr angenehm, denn alles ist irgendwie „easy“, überall bekommen wir Unterstützung und die Menschen drücken gerne mal ein Auge zu. Wir müssen gerade also gar nicht „kämpfen“, denn die Dinge laufen rund. Wie schön!

Allerdings haben wir uns an die Temperaturen in Neuseeland immer noch nicht gewöhnt: Wir frieren hier bei unter 20 Grad Celsius. Um nicht zu sagen, wir haben erstmals in unserem Leben mit Heizdecke geschlafen 🙂 Das klingt bei den Minusgraden in Deutschland für euch sicherlich verrückt, doch wir sind afrikanische Temperaturen von 35 bis 40 Grad Celsius gewöhnt und uns ist richtig kalt. So haben wir uns beide schon eine schöne Erkältung eingefangen und hoffen, uns bald an die Umstellung zu gewöhnen…

Neuseeland

Herbstliche Kiwi-Grüße von den grünen Inseln senden wir in den deutschen Winter!

Willkommen in Neuseeland

Nach einem nicht zu enden wollenden 25 Stunden Flug sind wir nun auf der Südinsel von Neuseeland angekommen. Es fühlt sich gut an, wieder in der „normalen“ westlichen Welt angekommen zu sein. Wie zu Hause sieht es hier aus, der Herbst ist schon in den Startlöchern und die ersten Bäume verfärben sich.

Viele nette und hilfsbereite Leute sind uns hier schon begegnet, auch wenn wir hier angekommen, satte 16 Stunden am Stück geschlafen haben und noch nicht soviel von Christchurch erkunden konnten. Dafür sind wir euch aber ganze 12 Stunden voraus. Wenn was auf der Welt passiert, wissen wir es also schon vor euch 😉

Langweilig wird uns keinesfalls, denn einfallslos sind die Neuseeländer nicht. Hier in Christchurch wimmelt es nur so von Adventure-Veranstaltern: Ballonfahrten, Skydiven, Panzerfahren, Bungee oder Raften? Alles ein alter Hut! Einzigartig sind natürlich die Reisen zu den Drehorten der „Herr der Ringe-Triologie“. Eldoras und Mittelerde live sehen ist angesagt, da freue ich mich schon riesig drauf.

Ansonsten müssen wir uns nun um ein Auto kümmern, evtl. kaufen wir uns eins, mal sehen, ob wir eine brauchbare Möhre für die nächsten drei Monate bekommen.

So long, Grüße aus Neuseeland. Wir sind gespannt, was uns hier erwartet!

Neuseeland

Gnomads in Neuseeland

Gnomads in Neuseeland